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topplus Weidegang

Herbstweide optimal gestalten

Durchgehend intensiv beweidete Weideflächen sind im Herbst besonders leistungsstark. Das sorgt für eine robuste Weidenarbe im Frühjahr. Dennoch gilt es, einiges zu beachten.

Lesezeit: 4 Minuten

Dieser Artikel erschien zuerst im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben.

Die Vorteile der Herbstweide liegen auf der Hand: Sie ist arbeitswirtschaftlich inte­ressant und kostengünstig. Vor der Vegetationsruhe sind Pflanzen und Boden aber besonders anspruchsvoll. Dann ist es Zeit, die Beweidung den Umständen anzupassen und den Tieren entweder mehr Fläche anzubieten oder die Weidezeit zu reduzieren. Zugleich muss eine angepasste Übergangsfütterung im Stall beginnen.

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Das Niveau des Weidefutters lässt Ende des Sommers nach. Ideal für den Weidegang ist trockenes Wetter. Die Rinderherde pflegt dann eine dichte Narbe und verursacht keinen Schaden. Da die Bodenfeuchte im Herbst aber zunimmt, verliert die Weidenarbe ihre sommerliche Trittfestigkeit. Die Folge: Sie wird empfindlicher gegen Verdichtungen.

Weiden pflegt Weidenarbe

Grundsätzlich ist eine lange Weidenutzung vorteilhaft. Durchgehend intensiv beweidete Weide­flächen sind im Herbst besonders leistungsstark und sorgen für eine robuste Weidenarbe im Frühjahr.

Die Schossneigung der Gräser lässt in der zweiten Vegetationshälfte nach. Schnittwiesen haben eine weniger dichte Grasnarbe als intensiv genutzte Dauerweiden. Die Bedeutung von Wiesenrispe und Weißklee ist auf intensiven Kurzrasenweiden von Bedeutung. Sie etablieren mit ihren Ausläufertrieben einen sehr dichten Bestand. Diese stabile Narbe fehlt auf den Schnittflächen und bietet Problemzonen. Hier gilt: Vorsicht vor zu großem Weidedruck.

Gräser mit horstförmigem Wuchs (wie Knaulgras oder Wiesenschwingel) speichern die Reservestoffe vorwiegend in der Halmbasis. Die optimale Schnitthöhe liegt bei 5 bis 7 cm, so ist der Wiederaustrieb der Pflanze leichter möglich. Verbeißen die Tiere auf der Herbstweide die Horstgräser zu tief, gehen die Pflanzen geschwächt in den Winter und haben kaum Reservestoffe zur Verfügung. Die Folge ist ein verzögertes Austreiben im Frühling. Lücken im Weide- und Wiesenbestand, die durch abgestorbene oder geschwächte Futtergräser sowie Narbenschäden entstanden sind, bieten im Folgejahr Platz für unerwünschte Pflanzen wie Ampfer oder Gemeine Rispe.

Besatzstärke reduzieren

Im System der Kurzrasenweide grasen im Herbst je nach Standort, Lage und Zuwachs der Weidefläche, etwa ein bis zwei Kühe je Hektar. Im Frühjahr konnten dort noch vier bis fünf Tiere je Hektar weiden. Es gilt, die Besatzdichte anzupassen.

Die Kurzrasenweide oder inten­sive Standweide eignet sich im Herbst besser als die Umtriebs- oder Portionsweide, deren System auf hohen Tierbesatzstärken beruht. Auf der Kurzrasenweide verteilen sich die Weidetiere großflächiger und verhalten sich ruhiger. Selten kommt es zu Narbenschäden. Bei der Umtriebsweide besteht die Gefahr, dass die Tiere die Narbe zu tief abfressen. Intensive Kurzrasenweiden sind weniger gefährdet auszuwintern. Ein guter, dichter Bestand kann auch ­etwas kürzer in den Winter gehen.

Zu hoch gewachsene Grünlandbestände sind stärker von Auswinterung und Mäuseschäden bedroht. Im kommenden Frühjahr sind die Bestände dann lückig. Eine große Menge an Weideresten schadet der Weide ebenfalls. Hier hilft die Nachweide mit Rindern oder Schafen.

Der Herbst eignet sich auch, um Unkräuter mechanisch zu bekämpfen, Geilstellen abzumähen und Kotfladen zu verteilen. So nimmt der nicht genutzte Weiderest ab und die Futterfläche wird größer. Kurze Bestände geben den Mäusen über Winter weniger Schutz und es ist einfacher, Schäden zu erkennen.

Gesundheit beachten

Die Weidetiere bringen besonders im Herbst relativ viel Stickstoff über Kot und Harn auf die Flächen, da sie im Stall mehr Futter erhalten. Daher ist im Herbst keine zusätzliche Güllegabe erforderlich. Das herbstliche, eiweißreiche Weidefutter hat nur eine geringe Strukturwirksamkeit, deshalb sollten Landwirte ein erhöhtes Blährisiko beachten. Zum einen nehmen Wiederkäuer von Frösten (Reif) geschädigtes Futter nicht gut auf, zum anderen führt eine hastige Futteraufnahme zu Verdauungsstörungen und Blähungen.

Anders als während der restlichen Vegetation sollten Landwirte ihre Tiere im Herbst nicht hungrig auf die Weide schicken. Erfahrungsgemäß steigen die Milchharnstoffwerte bei einer Herbstweide-betonten Ration. Mit einer bedarfsgerechten energiereichen Ergänzung und einem Strukturangebot im Stall lässt sich der junge Herbstaufwuchs ernährungsphysiologisch und ökonomisch sinnvoll verwerten. Ebenso erfolgt die Futterumstellung auf die Winterration fließend, denn wie im Frühjahr gilt es, eine extreme Futterumstellung zu vermeiden.

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