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Wachstum muss überschaubar bleiben

Lesezeit: 3 Minuten

Hermann Kästle senior und junior, Schwaben


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Veränderungen im Betrieb dürfen nicht dazu führen, dass man nicht mehr ruhig schlafen kann. Wir haben uns deshalb vor jeder Erweiterung genau überlegt, ob sie auch finanziell und arbeitswirtschaftlich zu verkraften ist“, betont Hermann Kästle (60).


In fünf Schritten hat der Schweinemäster aus Steinheim im Landkreis Dillingen zusammen mit seinem Sohn Hermann (32) die Schweinemast in den letzten 30 Jahren auf 3 000 Plätze ausgebaut.


1978 spezialisierte er sich auf die Schweinemast und siedelte mit 400 Mastplätzen plus Futterzentrale aus. Neun Jahre später, als der zusätzliche Kapitaldienst für ihn überschaubar war, wagte er sich an den nächsten Schritt. Er beantragte die Erweiterung der Schweinemast um 800 Plätze. Davon realisierte er zunächst nur 400 Mastplätze. „Für eine Verdreifachung des Bestandes wäre die finanzielle Belastung zu hoch gewesen“, blickt Kästle zurück. „Die Sicherung der Liquidität ist für unseren Betrieb besonders wichtig, weil wir nur wenig Eigenfläche haben.“


Zudem wollte er abwarten, ob sein Sohn in den Betrieb einsteigt. Neun Jahre später realisierte Kästle die zweiten 400 Plätze. Den Anstoß dazu gab sein Sohn Hermann. Dieser war damals zwar noch in der Schule, er hatte sich aber bereits entschieden, in den Betrieb einzusteigen.


1 000er-Maststall gekauft


In seiner Meisterarbeit 2002 plante der Hofnachfolger den Bau eines weiteren 1 000er-Maststalles am Aussiedlungsstandort. Noch während sich Vater und Sohn mit dem Projekt auseinandersetzten, bekamen Kästles einen gebrauchten 1 000er-Stall in 3 km Entfernung vom bisherigen Standort zum Kauf angeboten.


Die Mäster entschieden sich schließlich dafür, den gebrauchten Stall zu kaufen. Weil der Kapitalaufwand geringer war als bei einem Neubau, konnten sie so einen großen Wachstumsschritt mit geringem Risiko tätigen. Zudem ließe sich im Falle einer finanziellen Krise ein Stall an einem zweiten Standort auch leichter veräußern. Kästle junior nennt noch einen weiteren Vorteil: „Ich bekam mit dem separaten Stall einen eigenen Verantwortungsbereich, in dem ich mich bewähren konnte.“


Trotz zweier Standorte gerieten Kästles nicht in die Arbeitsfalle. „Wir haben uns täglich mit der Schweinemast auseinandergesetzt und sind jeden Tag etwas besser geworden“, so der junge Landwirt. Kästles haben die Abläufe in der Mast durchleuchtet und Hygienepläne für alle Ställe aufgestellt. Zudem verbesserten sie den Gesundheitsstatus der Tiere, indem sie die Ferkelherkünfte reduzierten. Und in der flächenreichen Außenwirtschaft mit Kartoffelanbau steigerte die Umstellung auf pfluglose Bodenbearbeitung die Arbeitsproduktivität erheblich.


2008 erweiterten Vater und Sohn ihren Bestand noch einmal um 800 Plätze. Sie kauften für den ersten Standort einen schlüsselfertigen Stall, den sie schon nach fünf Wochen Bauzeit beziehen konnten. Zudem errichteten sie ein 1 000 m3-Hochsilo für Ganzkornsilage.


Engagement über den Betrieb hinaus


Trotz des betrieblichen Wachstums legen beide Betriebsleiter Wert auf Engagement über den Betrieb hinaus. Kästle senior hat sich stark dem Ehrenamt verpflichtet, z. B. als Vorsitzender des Kreisbauernverbandes, als Vorsitzender des Fleischerzeugerringes und als Beirat in der Vieherzeugergemeinschaft. Seinem Sohn liegt vor allem die Weiterbildung am Herzen. So hat er alle BUS-Kurse besucht. Zurzeit absolviert er ein Fernstudium in Betriebswirtschaft.


Möglich sind die vielfältigen Aktivitäten auch deshalb, weil Kästles seit einem Jahr einen festen Mitarbeiter haben. „Damit haben wir uns nicht nur aus der Arbeitsfalle befreit, sondern bekommen auch wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung des Betriebes“, freut sich Kästle junior. -do-

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