Streptokokken gehören zu den bedeutendsten bakteriellen Krankheitserregern beim Schwein. Sie sind Bestandteil der natürlichen Keimflora. Deshalb findet man sie auch auf den Rachenmandeln gesunder Schweine. Probleme treten auf, wenn sich der Erreger über die Blutbahn im Organismus verteilt.
Typische Eintrittspforten für den Erreger sind Nabelwunden, abgeschürfte Karpalgelenke und Kastrationswunden. Über das Blut gelangt er dann in die Lunge, die Gelenke, das Gehirn und den Herzbeutel. Hier siedelt er sich an, vermehrt sich und führt zu den typischen Krankheitsbildern wie Hirnhaut-, Lungen und Herzbeutelentzündungen, die oft verlustreich sind.
Bislang lassen sich Streptokokken-infektionen nur antibiotisch behandeln, da es noch keinen kommerziellen Impfstoff gibt. Das könnte sich jedoch bald ändern. Denn Forschern des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam ist es gelungen, Zuckerketten zu synthetisieren, die den Hüllen der vier beim Schwein häufig vorkommenden Serotypen 2, 3, 9 und 14 entsprechen.
Das sei ein wichtiger Schritt, so die Forscher, um sogenannte Glykokonjugat-Impfstoffe zu entwickeln. Diese Vakzine zielen darauf ab, die Immunabwehr der Schweine zur Antikörperproduktion anzuregen, die auf Mehrfachzucker von Krankheitserregern spezialisiert sind. Zurzeit werden von den Wissenschaftlern Infektionsversuche mit Schweinen vorbereitet.