Europa importiert jedes Jahr rund 30 Mio. t Sojaschrotprodukte aus Übersee. Vielen Bürgern ist das allein aus Umweltschutzgründen ein Dorn im Auge. Bereits seit Jahren wird daher der verstärkte Anbau von heimischen Eiweißpflanzen gefordert. Doch selbst wenn der Anbau in Europa deutlich ausgedehnt werden sollte, reichen die Mengen nach Ansicht von Experten nicht aus, um die heimischen Tierbestände ausreichend zu versorgen. Immer wieder wird deshalb über den Einsatz von Insekten im Tierfutter als alternative Proteinquelle diskutiert. Auf Anfrage des belgischen Europa-Abgeordneten Tom Vandekendelaere (Partei Christen-Democratisch & Vlaams) erklärte die Kommission jetzt, dass die Ausweitung der Zulassung auf Nichtwiederkäuer im Rahmen eines strategischen Sicherheitskonzeptes weiter untersucht wird. Derzeit dürfen Insekten in der EU nur zu Fischfutter verarbeitet werden.
Vandekendelaere will sich weiter für das Thema stark machen. „Um Nährstoffkreisläufe zu schließen und autarker zu werden, müssen wir über den Tellerrand schauen und nach Lösungen für die Eiweißproblematik suchen. Die Insektenzucht für Tierfutter ist aus meiner Sicht mehr als eine Lösung, es ist die Zukunft“, erklärt der EU-Parlamentarier.