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topplus 8 % der Treibhausgasemissionen

So können Bauern die Klimaschutzbilanz ihrer Kühe verbessern

Durch die Steigerung der Effizienz, eine gute Tiergesundheit und eine angepasste Güllelagerung können milchviehhaltende Betriebe zu mehr Klimaschutz beitragen.

Lesezeit: 3 Minuten

Eine Rinderhaltung ohne Emissionen ist nicht möglich, da viele Prozesse naturgegeben sind. Sie lassen sich hinsichtlich ihrer Emissionswirkung nur eingeschränkt beeinflussen. So Dirk Albers, Fachreferent der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen für Rinderzucht und Rinderhaltung. Am Dienstag referierte er auf dem Hof von Sigrid und Hartmut Seetzen in Varel-Neuenwege bei einer Veranstaltung der LWK Niedersachsen mit dem Thema "Klimaschutz und Milchwirtschaft in Niedersachsen: Einklang oder Widerspruch?".

In Deutschland verursacht die Landwirtschaft nach Zahlen des Umweltbundesamtes ca. 8 % der Treibhausgasemissionen. Die größten Emittenten sind der Energiesektor, die Industrie und der Verkehr. Rund die Hälfte der landwirtschaftlichen Emissionen stammen aus der Tierhaltung und der Großteil davon durch die Methanproduktion bei der Verdauung. Das Methan sei Teil eines natürlichen Kreislaufs, so Albers. Nach zehn bis elf Jahren wird es in der Atmosphäre zu Kohlendioxid abgebaut. Dieses fixieren die Pflanzen bei der Photosynthese indem sie es zu Kohlenstoff umwandeln. Bei der Aufnahme und Verdauung dieser Pflanzen durch Wiederkäuer entsteht wieder Methan, das in die Atmosphäre gelangt.

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Das BMEL schätzt, dass sich die Emissionen aus der Tierhaltung noch um 0,9 bis 1,5 Mio. t Kohlendioxid-Equivalent reduzieren ließen. Genau dort setzte Friederike Gerken mit ihrem Vortrag über Klimabilanzen in der Milchviehhaltung an. Sie arbeitet mit dem Rechentool TEKLa der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, das auch einige niedersächsische Molkereien nutzen, um die Klimabilanz von landwirtschaftlichen Betrieben zu erstellen und mögliche Einsparpotenziale zu erkennen.

Dafür erhebt sie betriebliche Daten wie z.B. die Tierzahl und Milchleistung sowie den Kraftfuttereinsatz, die Grundfuttererträge, den Stromverbrauch und die Art der Güllelagerung. Daraus ergibt sich der CO2-Fußabdruck eines Betriebs. Die bereits erfassten Betriebe in Niedersachsen emittieren im Durchschnitt rund 7.700 kg CO2-Equivalent pro Kuh oder 948 g CO2-Equivalent pro kg ECM. Gerken machte klar: „Die Betriebe kommen auf mich zu, weil sie wissen wollen wo sie mit ihrem Betrieb stehen.“ Die meisten Klimaschutzmaßnahmen rechneten sich für die Betriebe auch wirtschaftlich, so Gerken.

Das sind die wichtigsten Faktoren, die zu einer klimaschonenden Milcherzeugung beitragen und sich bei der Berechnung der Bilanz positiv auswirken: Gesunde und langlebige Kühe mit hoher Milchleistung, eine Verbesserung von Futterqualität und Futterverwertung sowie wenig Futterverluste, die Verwertung von Gülle in einer Biogasanlage und der Einsatz energiesparender Melktechnik und Betriebsmittel. Auch Gerken machte abschließend klar: „Die Landwirtschaft kann nicht klimaneutral produzieren.“ In der Milchviehhaltung ließen sich aber noch etwa 10 bis 15 % der Treibhausgasemissionen einsparen.

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