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Globale Biodiversitätsstrategie als nationale Pflicht?

Die Ziele der UN-Biodiversitätskonvention wurden häufig nicht erreicht. Jetzt wird neu verhandelt. Und dazu fordern Forscher vier klare Vorgaben.

Lesezeit: 3 Minuten

Über globale Ziele zum Schutz von Biodiversität verständigen sich die Mitgliedsstaaten der UN-Biodiversitätskonvention (Convention on Biological Diversity, kurz CBD) regelmäßig. Doch bisher sind die Ziele weitgehend verfehlt worden, fand ein internationales Forscherteam heraus. Als Leiter der englischsprachigen Studie war u.a. Prof. Henrique Miguel Pereira vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiV) beteiligt.

Ziele zum Schutz der Biodiversität nicht umgesetzt

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Die Zusagen zum Schutz der Biodiversität auf UN-Ebene seien bislang viel zu selten in nationales Recht übernommen worden, analysierten die Forscher. Vier dieser zwanzig sogenannten Aichi-Ziele finden sich in keinem einzigen der von den Regierungen vorgelegten Umsetzungsplänen (NBSAPs) wieder, darunter die Abschaffung umweltschädlicher Subventionen. Die anderen Ziele seien nur in 22% der Pläne stark genug formuliert worden, dass sie die Anforderungen der CBD-Beschlüsse erfüllten.

Darüber hinaus seien die nötigen Finanzmittel viel zu gering, um die Ziele in den Mitgliedsstaaten umsetzen, so die Forscher weiter. Zudem gebe es zu große Wissenslücken darüber, wie man den Biodiversitätsverlust erfasst und wirksam bekämpft. Auch würde die Umsetzung der versprochenen Ziele in den Mitgliedsstaaten nur unzureichend überprüft, da es zum Teil an wirksamen Indikatoren und Auswertungsmechanismen fehle.

Neue UN-Biodiversitätsziele noch dieses Jahr

Die Ergebnisse der regelmäßigen CBD-Konferenzen übertragen die Mitgliedsstaaten in ihre nationale Biodiversitätsstrategie. Deutschlands aktuelle „Naturschutz-Offensive 2020“ z.B. legte die Ziele für das Jahr 2020 fest. Dieses Jahr – verzögert durch die Pandemie – verhandeln die Mitgliedsstaaten bei der Konferenz COP15 im chinesischen Kunming neue Ziele. Diese sollen bis 2030 gelten.

Einen ersten Entwurf dazu hat die CBD bereits vorgelegt. Dieser enthalte viele Verbesserungen gegenüber dem vorherigen Strategischen Plan, so Forscher Pereira vom iDiv. Doch die aus seiner Sicht wesentlichen Probleme bestünden damit weiter. „Die Regierungen müssen keinen klaren Fahrplan vorlegen, wie sie die im Rahmen der CBD beschlossenen Ziele im eigenen Land erreichen und überprüfen wollen“, sagt Pereira.

Globale Strategie soll für CBD-Mitgliedsstaaten verpflichtend sein

Deshalb fordern die Forscher für die künftige Strategie Folgendes:

  • Die CBD-Ziele sollten so formuliert werden, dass sie als verpflichtende Mindestanforderungen in nationales Recht überführt werden können. Ähnlich wie beim Pariser Klimaschutzabkommen oder dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) sollten diese gesetzlich verbindlich sein.
  • Es sollten deutlich mehr finanzielle Mittel verfügbar sein, um Biodiversität zu fördern. Zudem sollten dafür neue Instrumente wie Zahlungen für Ökosystemleistungen (payments for ecosystem services) oder biodiversitätsrelevante Steuern eingeführt werden.
  • Die interdisziplinäre Erforschung von Trends und Ursachen des Biodiversitätsverlustes sollte weltweit verstärkt und entsprechend ausgestattet werden – auch, um die nötigen Maßnahmen entwickeln zu können.
  • Die CBD solle einen Mechanismus einführen, der die Einhaltung der Ziele der einzelnen Staaten prüft und diese gegebenenfalls zur Rechenschaft zieht.

Währenddessen hat die EU ihre Biodiversitätsziele im Rahmen des Green Deal schon verabschiedet.

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