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Technische Universität Berlin

Forscher: Auch kranke Böden bringen guten Ertrag - das ist das Tückische

Bodenforscher Frederick Büks ordnet den neuen Entwurf für ein EU-Bodengesundheitsgesetz ein. Er empfiehlt ein gut ausgebildetes, stabiles Krümelgefüge.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit dem geplanten EU-Bodengesundheitsgesetz erhält der Boden den gleichen rechtlichen Status wie Luft und Wasser. Auf Agrarflächen sollen beispielsweise bis 2050 der Humusgehalt und die Biodiversität sukzessive gesteigert werden. Dies erfordert einen Umstieg auf eine Bewirtschaftung, die Bodenstruktur und Bodenleben schont, betont Prof. Dr. Frederick Büks von der Technischen Universität Berlin.

Für die Landwirte bedeute das eine bessere Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit ihrer Böden. Auf vielen Agrarstandorten führe jedoch eine zu geringe Zufuhr organischer Bodensubstanz, intensive Bodenbearbeitung und Bekämpfung des Bodenlebens zu einer Verschlechterung der Bodengesundheit. Dabei könne auch ein kranker Boden hohe Erträge bringen, er sei dann aber nicht mehr so gut in der Lage, seine anderen Funktionen, wie z.B. die Reinigung von Wasser, den Schutz der Biodiversität oder die Schönheit der Landschaft, zu erfüllen.

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Daher könne leicht der Irrtum entstehen, dass bei guten landwirtschaftlichen Erträgen alles in Ordnung ist. „Wenn der Boden ein gut ausgebildetes, stabiles Krümelgefüge hat, dann ist er in der Regel gut belebt, belüftet, speichert viel Kohlenstoff, Nährstoffe und Wasser, ist gut durchwurzelbar und nimmt das Wasser von Starkregenereignissen, die sich in Zeiten des Klimawandels leider häufen, leichter auf, sodass er nicht so leicht oberflächlich erodiert“, sagt Büks.

Auch die Biodiversität von Böden korreliert gut mit intakten Bodenfunktionen und so haben Landwirte, die Maßnahmen zum Humusaufbau und für Biodiversität ergreifen, gerade auf den ostdeutschen Sandböden im Angesicht von Hitzestress bessere Erträge.

Hälfte der landwirtschaftlich genutzten Moore wiedervernässen

Moore wiederum leiden durch Entwässerung, können aber wiedervernässt und in Paludikultur ökologisch genutzt werden, z.B. durch Nutzung von Röhrichten für nachhaltige Baustoffe. Ziel des Gesetzesentwurfs ist es daher, bis 2050 mindestens die Hälfte der landwirtschaftlich genutzten Moore wiederzuvernässen, was die Klimabilanz der europäischen Landwirtschaft deutlich verbessern wird.

Wälder leiden unter Wassermangel, weil Regenfälle im Sommer an manchen Orten teilweise über Monate ausbleiben und der Boden danach zu trocken ist, um den nächsten Regen gut aufnehmen zu können. „Klimatisch haben unsere Breiten das Potenzial zu versteppen, und das sollten wir im Namen der Ernährungssicherheit, Biodiversität und klimapolitischer Nachhaltigkeit unbedingt vermeiden“, so Büks.

Die nachhaltige Bodenbewirtschaftung soll daher zur neuen Norm werden und geschädigte Böden wiederhergestellt werden, während Bodenverschmutzung strenger vermieden werden soll. Darüber hinaus soll, und das betrifft vor allem südeuropäische Staaten stark, Wüstenbildung verhindert werden.

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