Afrikanische Schweinepest
Mecklenburg-Vorpommern: Vermehrt Wildschweine bejagt
Dr. Till Backhaus mahnt, bei der Schwarzwildbejagung in Mecklenburg-Vorpommern nicht nachzulassen. Bei dem wachsendenn Wildbretaufkommen gehe es jetzt auch um die Förderung der Vermarktung.
Dr. Till Backhaus, Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister, ist mit der Schwarzwildbejagung in dem Bundesland zufrieden. Im Mittel der vergangenen fünf Jagdjahre seien in Mecklenburg-Vorpommern ca. 159.363 Stück Schalenwild (Reh-, Rot-, Dam-, Schwarz- und Muffelwild) erlegt worden. Die größte Strecke wurde beim Schwarzwild erzielt. Demnach fielen im Jagdjahr 2020/21 mehr als 4.000 t Wildbret von Wildschweinen an. „Es ist erfreulich, dass die Jägerinnen und Jäger der Aufforderung nachgekommen sind, vermehrt das Schwarzwild zu bejagen. Die Jagd ist ein wesentlicher Faktor im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP)“, teilte Backhaus anlässlich seines Besuches beim Forstamt Schildfeld am vergangenen Donnerstag mit.
Pürzelprämie ein Erfolg
Mit dem jüngsten Fall der ASP im Landkreis Barnim in Brandenburg sei die Seuche bereits sehr dicht an Mecklenburg-Vorpommern herangerückt, so Backhaus. Deswegen dürfe man jetzt nicht nachlassen, die Schwarzwildbestände zu reduzieren, um das Einschleppungs- und Verbreitungsrisiko zu minimieren. Um die Jägerinnen und Jäger in ihren Bemühungen zu unterstützen und ihnen Anreize für die Jagd zu geben, erinnerte der Landwirtschaftsminister an die „Pürzelprämie“ für erlegte Wildschweine. Diese habe sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt.
Wildbret-Vermarktung fördern
Jetzt gehe es vor allem um die Förderung der Vermarktung bei wachsendem Wildbretaufkommen. So wurde mit Mitteln aus der Jagdabgabe das Projekt „Verbesserung der Wildvermarktung für die Landesjägerschaft gemeinsam mit der Landesforstanstalt“ des Landesjagdverbandes unterstützt. Für das erste Projektjahr 2021 seien 80.000 € bewilligt worden. Geplant sei eine Laufzeit von zunächst drei Jahren. Mit dem Projekt solle der Begriff „Wild aus Mecklenburg-Vorpommern“ zu einer Marke weiterentwickelt werden.
„Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es, den Verbraucherinnen und Verbrauchern für die Bereiche des Handels und der Gastronomie die Vorzüge des Produktes „Wild" aus einheimischen Wäldern und hiesiger Jagd näher zu bringen", teilte Backhaus mit. Zudem gehe es um die Verbesserung der Kommunikations- und Vertriebsstrukturen.
Im Jagdjahr 2020/21 ist Wildfleisch aus Mecklenburg-Vorpommern im Wert von 8,35 Mio. € verkauft worden. Dafür wurden insgesamt rund 5.600 t Fleisch der Schalenwildarten Rot-, Dam-, Muffel-, Reh- und Schwarzwild umgeschlagen.
Mehr zu dem Thema
Die Redaktion empfiehlt
-
Berlin ändert Gesetzentwurf zur Tierhaltungskennzeichnung ohne Landwirtschaft
-
Deutsches Tierwohlfleisch: Global kaum wettbewerbsfähig
-
Finanzierung Umbau Nutztierhaltung: Förderung nur bei Außenklimakontakt?
-
Antibiotika-Monitoring: Maßnahmenpläne bis zum 1. April einreichen!
-
Tierschützer halten Begriff „Tierwohl“ für Marketingaktion
-
Jurist: „Massentierhaltung“ nicht mit Staatsziel „Schutz der Lebensgrundlagen“ vereinbar
-
Irreführende Infografik des BMEL macht Rinder zu „Wasserverschwendern“
-
Tierschützer halten Begriff „Tierwohl“ für Marketingaktion
-
Berlin ändert Gesetzentwurf zur Tierhaltungskennzeichnung ohne Landwirtschaft
-
Kein Durchbruch beim Umbau der Tierhaltung – Sonder-AMK dazu nach Ostern