Viel Grubber für wenig Geld: Auf pflügenden Betrieben sind Zweibalker oft die preiswerte Allzweckwaffe vor oder nach dem Pflug. Wir haben drei Modelle eine ganze Saison in den Einsatz geschickt.
Viele Betriebe kommen noch prima mit einem zweibalkigen Grubber klar. Die robusten Geräte machen zuverlässig ihr Ding. Und folgt danach der Pflug, wirken sich die bekannten Nachteile kaum noch aus. Umso interessanter wird es, wenn es 4,50 m Arbeitsbreite schon ab 8 000 € gibt. Doch sind Günstig-Grubber eine wirkliche Alternative zu den bekannten Markengeräten? Wir haben drei Vertreter dieser Klasse eine ganze Saison lang intensiv getestet:
- Euro-Jabelmann mit dem Euro V 4500/FSG-H
- Farmet mit dem Duolent DX 460 NS
- Fricke-Saphir mit dem FG 501/80 Profi
Warum sind die Zweibalker noch so beliebt? Ihr größter Vorteil ist ihre kurze Bauweise. Das Konzept ermöglicht auch größere Arbeitsbreiten ohne teure Fahrwerke. Die Dreipunkt trägt die klappbaren Grubber mit verträglichen Hinterachslasten.
Vorgabe an die drei Hersteller war, die Grubber über die Grundausstattung hinaus mit einer Beleuchtungsanlage sowie zusätzlichen Randscheiben auszustatten. Als Steinsicherung hätten uns normale Scherbolzen gereicht. Farmet hatte zur Zeit unseres Tests allerdings nur eine Non-Stop-Sicherung im Programm, was den Preis deutlich nach oben treibt. Der Hersteller wird in Zukunft aber auch eine günstigere Scherbolzen-Sicherung für den Duolent anbieten.
Viele Einsatzmöglichkeiten:
In unseren Einsätzen unterstrichen die Grubber ihre Einsatzvielfalt. Eine ganze Saison mussten sie beim Gülle eingrubbern, bei der flachen Stoppelbearbeitung und beim tieferen Lockern ran. Sie können alles – wenn auch nicht so perfekt wie Spezialgeräte. Aber bei allen unseren Arbeiten konnten wir die drei Testmaschinen mit sehr vernünftigen Arbeitsergebnissen einsetzen.Systembedingt gibt es beim Zweibalker Grenzen: Denn mit nur zwei Werkzeugträgern muss er einen ausreichenden Durchgang gewährleisten. Darum ist die Zahl der Zinken gering. Ihr Strichabstand liegt bei ungefähr 40 cm. Bei der flachen Stoppelbearbeitung steigt so die Gefahr der Schwadbildung. Dem sollen die Nivellierscheiben vor der Packerwalze entgegenwirken. Sie ebnen den Boden wieder ein und sorgen zusätzlich für eine leichte Mischung.
Für ganzflächiges Arbeiten benötigen die zweibalkigen Grubber breite Flügel. Fricke-Saphir und Euro-Jabelmann setzen auf das Lemken-Scharsystem. Farmet hat eigene Werkzeuge. Damit die Schare trotzdem sicher in den Boden einziehen, brauchen die Scharspitzen einen Untergriff von etwa 3 bis 5 cm. Das gibt einen leicht welligen Bearbeitungshorizont. Gleichzeitig darf der Anstellwinkel der Schare nicht zu flach sein. Ansonsten leidet die Durchmischung bei geringeren Arbeitstiefen. Bei tieferer Bearbeitung auf feuchten Böden können Schmierzonen entstehen.
Eingesetzt haben wir die Grubber mit Schleppern ab 160 PS. Soll es tiefer gehen, darf es aber auch noch deutlich mehr Leistung sein. Schöner Nebeneffekt der klappbaren Geräte: Reicht die Motorleistung mal nicht aus – zum Beispiel auf stark verdichteten Vorgewenden – kann man mit ihnen auch in Transportstellung und dann nur 3 m breit arbeiten.
Nicht unterschätzen sollte man auf jeden Fall das Gewicht und den Hebel der 4,5 m breiten und über 3 m nach hinten rausragenden Grubber: Bei einem Fendt 818 mussten wir schon 1,5 t in der Fronthydraulik mitnehmen, damit der Schlepper beim schnellen Wenden nicht gleich auf der Hinterachse tanzt. Jan-Martin Küper