Ein gemeinsames Projekt zur Konservierung von Kulturpflanzen mit Hilfe von Kryotechnik haben die Biotech-Unternehmen BioPlanta und Vita 34 gestartet. „Die Pflanzenvielfalt ist zunehmend gefährdet; weltweit sind bereits etwa 75% der genetischen Vielfalt an Kulturpflanzen verlorengegangen“, erklärte Dr. André Gerth, der Geschäftsführer von BioPlanta vergangene Woche in Leipzig.
Zwar gebe es weltweit bereits ähnliche Konzepte zur Konservierung von Samen und Pflanzengewebe, deren prominentestes Beispiel eine „Arche Noah“ für seltene Nutzpflanzen auf der Insel Spitzbergen sei. Die Lagertemperatur liege dort aber lediglich bei minus 18 °C. Hierdurch nehme die Keimfähigkeit der Samen mit der Dauer der Einlagerung ab, was zu einer regelmäßigen zwangsweisen Erneuerung der Bestände führe. „Die Kältekonservierung von Pflanzengewebe mittels flüssigen Stickstoffs kann hier Abhilfe schaffen, da bei diesen Temperaturen praktisch keine Alterungsprozesse mehr auftreten“, erläuterte Gerth weiter.
Eine sogenannte Pflanzenkryobank erlaube eine theoretische Lagerdauer von mehreren tausend Jahren. Das Pflanzengewebe könne dabei jederzeit entnommen und vervielfältigt werden. Im Rahmen des Projekts, das von der Sächsischen Aufbaubank mit rund 500 000 Euro gefördert wird, wollen die Wissenschaftler zunächst eine einfache Prozedur für das Einfrieren und Auftauen des Gewebes etablieren. (AgE)