Engerlinge: Dieses Jahr ist der Hauptschaden zu erwarten
Sobald das Grünland gestresst ist, sehen Sie dieses Jahr die Schäden der Engerlinge. Für die Praxis empfiehlt es sich, auf 1 ha Grünland mindestrens 10 Löcher von 1/10 m2 zu graben, um auszuzählen.
In Bayern, Baden-Württemberg und Österreich steht dieses Jahr das Hauptschadensjahr der Maikäfer an. Wie man den Befall erkennt und langfristig handeln kann, diskutierten kürzlich Beratung und Praxis beim Online-Höfestammtisch des Ökoteams der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfallen.
„Bislang fallen die Schäden kaum auf, da die Grasbestände gut mit Wasser und Nährstoffen versorgt sind“, erklärt Experte Dr. Ullrich Benker von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL).
Doch sobald das Grünland gestresst ist, z. B. durch Trockenheit, würden die Symptome sichtbar. Probegrabungen im Bayerischen Wald im Spätsommer 2021 ergaben laut Benker einen Besatz von bis 500 Engerlingen/m². Im Mittel lagen die Ergebnisse bei 40 Engerlingen/m² – das entspricht der Schadschwelle.
Im Hauptschadensjahr während des zweiten Larvenstadiums sind die Engerlinge über die gesamte Vegetationsperiode oberflächennah unterwegs. Im Verpuppungsjahr 2023 seien kaum Schäden zu erwarten. Die Maikäfer fliegen wieder 2024 und suchen sich neue Futterflächen.
Erste sichtbare Schäden auf Grünland im Sauerland gab es 2020, berichtet der Berater Martin Hoppe von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Das Hauptschadensjahr sei dem Engerlingszyklus zufolge dort erst 2023 zu erwarten.
Befall ermitteln
Für die Praxis empfiehlt Benker, auf 1 ha Grünland mindestens 10 Löcher in der Größe von 1/10 m² zu graben und die Engerlinge auszuzählen. „Haben Sie Geduld. Und graben Sie im Spatenstich immer etwas nach, auch tieferliegende und angeschnittene Engerlinge zählen mit“, so der Experte. Das Ergebnis multipliziert man mit zehn und bildet dann den Durchschnitt.
Um die Larven über das Borstenfeld und die Analspalte am Hinterleib zu bestimmen, reiche eine Einschlaglupe mit 5- bis 8-facher Vergrößerung. Wer eine Wasserflasche zur Hand hat, kann sauber die Kothaufen wegspülen, den die Engerlinge meist absetzen.
Einfache Maßnahmen gegen die Schädlinge seien eine gute Pflege (keine Lücken, regelmäßige Nachsaat), kein zu tiefer Schnitt und ein schneller Wiederaufwuchs. Keine Wirkung haben hingegen Branntkalk und Kalkstickstoff, sind sich alle Berater einig. Allerdings kompensiere Kalkstickstoff die Schäden durch eine gute Düngewirkung.
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
In Bayern, Baden-Württemberg und Österreich steht dieses Jahr das Hauptschadensjahr der Maikäfer an. Wie man den Befall erkennt und langfristig handeln kann, diskutierten kürzlich Beratung und Praxis beim Online-Höfestammtisch des Ökoteams der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfallen.
„Bislang fallen die Schäden kaum auf, da die Grasbestände gut mit Wasser und Nährstoffen versorgt sind“, erklärt Experte Dr. Ullrich Benker von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL).
Doch sobald das Grünland gestresst ist, z. B. durch Trockenheit, würden die Symptome sichtbar. Probegrabungen im Bayerischen Wald im Spätsommer 2021 ergaben laut Benker einen Besatz von bis 500 Engerlingen/m². Im Mittel lagen die Ergebnisse bei 40 Engerlingen/m² – das entspricht der Schadschwelle.
Im Hauptschadensjahr während des zweiten Larvenstadiums sind die Engerlinge über die gesamte Vegetationsperiode oberflächennah unterwegs. Im Verpuppungsjahr 2023 seien kaum Schäden zu erwarten. Die Maikäfer fliegen wieder 2024 und suchen sich neue Futterflächen.
Erste sichtbare Schäden auf Grünland im Sauerland gab es 2020, berichtet der Berater Martin Hoppe von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Das Hauptschadensjahr sei dem Engerlingszyklus zufolge dort erst 2023 zu erwarten.
Befall ermitteln
Für die Praxis empfiehlt Benker, auf 1 ha Grünland mindestens 10 Löcher in der Größe von 1/10 m² zu graben und die Engerlinge auszuzählen. „Haben Sie Geduld. Und graben Sie im Spatenstich immer etwas nach, auch tieferliegende und angeschnittene Engerlinge zählen mit“, so der Experte. Das Ergebnis multipliziert man mit zehn und bildet dann den Durchschnitt.
Um die Larven über das Borstenfeld und die Analspalte am Hinterleib zu bestimmen, reiche eine Einschlaglupe mit 5- bis 8-facher Vergrößerung. Wer eine Wasserflasche zur Hand hat, kann sauber die Kothaufen wegspülen, den die Engerlinge meist absetzen.
Einfache Maßnahmen gegen die Schädlinge seien eine gute Pflege (keine Lücken, regelmäßige Nachsaat), kein zu tiefer Schnitt und ein schneller Wiederaufwuchs. Keine Wirkung haben hingegen Branntkalk und Kalkstickstoff, sind sich alle Berater einig. Allerdings kompensiere Kalkstickstoff die Schäden durch eine gute Düngewirkung.