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Vorsicht auf bindigen Böden

Lesezeit: 3 Minuten

Noch liegen die Schläge der MFP Agrarproduktion Blumenberg in der Magdeburger Börde in der rauen Herbstfurche. Doch der nächste Kartoffelanbau kommt und damit die Beetentklutung auf einem Teil der rund 900 ha Fläche, auf denen das Unternehmen Chips- und Pommeskartoffeln für die Fa. Stöver anbaut. Warum setzen die Landwirte das aufwändige Verfahren auf den milden Lößböden mit durchschnittlich 90 Bodenpunkten ein? Um Steine geht es bei uns nicht. Vielmehr wollen wir die Kluten aus den Dämmen herausbekommen, um Beschädigungen an den Kartoffeln zu reduzieren, erklärt Betriebsleiter Bernd Kay. Der Top-Vorteil ist für ihn jedoch das tiefe, lockere Pflanzbett, das entsteht, wenn der Boden beim Entkluten bis in mindestens 30 cm Tiefe durchsiebt wird. Dann wird die Pflanzknolle im gut durchwurzelbaren Beet abgelegt und stößt beim Wurzeln nirgends auf eine unrldurchdringliche feste Sohle. Eine solche kann nach Kays Ansicht nämlich gar nicht entstehen, weil im Bereich der Beete beim Bearbeiten kein Rad gelaufen ist. Für die Knollen bieten sich bessere Wachstumsbedingungen, meint Bernd Kay. Sie können Nährstoffe und vor allem das auf dem Trockenstandort stets knappe Wasser besser erschließen. Folge: Im Jahr 2000 erzielten die Blumenberger auf den entkluteten Flächen deutliche Mehrerträge. In der trockenheitsanfälligen Sorte Saturna betrugen diese z. B. 14 t/ha. Dort war der entklutete Bestand im Kraut viel länger grün als der konventionell bearbeitete. Späte Niederschläge konnten noch verwertet werden. In 2001 und 2002 zeigten sich zwar keine Ertragsunterschiede, so Betriebsleiter Kay, aber die Kartoffeln von den entkluteten Flächen waren wesentlich gleichmäßiger fraktioniert. So lag bei Chipskartoffeln rund 15 % mehr Ware in dem geforderten Sortierungsbereich von 35 bis 65 mm. Zudem gehen die mechanischen Beschädigungen der Kartoffeln nach den Erfahrungen der Blumenberger um ca. 5 bis 10 % zurück. Die Lagerfähigkeit wird besser. Auch der Anteil grüner Knollen ist geringer. Kay führt das darauf zurück, dass nach dem Entkluten nicht mehr gehäufelt wird. Daher liegt jede Pflanzkartoffel mittig im Damm, das Herauswachsen bzw. Freispülen wird unwahrscheinlicher. Ein weiterer Effekt: Weil beim Roden weniger Fremdbestandteile und Erdanhang anfallen, sinken die Transport- und Entsorgungskosten. Doch trotz der guten Erfahrungen zeigte das Jahr 2002 mit seinen Wetterkapriolen den Blumenbergern die Grenzen der Entklutung: Nachdem im Juni innerhalb von 24 Stunden 100 mm Niederschlag fielen, wurde der bindige, beim Entkluten sehr fein verriebene Boden beim Abtrocknen teilweise hart wie Beton. Das Ergebnis: So viele Kluten wie in einem schlechten Traum. Vielleicht haben wir den bindigen Boden zu stark zerrieben, zu hart angefasst, meint Kay. Fazit: Zukünftig will man das Entkluten in Blumenberg optimieren und weitere Erfahrungen sammeln. -is-

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