Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

China

Peking: Stabiler Schweinemarkt ist oberstes Ziel

Chinas Staatsregierung will starke Schwankungen am Schweinemarkt eindämmen und hat Leitlinien für eine stabile Produktion vorgelegt. Zudem soll die Produktion weiter modernisiert werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Die in den vergangenen Jahren verzeichneten starken Schwankungen der Schweineproduktion in China mit ungewollten Konsequenzen für die Marktversorgung und Preise sollen zukünftig der Vergangenheit angehören. Mit Zustimmung des Zentralkomitees der Partei und des Staatsrats hat das Landwirtschaftsministerium in Peking gemeinsam mit anderen Ministerien Anfang August eine „Stellungnahme zur Förderung der nachhaltigen und gesunden Entwicklung der Schweineindustrie“ veröffentlicht. Diese skizziert den Weg zur gewünschten stabilen Erzeugung, die auf fünf Säulen beruht.

In der ersten werden Leitprinzipen und Anforderungen definiert, die beispielsweise beinhalten, dass grundsätzlich die Provinzen für eine stabile Produktion zuständig sind; es sollen lokale Verantwortlichkeiten gebündelt werden. Der Schweinemarkt soll „marktorientiert“ sein, jedoch sollen stärkere zyklische Schwankungen mit antizyklischen Maßnahmen, wie etwa Lagehaltung oder Bestandsveränderungen, abgemildert werden. Ziel ist es, in fünf bis zehn Jahren eine qualitativ hochwertige Schweineindustrie mit hoher Leistung, Produktsicherheit und Wettbewerbsfähigkeit zu haben, wobei aber Ressourcen und Umwelt geschont werden sollen. Zur Versorgungssicherheit wird ein Selbstversorgungsgrad von mindestens 95 % angestrebt. In der zweiten Säule sind vor allem Maßnahmen zur Förderpolitik zu finden. So sollen Banken den Ausbau der Schweinehaltung mit Krediten unterstützen und für Erzeuger Versicherungspolicen oder Einkommensversicherungen anbieten.

Das Wichtigste zum Thema Schwein mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Sauenindikator wird wichtig

Eine zentrale Rolle sollen die in der dritten Säule beschriebenen antizyklischen Regulierungsmechanismen für eine stabile Schweineproduktion spielen. So muss bei einer Abweichung des monatlichen Sauenbestandes von 5 % im Vergleich zum Vorjahresmonat eine Frühwarnung erfolgen, nach der entweder neue Sauen aufgestallt oder leistungsschwache Tiere aus dem Bestand entfernt werden. Schweinehaltungsbetriebe mit mehr als 500 Tieren sollen in das Überwachungssystem der Provinzen aufgenommen werden, um die Produktionskapazitäten besser abschätzen zu können.

Großbetriebe mit mehr als 10.000 Tieren müssen national erfasst werden und dürfen nicht „illegal“ abgerissen werden. Wenn der Sauenbestand mehr als 10 % im Vergleich zum Vorjahreswert abnimmt, können die Provinzen große Zuchtbetriebe mit einmaligen, befristeten Zuschüssen helfen, um die Produktion wieder aufzubauen. Hierbei soll die People´s Bank of China die lokalen Finanzinstitute bei den Hilfen für Erzeuger mit Krediten unterstützen.

Daten sollen Markt lenken

Um Produktionsschwankungen im Blick zu behalten, wird in einem vierten Bereich der Stellungnahme den Provinzen aufgetragen, eine Informationsplattform für die gesamte Wertschöpfungskette Schwein aufzubauen. Gewonnene Daten sollen im Sinne eines Frühwarn- und Notfallsystems veröffentlicht und dadurch der Markt „gelenkt“ werden. Auch Ergebnisse der Überwachung der Maßnahmen gegen Tierseuchen wie die Afrikanische Schweinepest (ASP) oder die Maul- und Klauenseuche (MKS) sollen in diese Datenbank integriert werden. Zu den wichtigen Maßnahmen zur Marktstabilisierung der vierten Säule zählen auch die Käufe und Verkäufe von Schweinefleisch der staatlichen Reserve und Lagerhaltung, mit denen Preisschwankungen abgemildert werden sollen. Letztlich ist die weitere Modernisierung der Schweineindustrie das erklärte Ziel der Pekinger Regierung.

Die fünfte Säule beinhaltet Maßnahmen, um beispielsweise bei kleineren Betrieben traditionelle Zuchtmethoden durch moderne zu ersetzen, den Kauf von Landmaschinen oder automatischer Fütterung zu fördern sowie die Schlachtung und Verarbeitung von Schweinen zu optimieren. Auch der Absatz sowie die Kühl- und Lieferketten bei Schweinefleisch sollen verbessert werden, damit aus Gründen der Seuchenprävention weniger Lebendtiere durchs Land gefahren werden.

top agrar besser machen. Gemeinsam
Sie sind Schweinehalter oder lesen regelmäßig den top agrar Schweine-Teil und/oder die SUS? Dann nehmen Sie an einem kurzen Nutzerinterview teil.

Mehr zu dem Thema

Die Redaktion empfiehlt

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.