Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser hat in der vergangenen Woche bereits erste konkrete Eckpunkte der neuen NRW-Nutztierstrategie vorgestellt. Das Konzept soll die Arbeit der Borchert-Kommission unterstützen, die derzeit einem bundeseinheitlichen Entwurf zu diesem Thema arbeitet. Ein Eckpunkt der Strategie ist der „Stall der Zukunft“: Gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer NRW plant das Ministerium zurzeit auf Haus Düsse zwei Mastställe, die die Vorgaben der Stufen 2 und 3 des staatlichen Tierwohlkennzeichens erfüllen sollen. Die Stallsysteme sollen künftig als Vorlage für andere Bauvorhaben dienen.
Am vergangenen Dienstag hat die Landwirtschaftskammer NRW erstmals die Stallmodelle vorgestellt und einen Einblick in das Bauvorhaben und das Haltungskonzept gegeben. Grundsätzlich sollen am Standort des Versuchs- und Bildungszentrums Haus Düsse zwei separate Ställe gebaut werden, die folgende Anforderungen erfüllen:
Ziel von Stallbausystem 1 ist es, derzeitige Haltungssysteme weiterzuentwickeln, die kurzfristig umsetzbar und nah an Praxis sind.
Der Stall soll die Anforderungen der Stufe 2 des staatlichen Tierwohlkennzeichens erfüllen
Strukturierte Funktionsbereiche mit unterschiedlichen Klimazonen
Platzbedarf pro Tier: 1,47 m²
Geplant sind 10 Abteile à 28 Tiere
Nichtperforierter Liegebereich (Warmbereich) mit Minimaleinstreu, Liegekiste durch Eigenwärme der Schweine beheizt, Möglichkeit zur Bodenkühlung im Sommer
Aktivitätsbereich mit Außenklima-Reiz und natürlicher Lüftung, enges Tier-Fressplatz-Verhältnis, Trocken-oder Breifütterung, offene Tränken, Emissionsreduzierung durch Schleppentmistung unter (teil)-perforiertem Boden mit Kot-Harn-Trennung
Ziel von System 2 ist es, innovative Techniken und Systeme für die Tierhaltung zu entwickeln, die neue Möglichkeiten eröffnen und zur Diskussion anregen. Der Stall soll die Anforderungen der Stufe 3 des staatlichen Tierwohlkennzeichens erfüllen.
Erfüllt Anforderungen aus System 1 plus zusätzliche Ansprüche
Platzbedarf pro Tier: 2 m²
Geplant sind 12 Abteile à 25 Tiere
Unterflurabsaugung als Teilluftvolumenstrom im Abkotbereich
Wühlgarten mit tiefer Einstreu aus Hackschnitzeln, Unterflurabsaugung durch Wühlbett zur Schadgasminimierung, Abluftführung im Wühlgarten durch Hackschnitzelbett zur Kompostierung
Begrünung mit Pflanzen für Klimatisierung
Biosicherheit erhöhen durch innenliegenden Aktivitätsbereich
Über eine großflächige, verglaste Beobachtungsplattform soll zudem ein Einblick in beide Maststallsysteme gewährt werden.
Für den Stallbau hat das Land 2 Mio. € zur Verfügung gestellt. Ein interdisziplinär zusammengesetzter Beirat begleitet das Vorhaben. Derzeit läuft die Planungsphase, Ende des Jahres soll der Bauantrag dann eingereicht werden. Im Sommer 2021 soll mit dem Abbruch der Altgebäude gestartet werden. Ziel ist, im Sommer 2022 die ersten Tiere aufzustallen.
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Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser hat in der vergangenen Woche bereits erste konkrete Eckpunkte der neuen NRW-Nutztierstrategie vorgestellt. Das Konzept soll die Arbeit der Borchert-Kommission unterstützen, die derzeit einem bundeseinheitlichen Entwurf zu diesem Thema arbeitet. Ein Eckpunkt der Strategie ist der „Stall der Zukunft“: Gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer NRW plant das Ministerium zurzeit auf Haus Düsse zwei Mastställe, die die Vorgaben der Stufen 2 und 3 des staatlichen Tierwohlkennzeichens erfüllen sollen. Die Stallsysteme sollen künftig als Vorlage für andere Bauvorhaben dienen.
Am vergangenen Dienstag hat die Landwirtschaftskammer NRW erstmals die Stallmodelle vorgestellt und einen Einblick in das Bauvorhaben und das Haltungskonzept gegeben. Grundsätzlich sollen am Standort des Versuchs- und Bildungszentrums Haus Düsse zwei separate Ställe gebaut werden, die folgende Anforderungen erfüllen:
Ziel von Stallbausystem 1 ist es, derzeitige Haltungssysteme weiterzuentwickeln, die kurzfristig umsetzbar und nah an Praxis sind.
Der Stall soll die Anforderungen der Stufe 2 des staatlichen Tierwohlkennzeichens erfüllen
Strukturierte Funktionsbereiche mit unterschiedlichen Klimazonen
Platzbedarf pro Tier: 1,47 m²
Geplant sind 10 Abteile à 28 Tiere
Nichtperforierter Liegebereich (Warmbereich) mit Minimaleinstreu, Liegekiste durch Eigenwärme der Schweine beheizt, Möglichkeit zur Bodenkühlung im Sommer
Aktivitätsbereich mit Außenklima-Reiz und natürlicher Lüftung, enges Tier-Fressplatz-Verhältnis, Trocken-oder Breifütterung, offene Tränken, Emissionsreduzierung durch Schleppentmistung unter (teil)-perforiertem Boden mit Kot-Harn-Trennung
Ziel von System 2 ist es, innovative Techniken und Systeme für die Tierhaltung zu entwickeln, die neue Möglichkeiten eröffnen und zur Diskussion anregen. Der Stall soll die Anforderungen der Stufe 3 des staatlichen Tierwohlkennzeichens erfüllen.
Erfüllt Anforderungen aus System 1 plus zusätzliche Ansprüche
Platzbedarf pro Tier: 2 m²
Geplant sind 12 Abteile à 25 Tiere
Unterflurabsaugung als Teilluftvolumenstrom im Abkotbereich
Wühlgarten mit tiefer Einstreu aus Hackschnitzeln, Unterflurabsaugung durch Wühlbett zur Schadgasminimierung, Abluftführung im Wühlgarten durch Hackschnitzelbett zur Kompostierung
Begrünung mit Pflanzen für Klimatisierung
Biosicherheit erhöhen durch innenliegenden Aktivitätsbereich
Über eine großflächige, verglaste Beobachtungsplattform soll zudem ein Einblick in beide Maststallsysteme gewährt werden.
Für den Stallbau hat das Land 2 Mio. € zur Verfügung gestellt. Ein interdisziplinär zusammengesetzter Beirat begleitet das Vorhaben. Derzeit läuft die Planungsphase, Ende des Jahres soll der Bauantrag dann eingereicht werden. Im Sommer 2021 soll mit dem Abbruch der Altgebäude gestartet werden. Ziel ist, im Sommer 2022 die ersten Tiere aufzustallen.