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ASP

Fleischverarbeiter zahlt weiter 1,47 € pro kg SG

Der bayerische Fleischverarbeiter Fuss zahlt weiterhin 1,47 € pro kg SG an seine Landwirte und verurteilt den unnötigen Preisverfall um 20 Cent.

Lesezeit: 3 Minuten

In einer Sondernotierung in Folge des ASP-Ausbruchs sackte die VEZG-Notierung am letzten Freitag von 1,47 € auf 1,27 € ab. Der bayerische Schlacht- und Zerlegebetrieb Fuss in Memmingen hat nun angekündigt, den drastischen Preisabzug von 20 Cent je kg Schlachtgewicht nicht zu akzeptieren.

Wie Inhaber Robert Knauer in einem Schreiben an seinen Kunden mitteilt, wird das Unternehmen, das wöchentlich rund 800 Schweine schlachtet, den Preis von 1,47 € pro kg SG aus der Kalenderwoche 37 „einfrieren“. „Wir sind der Meinung, dass für 1,27 € niemand mehr vernünftig Ferkel produzieren oder Schweine mästen kann. Wir heißen diesen Wahnsinn nicht gut, den sich einige schlaue Köpfe da ausgedacht haben“, kritisiert Knauer die Preisfindung.

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Knauer und Geschäftsführer Michael Saitner appellieren in dem Schreiben an ihre Abnehmer, den Schritt der Firma Fuss zu unterstützen und so ein deutliches Zeichen in Richtung Landwirtschaft zu setzen. Andernfalls befürchten sie einen massiven Strukturwandel, weil viele Ferkelerzeuger und Mäster aufhören.

Weitere Preisbrecher

Inzwischen haben auch die Unternehmen Halsbacher Qualitätsfleisch aus Halsbach in Bayern sowie ein Fleischverarbeiter aus Erding angekündigt, dem Beispiel von Fuss-Fleischhandel zu folgen. "Ich hoffe nun, dass noch weitere Kollegen unserem Beispiel folgen", hofft Robert Knauer auf weitere Nachahmer. Dem ist inzwischen so. Auch die Firma Müller Wurst- und Fleischwaren in Mannheim hat top agrar mitgeteilt, das sie ihren regionalen Lieferanten weiterhin den bisherigen Preis zahlen wird und den 20 Cent-Abschlag für nicht angebracht hält.

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Tönnies: „Wichtig, jetzt den Preis zu stabilisieren“

Auch der Schlachtkonzern Tönnies sorgt sich um den Preisverfall am Schweinemarkt. In Rheda-Wiedenbrück wertet man den chinesischen Exportstopp für die Bauern und den Wirtschaftsstandort Deutschland als herben Schlag.

„Wir müssen nun den Preis für die Bauern stabilisieren. Ein längerfristiger Preisverfall würde die bäuerlichen Familienbetriebe sehr schwer treffen. Zudem brauchen wir eine Differenzierung der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen und Hausschweinen. Wir müssen die chinesischen Behörden davon überzeugen, dass die sehr hohe Biosicherheit in unseren landwirtschaftlichen Betrieben die Bestände vor dem Eindringen des Wildschweinevirus in die Haustierbestände schützt. Und drittens brauchen wir eine Regionalisierung der Sperrgebiete. Ein infiziertes Wildschwein in Brandenburg darf nicht den Export aus ganz Deutschland verhindern“, so das Unternehmen.

top agrar meint: Die Sorge um die Zukunft der deutschen Ferkelerzeuger und Schweinemäster scheint bei der Fleischverarbeitenden Industrie groß zu sein. Bemerkenswert ist der Schritt des mittelständischen bayerischen Unternehmens Fuss-Fleischwaren, den Preisabschlag von minus 20 Cent je kg SG zu ignorieren und sich treu an die Notierung zu halten. Hier zeigt ein Kleiner der Branche den Großen einmal, wie man auch in schwierigen Zeiten gut zusammenarbeitet. Das Beispiel sollte Schule machen!

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Fleischbranche bittet Merkel um Hilfe

Die taz berichtet unterdessen, dass der Verband der Fleischwirtschaft (VdF) Bundeskanzlerin Angela Merkel um Hilfe wegen des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland bittet. „Der größte Abnehmer von Schweinefleisch aus Deutschland außerhalb der EU ist derzeit China, hier wäre es sehr wirkungsvoll, wenn sich die Bundeskanzlerin mit Nachdruck bei der chinesischen Regierung dafür einsetzen würde, dass China den Import aus nicht betroffenen Regionen in Deutschland wieder frei geben würde“, teilte die Organisation am Montag der Tageszeitung „taz“ mit.

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