Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau DLG-Feldtage 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

Aus dem Heft

Hätte ich doch bloß schon vor zwei Jahren gebaut!

Lesezeit: 3 Minuten

S chon seit längerem plant Mäster Roland Streeb aus Niegleve in Mecklen-burgVorpommern den Bau eines Ferkelaufzuchtstalles. Ziel des Unternehmers ist es, die Tiere in dem neuen Stall bereits als Babyferkel auf die betrieblichen Bedin-gungen vorbereiten zu kön-nen. Vor allem das Ausein-anderwachsen in der Mast soll dann ein Ende haben. Zu den bereits vorhande-nen 2000 Mastschweine-plätzen will Streeb rund 2 000 Aufzuchtplätze schaf-fen. Dazu möchte er gern eine leerste-hende Strohlagerhalle umbauen. Bislang hatten mich nur die schlechten Preise der letzten Jahre vom Bau abgehalten. Doch jetzt hat mich die Zeit eingeholt: Wir ha-ben zwar bessere Preise, dafür aber auch wesentlich höhere Auflagen, muss Streeb ernüchtert feststellen. Seit Mai gelten auch in Mecklenburg-Vorpommern verschärfte Vorgaben für die Genehmigung von Stallanlagen. So sollen Mastschweine in neuen Ställen zum Beispiel bei einem Gewicht von 71 bis 110 kg 0,8 m 2 pro Tier Platz haben, bis 160 kg sind es sogar 1,20 m 2 . Eine weitere Auflage ist der Zugang zu Beschäfti-gungsmaterial, z.B. über eine Strohraufe. Streebs Pläne wurden außerdem durch die neue Regelung zur Umweltverträg-lichkeitsprüfung (UVP) gekreuzt. Diese wird jetzt schon für Mastbetriebe mit mehr als 2 000 Mastplätzen Pflicht. Wenn ich das alles vorher gewußt hätte, hätte ich trotz des Preistals vor zwei Jahren gebaut, är-gert sich der Mäster. In den vergangenen Wochen hat Streeb im-mer wieder darüber nachgedacht, ganz auf den Bau zu verzichten. Doch bis heute haben mich die Planungskos-ten einschließlich UVP-Prüfung mehr als 30 000 DM gekostet, so dass es inzwischen kein Zurück mehr gibt, bekräftigt er. Daher muss er jetzt in den sauren Apfel bei-ßen und den bereits ge-stellten Bauantrag an die neuen Hal-tungsvorschriften anpassen. Die größten Sorgen bereiten dem Mäs-ter die Anforderungen, die an das Be-schäftigungsmaterial gestellt werden. Streeb will für die Ferkel Strohraufen ein-bauen. Wir haben uns in Dänemark Stäl-le angesehen, bei denen das zwar einiger-maßen funktioniert allerdings nur bei ei-nem entsprechend angepassten und da-durch teuren Güllekeller, so seine Beob-achtung. Dass er mit diesen notwendigen Veränderungen seine ursprünglich veran-schlagten 300 DM Baukosten pro Stall-platz noch einhalten kann, glaubt der Mäster nicht mehr. Eines steht für ihn jedenfalls fest: Es kann nicht sein, dass wir Landwirte inves-tieren, ohne zu wissen, was in den nächs-ten sechs Monaten passiert. Wir brauchen endlich wieder langfristig ausgelegte und bundeseinheitliche Vorgaben für den Stallbau! -neu-

Die Redaktion empfiehlt

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.