In der Schweiz wächst der Wildschweinebestand seit Jahrzehnten aufgrund von hohen Fortpflanzungsraten und eines reichhaltigen Nahrungsangebots. Wissenschaftler der ZHAW haben aus diesem Grund eine akustische Methode entwickelt, um Wildschweine von den Feldern fernzuhalten und Schäden zu verhindern. Der sogenannte „Wildschweinschreck“ verwendet Alarm- und Warnrufe sowie Geräusche, die von den Wildschweinen mit Gefahr in Verbindung gebracht werden. Die Tiere werden also mit ihren „eigenen Waffen“ verjagt.
Das System besteht aus zwei batteriebetriebenen Lautsprechern, die über eine Steuerungsbox zufällige Lautkombinationen in unterschiedlich langen Zeitintervallen abspielen. Durch einen integrierten Lichtsensor schaltet sich das Gerät bei Sonnenuntergang ein und bei Sonnenaufgang aus. Der Wildschweinschreck soll sich vor allem für den Einsatz nach der Aussaat sowie während der Milchreife von Mais und Weizen eignen.
Im Schlussbericht geben die Wissenschaftler aber zu bedenken, dass nicht jeder Standort für die akustische Vergrämung geeignet sei. Die Geräusche des Wildschweinschrecks können die nächtlichen Immissionswerte von 55 Dezibel überschreiten. Erst bei einer Distanz von 1.500 m seien keine Geräusche mehr messbar.