Die Isoflurannarkose ist eine von vier zulässigen Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration, die in Deutschland seit dem 1. Januar 2021 verboten ist. Bundesweit haben sich mehr als 2.700 Ferkelerzeuger für den Kauf eines entsprechenden Narkosegerätes entschieden, die meisten weil die Anschaffung vom Bund gefördert wurde. Erfahrungen aus der Praxis zeigen jedoch, dass während der Narkose Probleme beim Tier- und Umweltschutz sowie bei der Anwendersicherheit auftreten können (siehe Isofluran-Umfrage)
Neues Isofluran-Kompetenzzentrum
Um Landwirte, Hoftierärzte, Überwachungsbehörden und Hersteller bei Fragen zu diesem sensiblen Thema beraten und unterstützen zu können, wurde Anfang Oktober im Rahmen des Bundesprogramms Nutztierhaltung das Isofluran-Kompetenzzentrum „IsoKomp“ gegründet. Die Initiative wird vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) gefördert, daher ist die Beratung kostenlos.
Initiatoren und regionale Ansprechpartner des Kompetenzzentrums sind die Ludwig-Maximilian-Universität München sowie die beiden Landwirtschaftskammern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Sie erfassen die auftretenden Probleme und untersuchen sie. Unter anderem bieten sie auch Isofluranmessungen an den Geräten und in der Umgebung an.
Erfahrungen bündeln und teilen
Ziel ist, die so gewonnenen Erkenntnisse bzw. Erfahrungen zu sammeln und in die Praxis zu überführen, damit die Kastration der Ferkel unter Isolfurannarkose tierschutzgerecht, anwendersicher und rechtskonform umgesetzt werden kann.
Hier die Adressen der regionalen IsoKomp-Ansprechpartner:
- LMU München, Klinik für Schweine
Sonnenstraße 16
84764 Oberschleißheim
Tel. +49 89 2180 789-64
Email Isokomp@lmu.de
- LWK Nordrhein-Westfalen, Schweinegesundheitsdienst
Ostinghausen - Haus Düsse
59505 Bad Sassendorf
Tel. +49 2945 989-761
Email silke.hilt@lwk.nrw.de - LWK Niedersachsen, Schweinegesundheitsdienst
Hermann-Ehlers-Str. 15
26160 Bad Zwischenahn
Tel. +49 441 340-10203
Email marion.sommer@lwk-niedersachsen.de