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Nachts unterwegs – aber sicher!

Lesezeit: 6 Minuten

Schlecht beleuchtete Anhänger sind für ­Autofahrer bei Dunkelheit kaum zu erkennen! Wir zeigen, wie man Anhänger mit Leuchten und Folie fit für die Nachtschicht macht.


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Die StVZO gibt sich bei landwirtschaftlichen Anhängern mit einigen gelben Katzenaugen an den Seiten zufrieden. Ein Kompromiss: Etwas Schmutz reicht, und die Dinger reflektieren das Licht kaum noch. Bei Lkw sind deshalb schon lange Seitenleuchten vorgeschrieben. Mit Recht – finden wir.


Wir haben einen dreiachsigen Gülletanker mit den Leuchten an den Flanken ausgerüstet. Und zwar mit moderner LED-Technik als Leuchtmittel. Vorteil: Eine LED hält deutlich länger und lässt sich wasserdicht mit dem Reflektor vergießen. Prima, doch von den sechs, für je knapp 10 € im günstigen Internetshop bestellten LED-Leuchten funktionierten nur vier! Erstes Fazit für uns: Besser ein paar Euro mehr investieren und Markenleuchten im Fachhandel kaufen.


Für einige Leuchten gibt es spezielle Halter aus Gummi. Weil bei unserem Fass Befestigungsmöglichkeiten fehlten, haben wir uns eigene Halter aus einem Edelstahl-U-Profil gebaut. Die Halter wurden einfach mit mehreren 5 mm Popp-Nieten an den Trägern der Kotflügel befestigt. Die Leuchten sollten nicht höher als 90 cm über dem Boden sitzen (in Ausnahmen 1,50 m).


Kabelbaum Marke Eigenbau


Auch der Kabelbaum ist „Marke ­Eigenbau“. Durch die geringe Strom­aufnahme der LED reicht ein zweiadriges Kabel mit 0,75 mm2 Querschnitt. Bei unserem Kabelbaum haben wir uns bewusst für gelötete Verbindungen entschieden. Mit etwas Übung klappt das schneller und günstiger als mit speziellen Abzweigen. Feuchtigkeit macht jede ­Abzweigdose mit Klemmen oder Steckern zur potenziellen Fehlerquelle.


Das Kabel verläuft mittig unter dem Anhänger und zweigt auf Höhe der Leuchten jeweils zu beiden Seiten ab. Wenn man das Ganze vorher neben dem Anhänger auslegt, etwas Längenzuschlag einkalkuliert und passend ablängt, kann man den Kabelbaum bequem auch an der Werkbank zusammenlöten.


Die Kabel werden dazu abisoliert und zusammengelötet. Das geht am besten, wenn Sie die blanken Litzen in Lötfett eintauchen und dann der Länge nach verdrillen. Anschließend mit dem Lötkolben etwas Lötdraht abschmelzen und den Lottropfen unter die verdrillte Litze halten. Die Litzen saugen das flüssige Metall auf, und nach dem Erkalten haben Sie eine wirklich zuverlässige Verbindung.


Zum Isolieren setzen wir auf Schrumpfschläuche. Diese Schläuche bekommen Sie mittlerweile in jedem Elektrofachhandel. Schieben Sie einen dünnen Schrumpfschlauch vor dem Verlöten auf die Litzen. Der Schrumpfschlauch darf nicht zu nah an der Lötstelle sitzen. Sonst zieht er sich schon durch die Wärme beim Löten zusammen. Also nicht zu sparsam die äußere Isolierung des Kabels entfernen.


Mit einem Heißluftgerät schrumpfen Sie den Schlauch über die blanke Lötstelle. Auch die äußere Isolierung übernimmt ein (größerer) Schrumpfschlauch. Wählen Sie möglichst Schläuche mit innen liegendem Heißkleber. Denn die schließen richtig dicht mit dem Kabel ab. Der Heißkleber muss beim Erwärmen an den Enden flüssig austreten. Zum Schluss sichern Sie den Abzweig an beiden Enden mit Kabelbindern. Anschließend das Kabel unter dem Chassis mit Kabelbindern z. B. an Hydraulikleitungen befestigen und an den Leuchten anschließen. Wichtig: Im Drehkranz das Kabel möglichst bis zur Mitte führen und von dort zu den Seiten verzwei­gen. Weil unsere Leuchten fest vergos­sen waren und ein eigenes, kurzes Stück Kabel hatten, mussten wir auch hier mit Lötkolben und Schrumpfschlauch arbeiten.


Den gesamten Leuchtenstrang können Sie einfach im Verteilerkasten des Anhängers parallel mit einem Rücklicht und der Fahrzeugmasse anklemmen (Klemmen 58 L bzw. 58 R und 31 für Masse). Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie alle Kabel richtig anklemmen und nicht vertauschen. Wir haben mit zwei Mann knapp vier Stunden gebraucht, um das Güllefass mit sechs Seitenleuchten inklusive Haltern und Verkabelung auszurüsten.


Einem Getreidekipper haben wir am hinteren Unterfahrschutz zusätzliche Begrenzungsleuchten (Umrissleuchten) spendiert. Die Leuchten aus dem Lkw-Bereich strahlen nach vorne weiß und nach hinten rot ab. Durch ihren Gummihalter vertragen sie auch leichtere Fremdkörper-Kontakte.


Leuchten mit klassischen Glühbirnen sind meist wasserdicht: Ist das Wasser einmal drin, kommt es nicht wieder heraus, die Kontakte korrodieren und die Leuchte fällt aus. Deshalb haben wir uns auch hier für fest vergossene LED entschieden. Im Internetschop kostete eine dieser Umrissleuchten rund 25 €.Als Halter verwenden wir einen einfachen Edelstahlwinkel, der mit Nieten am Unterfahrschutz hängt. Das Kabel haben wir direkt am Birnenhalter und der Masse in der benachbarten Rückleuchte angeklemmt. Nach knapp einer Stunde waren die beiden Leuchten einsatzbereit. Vor allem in engen Kurven hat der Fahrer das Anhängerheck durch die helle weiße LED so auch bei Dunkelheit gut im Blick – praktisch! j


Folien: Schnell, sicher, teuer


Besonders einfach machen Sie ihre Anhänger mit retroreflektierenden Folien verkehrssicher. Das ist allerdings ein recht teurer Spaß, denn die Folie muss eine Zulassung für den Straßenverkehr haben. Platzhirsch ist der Hersteller 3M. Die 55 mm breiten Klebefolien gibt es in gelb, rot und weiß. Je nach Menge kosten sie im Handel zwischen 4 und 6 € pro Meter. Bei den meisten Anbietern gibt es nur 50 m Rollen, die meist deutlich über 200 € kosten. Also eventuell zusammen mit einem Berufskollegen kaufen.


Sie müssen außerdem nicht gleich den kompletten Umriss bekleben. Längere Streifen mit Unterbrechungen bringen auch einen guten Effekt. Unseren 21 t-Getreidekipper haben wir mit 24 Stücken á 40 cm Länge beklebt. Weil der Anhänger in der Ernte oft auch allein am Straßenrand steht, markierten wir das Heck zusätzlich mit roten Streifen. Auch an den Seiten einer Frontladerschwinge brachten wird gelbe Streifen an. Das gibt deutlich mehr Sicherheit, wenn man an unübersichtlichen Stellen auf die Straße fährt.


Planen Sie die Beklebung sorgfältig. Kanten, Schweißnähte oder Sicken sollten Sie aussparen. Die Klebestreifen müssen flächig anliegen, damit kein Schmutz oder Wasser darunter kriecht. So halten die Streifen wie Pech und Schwefel – wir haben es ausprobiert …


Das Bekleben ist einfach: Waschen Sie den Anhänger vorher gründlich. Der Untergrund muss fest sein. Verwenden Sie beim Kleben kein Spülmittel zum Ausrichten. Die Streifen haften am besten auf trockenem Untergrund. Reinigen Sie die Klebeflächen vorher mit Verdünnung oder einem Spezialreiniger.


Nachdem Sie den Strei-fen auf der gewünschten Stelle leicht aufgeklebt haben, drücken Sie ihn sorg-fältig an. Das geht z. B. mit einem weichen Kunststoff-spachtel oder prima mit einem Tapetenanroller. Trotzdem: Beim späteren Reinigen mit dem Hochdruck-reiniger möglichst nicht di-rekt auf die Klebestreifen und vor allem deren Ränder feuern.


Text: G. Höner; Montage: M. Bolte, J.-M. Küper, G. Höner

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