Vertikalmischer waren bisher für viele Altgebäude zu groß. Jetzt bieten fast alle Hersteller Wagen ab 3 m3 an. Praktiker berichten über ihre Erfahrungen mit den Minis.
Das Aus für den Silokamm
Der alte Silokamm war einfach an sein Limit gekommen: In puncto Entnahmeleistung, in puncto Mischeffekt und in puncto Zuverlässigkeit. Und der Zahn der Zeit hatte seine deutlichen Spuren hinterlassen. Fazit: Das Füttern nahm täglich locker 1 ½ Stunden in Anspruch.
Milchviehhalter Roland Baumann, der von seinem berufstätigen Sohn Raphael unterstützt wird, suchte dringend nach Ersatz für die betagte und zeitaufwändige Futtertechnik: Die 48 Kühe auf dem Betrieb in Fronreute bei Ravensburg sollten eine saubere Mischration bekommen. Außerdem musste der neue Mischer auch mit der trockenen Ladewagensilage klar kommen und – das war die größte Herausforderung – auch auf die niedrigen Futtertische des Anbindestalls passen. Immer-hin verteilen sich die Tiere auf drei Futtergänge, zwei mit Durchfahrt, einer als Stichfuttergang.
Seit 2008 übernimmt ein Mayer-Siloking „Smart“ das Füttern. Diese Mini-Mischer gibt es mit 3 bis 5 m3 Volumen. Je nach Ausstattung und Inhalt liegt die Höhe zwischen 2,02 m und 2,28 m, die Breite startet bei 1,65 m. Roland Baumann entschied sich für das größte Modell mit 5 m3 und ging damit bis ans Limit: Zwischen Behälterrand und Stalldecke bleibt noch knapp eine handbreit Platz. Der Silo-Smart ist mit Waage, beidseitigem Auslass, zwei Gegenschneiden, Untenanhängung und nachlaufender Achse unterwegs. Seinen Antrieb übernimmt ein guter Deutz D 62 06, der mit 60 PS die Mischschnecke lässig dreht. Das Laden erledigt ein kompakter Atlas Radlader mit Greifschaufel.
Weil keine Vorführmaschine verfügbar war, vereinbarten die Baumanns mit Mayer-Siloking eine Mietkauf-Lösung. Damit konnte man den Wagen in aller Ruhe ausprobieren und später über einen Kauf entscheiden. Die Miete betrug 235 € pro Monat, also knapp 8 € pro Tag, und wurde komplett auf den Kaufpreis 15 500 € (inkl. MwSt.) angerechnet. So hielt sich das Risiko in Grenzen und die Maschine wurde nach einiger Probezeit endgültig gekauft.
Technische Probleme mit dem Smart gab’s kaum: Lediglich die Anhängung an der Ackerschiene war etwas zu schwach ausgelegt und verbog sich: Sohn Raphael fand als gelernter Schlosser dafür schnell eine pragmatische Lösung.
Unter dem Strich hat sich der Mischer bewährt. Pro Tag sparen die Baumanns bis zu einer ¾ Stunde ein – und das bei gestiegener Futteraufnahme und Milchleistung. Durch den schmalen Behälter und den beidseitigen Austrag ist die Übersicht sehr gut, auch auf dem Stichfuttergang.