Beim Separieren von Gülle soll möglichst viel Nährstoffgehalt in der festen Phase landen, die sich dann effizient transportieren lässt. Mit dem Zusatz von Braunkohle zur Gülle soll sich mehr als 90% des Phosphors, bis 70% des Stickstoffs und bis zu 50% des Kaliums abscheiden lassen. Das haben Verfahrenstests der Rheinbraun Brennstoff GmbH ergeben.
Der Einsatz von Braunkohle in diesem Bereich ist nicht neu, sie wird seit langem auch bei der Wasser- und Abgasreinigung verwendet. Und bereits Anfang der 90er Jahre hatte die damalige Rheinbraun AG das Verfahren zur Güllebehandlung zum europäischen Patent angemeldet. Durch die aktuelle Nährstoffdiskussion könnte das Thema wieder interessant werden.
Der Gülle werden je nach Aufbereitungsgrad der Braunkohle 5 bis 10% zugesetzt. Eine Tonne Kohle reicht also im Schnitt für 10 m3 Gülle. Die Kohle bindet die genannten Nährstoffe. Nach dem Separieren des Gülle/Kohlegemischs finden sich große Teile der Nährstoffe in der festen Phase. Dazu kommen positive Effekte auf das Pflanzenwachstum und den Boden, wie z.B. die Wirkung der Braunkohle als C-Quelle. Die feste Phase lässt sich deshalb eventuell als besonders hochwertiger Dünger vermarkten.
Das Verfahren ist allerdings noch nicht ausgereift. Vor allem haben die üblichen Separatoren Schwierigkeiten mit dem Kohleanteil im Gemisch. Hier muss noch weitere Entwicklungsarbeit erfolgen. Die Rheinbraun Brennstoff GmbH sucht deshalb nach interessierten Forschungspartnern aus der Landwirtschaft und Landtechnik. Ansprechpartner ist Andreas Kuphal (Telefon: 0221/48025289; andreas.kuphal@rwe.com).