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Testprotokoll - Deutz-Fahr 5100 C

Lesezeit: 6 Minuten

Der Deutz-Fahr profitiert von der übersichtlichen Kabine und dem klaren Bedienkonzept. Als einziger trat der Traktor mit einer Fronthydraulik an.


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Schönes Design mit gelungener Frontpartie und LED-Tagfahrlicht. Die Kotflügelverbreiterungen sind lackiert (empfindlich) und ragen etwas über die Reifen: Es besteht eventuell Bruchgefahr, z. B. beim Silowalzen.


Die Vierpfostenkabine (B x L = 142 x 145 cm; Plattformhöhe 110 cm) wirkt geräumig und hell, ist dadurch aber schmutzempfindlicher. Der Überstand der geöffneten Tür misst reichliche 55 cm. Die Türen lassen sich per Knopf von innen einfach verriegeln. Das ist praktisch, wenn Kinder mitfahren. Allerdings kann man sich auch leicht aussperren. Lenkrad und Armaturenbrett klappen per Hebel weg. Der Einstieg von links ist klasse und trotz Frontladerhebel auch von rechts gut möglich. Auch große Fahrer finden genug Platz, es gibt ausreichend Kopffreiheit.


Die Frontscheibe lässt sich öffnen, der Verriegelungshebel ist aber zu kurz und den Riegel der Heckscheibe mögen wir immer noch nicht. Der (gute) Grammer-Sitz lässt sich leider nicht seitlich schwenken (gegen Aufpreis möglich). Je zwei Arbeitsscheinwerfer vorne und hinten. Hinten unter dem Kabinendach gibt es (ungeschützte) Steckverbindungen für weitere Scheinwerfer.


Die Kabine heizt sich stark auf und leider war aus Budgetgründen keine Klimaanlage an Bord (die zwei Kondenswasserabläufe der optionalen Klimaanlage münden übrigens immer noch auf der Heckscheibe, Deutz-Fahr will das ändern). Die Lüftung hat zehn Auslässe im Dachhimmel und zwei in den A-Holmen: gut, um den Fußraum zu heizen. Kaum Ablagemöglichkeiten.


Alle Bedienelemente sind farbig, klar und eindeutig, „Geheimnisse“ gibt es nicht. Bis auf kleinere Abzüge nach hinten gehört die Rundumsicht zu den besten, sehr gut hat uns auch die Glasdachluke gefallen.


Mit einer eingetragenen Leistung von rund 70 kW (95 PS) gehört der Deutz- Motor zu den „kleineren“ im Test. Er erfüllt die Abgasnorm 4i ohne Partikelfilter. An der Zapfwelle liefert er maximal 63 kW (85 PS) ab, der spezifische Verbrauch liegt mit 270 g/kWh geringfügig günstiger als der Durchschnitt (272 g je kWh). Sein Verbrauchsoptimum von 251 g/kWh hat er bei rund 1 400 Umdrehungen und 68 PS (50 kW). Auch beim Durchschnitt über mehrere Messpunkte zeigt sich das Triebwerk ordentlich: Der Verbrauch liegt 3 % günstiger als der Schnitt. Bei unseren errechneten Vergleichsarbeiten bewegte sich der Traktor dicht am Durchschnitt: Beim „Pflügen“ verbraucht er 13,7 l/h (Ø = 14,1 l/h).


Es gibt ein ordentliches Gaspedal und auf der übersichtlichen Seitenkonsole ein gutes Handgas. Neben dem Handgas liegt der Knopf für den elektronischen Drehzahlspeicher. Die aktuelle Drehzahl lässt sich per „drücken & halten“ abspeichern und bleibt nach Motorstopp im Maschinengedächtnis – prima!


Das SDF-Wendegetriebe bietet zwei Gruppen, fünf Gänge und drei LS-Stufen (30/30). Von 4 bis 12 km/h gibt es reichliche 14 Gänge, die Überlappung zwischen den Gruppen ist gut, zwischen den Gängen aber etwas knapper. Der Traktor ist flink: Wir haben per GPS knapp 46 km/h bei 2 000 U/min gemessen, die 40 km/h erreicht er mit nur 1 740 Touren.


Der Antriebsstrang der kaum eingefahrenen Maschine (19 Betriebsstunden) zeigte sich schwergängig: Wir haben alle Traktoren dieselbe Strecke mit neutralem Getriebe bergab rollen lassen: Der Deutz-Fahr blieb aus der Bewegung heraus stehen – an einer Stelle, die andere mit höherer Geschwindigkeit passierten (!). Das wirkt sich auch auf den Verbrauch bei den Transportfahrten aus (nächste top agrar-Ausgabe).


Die Gänge lassen sich ordentlich schalten, auch per Kupplungsknopf am Schalthebel. Die LS-Stufen wechseln sanft, aber etwas träge. Leider gibt es nur auf dem Schalthebel Knöpfe für die Lastschaltung, zusätzliche Tasten in der Nähe der EHR wären praktisch. In der getesteten C-Ausführung der 5er-Reihe gibt es keine Automatik oder Speedmatching. Dafür hat der 5er eine „Stop-and-Go“-Funktion: Unter 15 km/h kuppelt das Getriebe aus, sobald der Fahrer die Bremse tritt. Das ist z. B. beim Pressen praktisch. Für präzise Frontladerarbeiten war uns die Funktion aber nicht feinfühlig genug.


Sehr gut hat uns die Wendeschaltung gefallen: Der Hebel hat eine klare Neutral-Position. Die Aggressivität der Schaltung lässt sich in fünf Stufen direkt auf dem Hebel vorwählen.


Bei der Hydraulik bewegt sich der Deutz-Fahr mit knapp 60 l je min unter dem Schnitt von 76 l je min. Die aus dem Getriebeölhaushalt entnehmbare Menge liegt bei geringen 20 l (laut Deutz-Fahr bei maximaler Füllung bis 25 l). Unser Testtraktor hatte drei mechanische Steuergeräte, nur bei einem ließ sich die Durchflussmenge justieren. Ärgerlich: Die Anschlüsse liegen jeweils auf einer Höhe, rechts und links vom Oberlenker. Beim Pfluganbau muss man zum Kuppeln der Schläuche auf das Gerät klettern oder auf die andere Seite laufen. Optional gibt es eine eco-Pumpe, die ihre volle Fördermenge bereits bei niedrigerer Drehzahl liefert.


Die Ausstattung des Heckkrafthebers ist okay. Der Fahrer aktiviert die EHR per Knopf (drücken und halten). Einfach – wenn er weiß, dass es um den grünen Knopf mit der Aufschrift „Stop“ geht. Die beidseitige Außenbedienung arbeitet nur, wenn die EHR aktiv ist oder man vorher beide Tasten gleichzeitig drückt.


Eine praktische Taste zum Geräteanbau gibt’s hinten auf der Kabinenkonsole, sie arbeitet wie die Außenbedienung des Krafthebers. Gut hat uns auch die Tiefeneinstellung mit ihrem mechanischen Anschlag gefallen. Die Knöpfe „Heben/Senken“ seitlich auf der Konsole sind zwar unterschiedlich gewölbt, doch für uns arbeiten sie eher unlogisch: Drückt man den vorderen, hebt sich das Gerät. Eigentlich ist vorne fürs „Senken“ bestimmt. Die Hubkraft liegt mit 4,6 t etwa im Schnitt (4,7 t). Wie es sein soll, steigt sie nach oben hin an. Sie startet allerdings unten mit relativ mageren 3,9 t. Super: Deutz-Fahr lieferte als einziger in den Budgetgrenzen eine Fronthydraulik mit!


Serienmäßig vier Übersetzungen, schaltbar links über zwei Hebel (540/1000 und Normal/Eco). Am Zughebel kann man sich die Finger klemmen. Der Zapfwellenschalter ist etwas ungewöhnlich (drücken und nach vorne schieben zum Einschalten), aber nicht schlecht. Die Automatik funktioniert ordentlich, die Schaltpunkte lassen sich aber nur von der Werkstatt verstellen.


Auf beiden Seiten gibt es eine Außenbedienung. Die Knöpfe haben die gleiche Form wie die EHR-Knöpfe.


Sehr bescheidene Ausstattung, nur mit jeweils einem Knopf zum Ein- und Ausschalten von Allrad und Differen­zialsperre (vorne 100 %). Automatiken gibt es nicht, die Sperre löst auch nicht, wenn man die Bremse tritt.


Die Lenkung braucht rund 4,6 Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag und ist auf der Straße etwas schwammig. Sehr gut am Vorgewende und beim Laden ist die Schnell-Lenkung SDD, die auf Knopfdruck die Lenkradumdrehungen halbiert. Mit 10,60 m ist der Traktor durchschnittlich wendig. Die Zuladung des 4,7 t schweren Schleppers liegt mit 2,7 t leicht unter dem Schnitt (2,9 t).


Die Bremsen (vorne nasse Bremsen) arbeiten präzise. Der Blinkerhebel (links am Lenkrad) und die Spiegel haben den Transportfahrern gut gefallen. Die Lautstärke liegt geringfügig über dem Durchschnitt. Die Straßenlage mit unserem Anhänger war unruhiger, bei einigen ­Geschwin-digkeiten neigt der Schlepper dazu zu springen. -gh-

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