Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

topplus Teleskopradlader im Test

Das ist der Tele-Radlader Schäffer 8620 T-2

Der Teleskopradlader von Schäffer bietet eine Reihe von Zusatzfunktionen. Mittlerweile gibt es die Generation T-3 mit einer neuen Kabine und überarbeiteter Arbeitshydraulik.

Lesezeit: 6 Minuten

Motor & Chassis

Der 3,6 l-Vierzylinder stammt von Deutz. Für die Abgasstufe V sorgt u. a. ein AdBlue-Kat. Der hydraulische Lüfter bietet eine optionale Umkehrfunktion. Der hydrostatische Antrieb stammt von Danfoss. Seine beiden Stufen sind nur durch einen Geschwindigkeitsbegrenzer unterteilt, technisch ist er einstufig. Wir haben in beiden Richtungen max. 41 km/h gemessen (erste Stufe 0 bis 11 km/h). Die maximale Schubkraft der 8,1 t schweren Maschine betrug 5,9 t.

Der Antrieb ist elektronisch geregelt und bietet die Fahrmodi Normal und Eco. In Eco liegt die maximale Motordrehzahl 300 bis 400 U/min niedriger. Schwerpunkt sind leichte Lade- und Transportarbeiten. In der Ebene erreicht der Schäffer auch in Eco seine 40 km/h Höchstgeschwindigkeit. An unseren Steigungsstrecken war der Lader in Eco jeweils 3 bis 4 km/h langsamer unterwegs als in der normalen Fahrstufe. Insgesamt hielt der Lader an den Steigungen aber gut das Tempo.

Einen Speedlimiter gibt es optional, genau wie die Fahrpedalfunktion. Dabei lässt sich die Drehzahl separat über einen Poti regeln und das Pedal steuert unabhängig die Geschwindigkeit. Beim Kistenstapeln reagierte die Maschine sehr feinfühlig. Unter dem Strich haben uns die Möglichkeiten des Antriebs gut gefallen.

Die Dana-Achsen fahren mit Selbstsperrdifferenzialen und nassen Bremsen. Die Feststellbremse arbeitet wie eine Federspeicherbremse und löst gegen Druck. Der Griff liegt etwas abseits rechts. Das Knickgelenk ist starr, der Lader passt sich über die pendelnde Hinterachse dem Boden an. Sein Wendekreis von 9,1 m liegt etwas über dem Durchschnitt.

Hydraulik & Ausleger

Schäffer bietet drei Hydraulikpumpen an. Serienmäßig ist eine Zahnradpumpe mit 106 l/min, optional gibt es eine weitere mit 125 l. Unser Lader hatte eine LS-Pumpe mit 145 l/min. Im Standgas haben wir am Kuppler des dritten Kreises 62 l/min gemessen, der Maximalwert (Vollgas) war 113 l/min bei moderaten 66 bar Rückstaudruck. Diese Werte sind in Ordnung. Den dritten Kreis und den drucklosen Rücklauf gibt es serienmäßig, ebenso wie eine Taste zur Druckentlastung vorne am Koppelrahmen. Ein E-Ventil schaltet (falls mitbestellt) auf den vierten Kreis um. Am Koppelrahmen stehen die optionalen Steckanschlüsse ungewöhnlich hoch heraus.

Optional lässt sich der Vor-/Rücklauf mit zwei getrennten Drehknöpfen einstellen. Der geringste Durchfluss waren 8 l/min, eine Anzeige der eingestellten Menge fehlt. Sie bleibt auch bei wechselnder Motordrehzahl konstant - gut. Vor allem wenn die LS-Pumpe an Bord ist, empfiehlt sich diese Ausstattung.

Die Zykluszeiten liegen im Rahmen. Eine Besonderheit gibts beim Absenken der Schwinge. Hier kann das Öl direkt in die andere Kammer fließen. So ist die maximale Senkgeschwindigkeit auch im Standgas möglich, gleichzeitig steht mehr Öl zum Ansteuern der anderen Funktionen zur Verfügung. Das funktionierte gut und ist in der neuen Maschine Serie.

Die Z-Kinematik durchfuhr bei unseren Messungen einen Bereich von 139° von maximal ein- bis maximal ausgekippt. Laut Hersteller sind je nach Einstellung des Einkippstopp-Sensors bis zu 182° Weg möglich. Die Parallelführung arbeitet recht genau.

Schäffer bietet gegen Aufpreis ein Wiegesystem (über Druck und Winkel) sowie eine Automatik für die Werkzeugneigung an (nicht im Test). Die Schwingungstilgung ist bei 40 km/h Serie, die Schaltung nach Geschwindigkeit optional. Ein automatischer Ausgleich zwischen Druckspeicher und Schwingenzylinder verhindert das Durchsacken, wenn sich die Federung zuschaltet.

Der Teleskopausschub beträgt exakt 1 m. Gut hat uns die Abdichtung des Ausschubs mit einem speziellen Kunststoff gefallen. Der Lader erreicht einteleskopiert gute 4,2 m Höhe, voll ausgeschoben sind es 5,15 m. In 20 cm Höhe stemmt er gute 3,9 t. Seine höchste Hubkraft liegt in 2 m (4,2 t). Am langen Arm hebt der Schäffer in 1 m noch rund 2,7 t. Es gibt eine Überlast-Anzeige die warnt, aber keine Funktionen sperrt. Spitze ist die Losbrechkraft von 5,9 t.

Bedienung

Der solide Joystick hat einen roten Schieber für die Fahrtrichtung mit mittiger Neutralstellung. Einen separaten Wendeschalthebel gibt es nicht. Den Teleausschub steuert der Fahrer über einen guten prop. Daumenschieber direkt daneben. An der Rückseite liegt eine prop. Zeigefinger-Wippe für den dritten Kreis. Weitere Tasten gibt es für elektrische Umschaltventile und die Fahrbereiche (seitlich). Eine graue Taste auf der Lehne sperrt den Hebel. Bei sehr feinfühligen Arbeiten fanden wir den Hebel nicht besonders leichtgängig, besonders in der Quergasse. Gut: Die Armlehne lässt sich in der Neigung verstellen. Insgesamt haben uns Kennzeichnung und Positionen der Bedienelemente gefallen.

Als einziger hatte der Schäffer eine im Koppelrahmen integrierte Weitwinkelkamera. Das Bild ist etwas verzerrt. Da sich die Kamera mitbewegt, kann man die Neigung der Palettenzinken schwer einschätzen. Die Kamera hilft aber bei der Kontrolle, ob es wirklich passt.

Am B-Holm gibt es ein kleines Display, das Canbus-Daten zu Motor und Abgasbehandlung anzeigt. Die Anzeige im Armaturenbrett fällt spärlich aus.

Kabine* & Übersicht

Die geöffneten Türen sind gut geschützt, allerdings lässt sich die Arretierung nicht vom Sitz aus lösen (bei der neuen Kabine geändert). Beide Seitenfenster hinter den B-Holmen kann man ausstellen. Das Raumangebot fanden wir okay (128 x 127 cm, L x B). Bei ­geschlossener Tür ist der Schäffer mit 66 dB(A) sehr leise.

Der Einstieg von links ist gut, hier gibt es schöne Griffe. Auch von rechts kann man einsteigen, allerdings etwas beengt und nur über eine steile Leiter. Beim Sitz wählt der Kunde aus allen Varianten von Grammer. Die Lenksäule lässt sich nur wenig verstellen, sodass das Lenkrad teils im Weg ist. Hier ­wären mehr Möglichkeiten und ein Pedal zum Wegschwenken schön (in der neuen Generation so gelöst).

Die Frontscheibe ist hochgezogen, das FOPS-Gitter fällt schlank aus. Doch wegen des recht kleinen Dachfensters muss sich der Fahrer etwas nach vorne beugen, um den angehobenen Arm zu sehen. Der oben liegende Kennzeichenhalter schränkt die Sicht ein. Das Wischerfeld könnte höher und breiter sein. Einen separaten Dachwischer hat die Maschine nicht, dafür aber einen an der Heckscheibe. Die Sicht nach hinten und zu den Seiten ist okay. Es gibt eine Rückfahrkamera. Das Display sitzt ­relativ tief vorne rechts. Das Bild wechselt automatisch zwischen der Kamera am Koppelrahmen und der im Heck (bei Rückwärtsfahrt).

Die Klimaanlage ist aufpreispflichtig, sie lässt sich mit einer Automatik weiter aufrüsten. Alle acht Luftauslässe gruppieren sich um die Lenksäule. LED-Scheinwerfer sind Serie, auf Wunsch gibt es zusätzliche Strahler. Die Spiegelhalter sind robust und teleskopierbar, ein Weitwinkelspiegel fehlt. Guter Blinkerhebel links an der Lenksäule mit automatischem Rücksteller. Insgesamt hat uns die Verarbeitung der Kabine gut gefallen.

* Zur Agritechnica hat Schäffer einen ­Nachfolger vorgestellt, der sich v. a. bei der Kabine und der Arbeitshydraulik unterscheidet. Leider stand uns dieser Lader noch nicht zur Verfügung. Motor und Antrieb sind allerdings baugleich mit der Testmaschine.

Mehr zu dem Thema

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.