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Aussichtsreich: der Fendt Cargo T740 Teleskoplader im Test

Eine Hublast von 4 t bei 7,7 m Hubhöhe und eine Kabine, die den Fahrer auf 4,10 m Augenhöhe hebt: Wie Fendts zweiter Teleskoplader Bauernhöfe und Biogasanlagen erobern will.

Lesezeit: 7 Minuten

Mehr als ein Dutzend Hersteller tummeln sich auf dem Markt für landwirtschaftliche Teleskoplader – seit 2019 auch Fendt. Als Späteinsteiger mussten sich die Marktoberdorfer allerdings etwas einfallen lassen, um aus der Masse herauszustechen, und holten sich dafür Sennebogen als Partner ins Boot. Erstes Kind der Zusammenarbeit war der Cargo T955 mit beeindruckenden 5,5 t Hublast und 8,5 m Hubhöhe. Nun folgt der Cargo T740, der mit 4 t Hublast bei 7,7 m Hubhöhe deutlich mehr landwirtschaftliche Betriebe ansprechen dürfte.

Das Ziel, die Vorteile zweier unterschiedlicher Lader zu vereinen, blieb gleich: Der Cargo T740 kombiniert die Hubhöhe und Wendigkeit eines Teleskopladers mit der Losbrechkraft, Stabilität und Übersicht eines Radladers. Dies erreicht er vorrangig über zwei Merkmale: die bis auf 4,10 m Augenhöhe anhebbare Liftkabine und die Z-Kinematik an der Geräteaufnahme des Teleskoparms.

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Der Cargo T740 basiert auf dem Modell 3.40G von Sennebogen, das vornehmlich auf den Einsatz in Sägewerken, Recyclingbetrieben, Kommunen und in der Industrie ausgelegt ist. Damit der Lader auch auf dem Hof eine gute Figur macht, rüstet ihn Fendt an verschiedenen Stellen auf, beispielsweise mit AS-Reifen, Arbeitsscheinwerfern und einer Druckluftanlage.

Welche Vorteile die Hubkabine in der Praxis bringt

Das prägende Merkmal des Cargo T740 ist die höhenverstellbare Kabine. Sie kann per Hydraulikzylinder auf bis zu 4,10 m Augenhöhe angehoben werden. Die Höhenverstellung erfolgt serienmäßig per Fußtaster, auf Wunsch auch über einen Taster an der Armlehne. Das ist einfach und wird schnell zur Gewohnheit. Denn der Kabinenhubzylinder leistet dank Stickstoffblase auch eine Schwingungstilgung – so reichen schon etwa 30 cm Hub, um den Fahrkomfort und die Übersicht merklich zu steigern.

Während sich der Fahrer bei einer fest montierten Kabine über die voluminöse Motorhaube und den relativ hoch angelenkten Teleskoparm wegen der eingeschränkten Sicht nach rechts ärgern würde, hebt er beim Cargo T740 die Kabine einfach etwas an und freut sich über die gute Rundumsicht.

Der im Vergleich zu Wettbewerbsmaschinen relativ hoch angesetzte Drehpunkt erlaubt beim bodennahen Schieben einen geradlinigen Kraftverlauf innerhalb des Teleskoparms. Laut Hersteller schont das den gesamten Fahrzeugaufbau und verlängert so die Lebensdauer. Dass das hohe Heck die Sicht nach hinten etwas einschränkt, stört nur, wenn die Liftkabine unten ist.

Ähnlich verhält es sich mit der Motorhaube: Sie fällt verhältnismäßig groß aus, was der Zugänglichkeit von Motor, Kühler und Co. sehr zugute kommt, dank der Liftkabine den Blick nach rechts aber kaum einschränkt. Schon gar nicht, wenn die Kabine voll ausgefahren ist. Dann kann der Fahrer problemlos über die Ladekante eines Sattelzugs oder in den Beschicker einer Biogasanlage schauen.

Das macht Spaß, wenn man sich traut. Denn Pendelachse und Hubarm- sowie Kabinenfederung können sich gegenseitig aufschaukeln – dann erinnert das Fahrgefühl eher an ein Boot auf rauer See. Die Gefahr des Kenterns ist dank des niedrigen Schwerpunkts und des Eigengewichts von 9,4 t aber überschaubar – reine Gewöhnungssache also. Ohnehin braucht man die volle Kabinenhöhe in der Praxis nicht immer.

Warum der Teleskoplader mehr Kraft als andere hat

Was am Arm des Laders noch auffällt, ist seine Form: Das massive Rohr ist an allen Ecken abgeschrägt. Dadurch zentriert er sich selbst. Gleichzeitig verhindern Schmutzabweiser, das Dreck in das Innere des Arms gelangt. Auch wenn diese Bürsten in der Optionsliste mit 687 € zu Buche schlagen, sollte man hier mit Blick auf die Langlebigkeit nicht sparen.

Während die abgeschrägten Ecken vom Kranbau kommen, ist die Z-Kinematik von den Radladern abgeschaut. Weil der Hydraulikzylinder dadurch beim Einziehen des Anbaugeräts drückt, sind hier deutlich höhere Losbrechkräfte möglich. Ein Vorteil, den wir z. B. am Silo und am Schotterhaufen zu schätzen gelernt haben. Fendt gibt die Kräfte mit 65 kN an – damit können in dieser Leistungsklasse nur wenige Wettbewerber mithalten.

In der Serienausstattung bietet der Ausleger vorne ein hydraulisches Steuergerät an, auf Wunsch kann ein zweites montiert werden. Beide Ventile bieten laut Fendt jeweils bis zu 100 l/min Ölfluss und sind an der Geräteaufnahme platziert. Auf Wunsch kann auch am Heck ein Steuergerät mit bis zu 65 l/min montiert werden.

Apropos Geräteaufnahme: Standardmäßig ist der Cargo T740 mit der Sennebogen-Aufnahme ausgestattet, aus dem mittels optionalem Adapterrahmen eine EU-Aufnahme werden kann. Alternativ kann der Lader auch mit Kramer-, Manitou- und JCB-Aufnahmen geliefert werden.

Kraftquelle des Cargo T740 ist ein 3,8 l-Vierzylinder von Cummins, der schon bei 1 200 Motorumdrehungen 520 Nm Drehmoment liefert. Die Leistung gibt Fendt mit 100 kW bzw. 136 PS an. Das Aggregat ist sehr gut zugänglich, ebenso alle Teile der Abgasnachbehandlung sprich Dieseloxida­tionskatalysator (DOC) und Dieselpartikelfilter (DPF).

Der bei unserer Testmaschine montierte, optionale Vorabscheider für den Luftfilter sorgt dafür, dass das Dieselaggregat mit ausreichend Frischluft versorgt wird – auch unter staubigen Verhältnissen. Das vor dem Motor platzierte Lüfterpaket für Kühlwasser, Ladeluft und Hydrauliköl ist ebenfalls leicht zugängig und zur einfacheren Reinigung klappbar. Einen Umkehrlüfter montiert Fendt auf Wunsch.

Kein Vario: Warum ein Hydrostat für Vortrieb sorgt

Der Antriebsstrang ist ein geschlossener Ölkreislauf: Über eine 89 ccm-Axialkolben-Verstellpumpe gelangt die Kraft des Motors in das CompactDrive genannte, hydrostatische Getriebe. Dieses liefert je nach aktueller Belastung mehr Drehmoment oder mehr Geschwindigkeit und schafft so den Spagat zwischen hohen Schub- und Zugkräften und bis zu 40 km/h Endgeschwindigkeit. Letztere sind optional, serienmäßig legt der Cargo T740 maximal 20 km/h zurück.

Wie der Fahrantrieb werden auch die Hydraulikfunktionen von einer eigenen Pumpe versorgt. Mit ihren 80 ccm fördert diese laut Fendt bis zu 170 l/min. Während unseres Praxistests konnten wir mit dem Cargo T740 unter anderem Ballen stapeln, Grascobs verladen, eine Futtertrockungs- und eine Biogasanlage beschicken sowie Transportfahrten durchführen. Für diese Aufgaben reichten Motor- und Pumpenleistung locker aus: Selbst paralleles Fahren, Heben und Teleskopieren brachte die Maschine nicht an ihre Grenze.

Was den Fahrer in der Kabine erwartet

Grenzenlos ist auch die Sicht des Fahrers nach vorne: Weil alle Bedienelemente rechts angeordnet sind, schränkt kein Armaturenbrett den Blick ein. Die frei stehende und verstellbare Lenksäule erinnert dabei an eine Feldhäcksler- oder Mähdrescherkabine.

Der Joystick und die jetzt in Fendt-Vario-Farblogik gehaltene Folientastatur sind als zentrale Bedienelemente am Fahrersitz montiert. Not-Aus und Last-Warnanzeige finden ebenfalls auf der Armlehne Platz. Das Infodisplay und der Bildschirm für die Rückfahrkamera sind an der rechten A-Säule montiert.

Der elektronische Multifunktionsjoystick kann bis zu acht Funktionen steuern, darunter auch die optionale automatische Schaufelrückführung. Dabei wird der Teleskoparm eingezogen und eine zuvor gespeicherte Stellung des Kippzylinders angefahren – praktisch.

Den Fahrmodus bestimmt der Fahrer per Druck auf die Folientastatur. Dabei hat er drei Möglichkeiten:

  • Lademodus: maximale Motordrehzahl für maximale Leistung
  • Staplermodus: reduzierte Motordrehzahl und reduzierte Fahrgeschwindigkeit für feinfühliges Arbeiten
  • Straßenmodus: maximale Motordrehzahl, deaktivierte Arbeitshydraulik.

Wer öfters mit Kehrmaschine oder Einstreugerät arbeitet, der sollte die mit 486 € bepreiste Langsamfahreinrichtung ordern. Damit ist eine angepasste Fahrpedalauflösung möglich: Bei niedrigeren Fahrgeschwindigkeiten stehen so höhere Motordrehzahlen zur Verfügung, ohne dass der Fahrer permanent das Inch-Pedal bemühen muss.

Eine detaillierte Bildergalerie von unserem Testeinsatz mit dem Fendt Cargo T740 finden Sie unter nachfolgendem Link:

Für wen sich der Fendt Cargo T740 lohnt

Unter dem Strich schafft es der Cargo T740 tatsächlich, einige der Vorteile von Teleskoplader und Radlader zu verbinden – in einer für viele Landwirte interessanten Leistungsklasse. Wer vor allem in der Liftkabine keine Spielerei, sondern eine Arbeitserleichterung sieht, und genau diese Kombination für seinen Betrieb sucht, der muss sich nur noch mit dem Preis arrangieren: 195.799 € standen auf dem Preisschild unserer Testmaschine. Davon entfielen 42.959 € auf Optionen wie den Vorabscheider für den Luftfilter, den Umkehrlüfter, die 40 km/h-Ausführung, den dritten Steuerkreis, die Klimaanlage, das LED-Beleuchtungspaket, die Druckluftbrems­anlage, die Zentralschmier­anlage, die hydraulische Schnellwechselanlage etc.

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