Afrikanische Schweinepest
ASP: Bislang 4.288 Fälle in Deutschland
Seitdem erstem ASP-Fund bei einem Wildschwein in Brandenburg vor rund zwei Jahren, wurden in Deutschland insgesamt 4.288 ASP-Fälle nachgewiesen, davon sieben bei Hausschweinen.
Vor rund zwei Jahren, am 10. September 2020, wurde erstmals in Deutschland bei einem Wildschweinekadaver im brandenburgischen Kreis Spree-Neiße die Afrikanische Schweinepest (ASP) amtlich festgestellt. Seitdem hat es bis zum vergangenen Donnerstag laut dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) im Bundesgebiet insgesamt 4.288 ASP-Nachweise gegeben. Sieben Mal waren dabei Hausschweinebestände betroffen. Die meisten Fälle gab es in Brandenburg mit 2.608 nachgewiesenen Virusinfektionen, davon ereigneten sich vier in Schweinebetrieben.
Fallzahlen in den letzten Monaten rückläufig
Nach Angaben des zuständigen Sozialministeriums in Potsdam waren dank der vielfältigen Bekämpfungsmaßnahmen die Fallzahlen in den vergangenen Monaten stark rückläufig. Gab es in den ersten zwölf Monaten seit dem Auftreten der ASP rund 1.600 amtlich bestätigte ASP-Fälle in Brandenburg, waren es in diesem Jahr von Januar bis Anfang September „nur“ rund 300.
„Dieser deutliche Rückgang ist eine sehr gute Entwicklung, die hoffungsvoll stimmt. Wir sind auf einem guten Weg“, erklärte Sozialministerin Ursula Nonnenmacher. Die Ausbreitung der Tierseuche nach Westen habe gestoppt werden können, wovon ganz Westeuropa profitiere. In den vergangenen zwei Jahren habe Brandenburg rund 73 Mio. € für die Bekämpfungsmaßnahmen bereitgestellt und dabei unter anderem etwa 1.800 km an Festzäunen errichtet.
Brandenburgs Landwirtschaftsminister Axel Vogel wies darauf hin, dass die ASP „die schweinehaltenden Betriebe stark getroffen hat und für unsere Landwirtschaftsbetriebe in Ostbrandenburg noch nicht ausgestanden ist“. Mit einer Förderrichtlinie hätten die anfallenden Mehrkosten bei der Vermarktung im Bereich der Veterinär- und Transportkosten aber abgemildert werden können.
Nonnemacher: Weiter wachsam bleiben!
Laut Nonnenmacher konnten aufgrund ausbleibender ASP-Fälle die beiden zuerst betroffenen Kerngebiete im Mai 2022 aufgehoben werden. Sie geht davon aus, dass „in den kommenden Monaten weitere Restriktionszonen folgen“. Dennoch gelte es wachsam zu bleiben, da es neue Nachweise im Landkreis Spree-Neiße und in Westpolen nahe der Grenze zu Deutschland gegeben habe.
Damit die Bundesrepublik nach EU-Recht als ASP-frei gilt, darf es der Ministerin zufolge ein Jahr lang keinen Seuchenfall auf deutschem Boden geben, was die Errichtung eines Schutzkorridors an der Grenze zu Polen erforderlich macht. Brandenburg dränge deshalb auf Gespräche mit Brüssel zum Konzept eines Schutzkorridors entlang der deutsch-polnischen Grenze. ASP-Funde östlich der Schutzzone sollten dann nicht mehr Deutschland zugerechnet werden.
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