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Mini-Schleppschuh für das Grünland?

Lesezeit: 4 Minuten

Viele kleine Betriebe lehnen die Pflicht zur bodennahen Gülleausbringung auf Grünland ab 2025 ab. Zu teuer und zu schwer, so ihre Befürchtung. Doch es gibt auch leichte Technik.


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Die Vorbehalte gegenüber der „Schleppschuhpflicht“, der Pflicht zur bodennahen Gülleausbringung – ab 2025 auch auf Grünland – halten sich hartnäckig. Vor allem im Grünlandgürtel entlang der Alpen, von Berchtesgaden über das Allgäu bis in den Schwarzwald, sorgen sich die kleinstrukturierten Betriebe, ob die große Technik zu ihnen passt.


Sieht man sich auf Agrarmessen um, scheint die Sorge berechtigt. Fässer mit 15 m³ und einem Preis von 60000 € aufwärts sind oft noch die kleineren Exemplare.


Doch mittlerweile gibt es eine Reihe von Herstellern, die bodennahe Ausbringtechnik in Kombination mit kleineren Güllefässern anbieten. Macht das die Technik auch für kleinere Betriebe erschwinglich?


Schlauch oder Schuh?


Wir haben nachrecherchiert und Fässer von 5 bis 6 m³ Füllvolumen mit Schleppschuhverteiler zusammengestellt (siehe Übersicht). Der Schleppschuh dürfte für viele Grünlandbetriebe die beste Wahl für die bodennahe Ausbringung sein. Denn beim Schleppschlauch treten laut Praktikern mehr Probleme mit Güllebändern und Futterverschmutzung auf. Und Gülleinjektoren sind noch etwas schwerer und teurer in der Anschaffung.


Vakuum kontra Pumpe


Eine der ersten Entscheidungen für Käufer betrifft die Pumpenwahl: Die Vakuumpumpe bringt Luft aus dem Fass und ermöglicht so, dass dieses die Gülle aus dem Lager einsaugt. Läuft sie umgekehrt, drückt die angesaugte Luft die Gülle wieder aus dem Fass. Diese Pumpen sind günstiger in der Anschaffung und verschleißen langsamer, da sie nur mit der Luft Kontakt haben, nicht mit der Gülle.


Zunhammer hat ausschließlich Pumptankwagen im Angebot – und sieht die Technik im Vorteil: Gerade in höheren Lagen nehme die maximale Ansaugtiefe bei Vakuumtechnik ab. Denn in der Höhe sinkt der Luftdruck und damit auch die Differenz des Drucks innerhalb und außerhalb des Fasses. Pumptankwagen könne man hingegen auch in Hochlagen bis zum Überlauf füllen. Zudem sei Schaumbildung bei Untenbefüllung nahezu ausgeschlossen.


Stolzer Preis


Günstiger wird die Gülleausbringung mit der bodennahen Ausbringung sicher nicht.


Joskin nennt uns als Einstiegspreis für das Alpina-2-Fass mit einem 7,5 m-Verteiler einen Nettolistenpreis von 29000 €. Durch Extras wie breitere Reifen, Radkasteneinbau etc. liege man aber meist über 35000 €. Fliegl gibt für das 5 m³-Fass mit 6 m-Verteiler einen Nettolistenpreis von 27000 € an, Farmtech für das 5 m³-Fass mit 7,5 m-Verteiler 30 390 €.


Noch nicht fest steht der Preis für eine Neuentwicklung bei der österreichischen Zunhammer-Tochter Vakutec, die ihr 6 m³-Fass mit einem 9 m- und 12 m-Verteiler von Vogelsang kombinieren will. Zunhammer selbst machte gegenüber Südplus keine Preisangabe.


Es zeigt sich: Alle Kombinationen sind deutlich teurer als vergleichbare Gespanne mit Breit- oder Pendelverteiler.


Tipps zur Auswahl


Ob die günstigeren Fässer wirklich alltagstauglich sind, hängt von deren Ausstattung ab. Beachten Sie beim Kauf:


  • Wer an Hängen wirtschaftet, sollte fragen, welchen maximalen Höhenunterschied zwischen äußerstem Schleppschuh und Fass das Fabrikat verträgt. Schon bei 6 m Arbeitsbreite führen 10% Gefälle teils zu ungenau verteilter Gülle.
  • Bei Feldtagen ist immer wieder zu beobachten, dass manche Fabrikate selbst auf flachem Gelände die Gülle nicht gleichmäßig über alle Abgänge verteilen. Holen Sie sich daher Infos von Praktikern oder unabhängigen Experten zu den Fabrikaten Ihrer engeren Auswahl ein.
  • Breitere Reifen verteilen das Gewicht besser auf den Boden und verursachen weniger tiefe Fahrgassen. Schnell ist aber eine Breite von 2,55 m überschritten. Achten Sie daher auf die Abmessungen der Fassversion mit Ihren gewünschten Reifen.
  • Je breiter der Verteiler, desto weniger Fahrspuren beeinträchtigen Ihr Grünland. Oft sind die 9 m-Varianten nicht viel schwerer und teurer als die 6 m-Verteiler und lohnen daher mehr.
  • Je mehr Abgänge am Verteiler, desto dünnere Güllebänder und Futterverschmutzung produzieren Sie. Bei Fliegl könnte daher der Schleppschuh Twin, der das Gülleband an jedem Ausgang noch einmal zweiteilt, eine Option sein.


claus.mayer@topagrar.com

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