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Erneuerbare Energien: Chance für Gemeinden und Landwirte

Die Gemeinde Fuchstal betreibt mehrere Projekte, die für nachhaltige Energie vor Ort sorgen. Sowohl Landwirte als auch Bürger beteiligen sich bei bei der Energieerzeugung.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Erneuerbaren Energien bergen für Gemeinden und Landwirte ein riesiges Potenzial. Das zeigt auch die Entwicklung ­der Gemeinde Fuchstal im Landkreis Landsberg am Lech, die vor 15 Jahren in die Energieerzeugung ein­gestiegen ist.

Erwin Karg, Bürgermeister von Fuchstal berichtet von der Erfolgsgeschichte seiner Gemeinde:

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„Wir haben damals angefangen, auf den ersten Dächern unserer gemeindeeigenen Gebäude Photovoltaik (PV)-Anlagen zu installieren. Heute sind alle unsere Dachflächen, wo es technisch und rechtlich möglich ist, mit PV-Anlagen belegt, insgesamt 350 kWPeak. Zusätzlich haben ­wir auf einer ehemaligen Deponie in eine Freiflächen-PV-Anlage investiert.

Zwei Landwirte liefern von ihrer Biogasanlage die Wärme für öffentliche Gebäude und 140 Häuser über ein Nahwärmenetz, das unsere Gemeinde betreibt (siehe Beitrag Seite 10). So konnten wir in Neubaugebieten einen Anschluss- und Benutzungszwang an das Nahwärmenetz durchsetzen. Auch hier haben wir ganz klein angefangen und zunächst nur unsere Schule angeschlossen. Bauern und Gemeinde haben ein gutes Auskommen mit dem Einkommen aus der Wärmelieferung und die Bürger einen sehr günstigen Wärmepreis.

Zudem betreiben wir als Gemeinde ­zusammen mit 115 Bürgern vier Wind­räder. Die Rendite ist so hoch, dass wir schon nach vier Jahren fast 40 % unseres eingesetzten Kapitals erwirtschaften konnten. Bei den drei weiteren Wind­rädern, die wir zurzeit planen, rechnen wir deshalb mit 1 000 bis 2 000 Interessenten, die sich beteiligen wollen.

Unsere eigene Energieerzeugung bringt unserer Gemeinde mit rund 4 000 Einwohnern jedes Jahr Erträge von 800.000 bis 900.000 €. Hinzu kommen die ­Gewerbesteuereinnahmen der gewerb­lichen und privaten Energieerzeuger. In der Summe erzielen alle EEG-Anlagen in unserer Gemeinde einen Gewinn von 4 Mio. € pro Jahr.

Unsere nächsten Projekte sind ein Wärmetopf mit 5 000 m3, der die im Sommer anfallende Wärme für den ­Winter speichert, und eine Anlage zur Gewinnung von Wasserstoff.

Voraussetzung für den Erfolg ist, dass der Gemeinderat, der Bürgermeister, die Verwaltung und die Landwirte am gleichen Strang ziehen. Sobald ein Beteiligter am anderen Ende zieht, wird es uninteressant.

Ganz wichtig ist auch, dass man diese lukrativen Energieprojekte nicht aus­wärtigen Investoren überlässt. Die Wertschöpfung soll vor Ort bleiben: bei der Gemeinde, bei den Landwirten als Energieerzeuger oder Substratlieferanten und bei den Bürgern.

Die Erneuerbaren Energien sind immer noch eine Riesenchance für Gemeinden und Landwirte. Traut euch!“

Dieser Artikel erschien in der Januarausgabe von top agrar Südplus (01/2021). Jetzt testen.

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