Vor Kurzem hat das Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ) die aktuellen Ergebnisse der Sortenprüfung veröffentlicht. Die Übersicht zeigt die ertragsstärksten bewährten Sorten und die fünf besten Neuzulassungen. Sortiert sind sie nach abnehmendem mittleren Bereinigten Zuckerertrag (BZE) der Jahre 2020 bis 2022.
Der dargestellte relative BZE-Verlust durch Blattkrankheiten lässt eine Aussage zur Krankheitstoleranz der Sorten zu. Wie bereits im vergangenen Jahr zeigen auch die diesjährigen Vergleiche, dass die neu zugelassenen Sorten keine Ertragsrekorde brechen, tendenziell aber gesünder sind.
Insgesamt hat das Bundessortenamt in diesem Jahr zehn neue Rübensorten zugelassen . Von diesen besitzen vier (BTS 7515 N, BTS 3645 RHC, Baronika KWS und Josephina KWS) eine Toleranz gegenüber Rübennematoden (Heterodera schachtii). Die Sorte BTS 3645 RHC ist nicht nur tolerant gegenüber Heterodera, sie ist auch weniger anfällig gegenüber Rhizoctonia. Mit einem relativen BZE von 97,1 gehört sie jedoch zu den ertragsschwächeren Kandidaten.
Ebenfalls weniger anfällig gegenüber Rhizoctonia ist Novatessa KWS – leider liegt auch sie auf geringerem Ertragsniveau. Interessant für den Anbau kann diese Sorte dennoch sein – vor allem in Regionen, in denen Cercospora bedeutend ist. Denn Novatessa KWS fällt, genau wie Ludovica KWS, durch eine geringe Anfälligkeit gegenüber Cercospora auf. Das Bundessortenamt hat beide Sorten in diesem Merkmal mit der derzeit besten Note 2 bewertet.
Neue Rüben sind robuster
Das Sortenprüfwesen im Zuckerrübenanbau geht über die Standard-Sortenprüfung des Bundessortenamtes hinaus. Zugelassene Rübensorten werden zusätzlich ein weiteres Jahr in Versuchen getestet und erst dann in den praktischen Anbau gebracht. Auch wird die Performance der Bestandssorten kontinuierlich in Versuchen erfasst. Folgende Dokumente zu den Sortenergebnissen 2022 stehen zum Download bereit: