„In den vergangenen 28 Jahren haben wir noch nie so früh unsere Ernte abgeschlossen, wie in diesem Jahr“, blickt Thorsten Junge zurück. Der Landwirt aus Broderstorf in Mecklenburg-Vorpommern bewirtschaftet 750 ha Ackerland. Durch die geringen Niederschläge in der Zeit von Mitte April bis Anfang August (ca. 70 l/m2) und den extrem hohen Temperaturen, fiel seine Ernte ca. 20 bis 30 % schlechter als das langjährige Mittel aus.
Trotz erheblicher Ertragseinbußen fordert Junge keine finanziellen Dürrehilfen. „Der Ruf nach einer Dürrehilfe ist mir zu pauschal“, berichtet er und ergänzt verärgert: „Meine Frau wurde vor einigen Tagen gefragt, wann wir denn jetzt wieder wie viel Geld bekommen.“ Seiner Ansicht nach sind z. B. steuerliche Begünstigungen von Rücklagen sinnvoller, da die Einkommensschwankungen in kaum einer Branche so hoch sind, wie in der Landwirtschaft.