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LBV: Hohe Temperaturen und Trockenheit schaden Herbstkulturen

Joachim Rukwied zeigt sich bei der Ernte-Pressekonferenz wegen der Trockenheit besorgt und beklagt niedrige Erzeugerpreise und steigenden Mindestlohn.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Getreide- und Rapsernte ist in weiten Teilen von Baden-Württemberg abgeschlossen. „Die Ertragsspanne zwischen den einzelnen Regionen ist sehr groß. Im Norden Baden-Württembergs mussten die Landwirte teils erhebliche Ertragseinbußen hinnehmen“, erklärt Joachim Rukwied, Präsident des Landesbauernverbandes (LBV) Baden-Württemberg auf der Ernte-Pressekonferenz am 18. August 2022 auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Michael Gehrung in Stuttgart-Plieningen. „Die Regionen südlich von Stuttgart haben dagegen eine gute Ernte eingefahren. In Summe gehen wir von einer leicht überdurchschnittlichen Getreide- und Rapsernte aus.“

Die Witterungs- und Anbaubedingungen im Herbst, Winter und Frühjahr waren in den meisten Regionen zufriedenstellend. Wintergetreide und Raps kamen ordentlich durch das Frühjahr. Von Extremwetterereignissen wie Starkregen oder Hagel blieb die Landwirtschaft in diesem Jahr weitestgehend verschont. „Entscheidend für das Ernteergebnis waren in diesem Jahr Zeitpunkt und Umfang der Niederschläge sowie die Bodenqualität. Anders als im Norden Baden-Württembergs und weiten Teilen Deutschlands haben in der Mitte und im Süden des Landes wiederholende Niederschläge zu insgesamt guten Ernteergebnissen geführt“, erklärt Bauernpräsident Rukwied. In Summe sei die Ernte leicht überdurchschnittlich im Vergleich zum langjährigen Mittel.

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Herbstkulturen leiden unter massiver Trockenheit

Große Sorgen bereiten die späten Kulturen wie Mais, Zuckerrüben, Kartoffeln und Soja. „Die Herbstkulturen leiden massiv unter Wassermangel und Hitzestress. Davon sind vor allem die nördlichen Landesteile betroffen. Grünland und Mais sind zum Teil vertrocknet, Tierhalter füttern teilweise schon Winterfutter zu“, zeigt Rukwied auf. „Wenn zeitnah keine ergiebigen Niederschläge kommen, rechnen wir hier bei fast allen Kulturen mit erheblichen Ernteeinbußen von bis zu 50 Prozent.“

Erzeugerpreise decken gestiegene Produktionskosten kaum

Die Auswirkungen des Ukrainekrieges schlagen auch in der Landwirtschaft voll durch. „Die gestiegenen Kosten bei Energie, Futter, Dünger und Pflanzenschutzmittel belasten unsere Familienbetriebe schwer“, sagt der Bauernpräsident. „Die Erzeugerpreise müssen stabil bleiben und in der Tendenz steigen. Bei den Landwirten muss mehr ankommen. Zudem greifen Verbraucherinnen und Verbraucher aufgrund der hohen Inflation vermehrt zu günstigeren Erzeugnissen, beispielsweise aus Südeuropa oder aus Drittländern.“ Die regionale baden-württembergische Ware bliebe liegen. Die Direktvermarkter verzeichneten ebenfalls rückläufige Verkaufszahlen.

Schweinehaltung weiterhin in der Krise

Die Krise am Schweinemarkt hält an und hat sich durch die gestiegenen Produktionskosten weiter verschärft. Die Schweinehalter, insbesondere die Ferkelzüchter im Land, schreiben tiefrote Zahlen. „Die Schweinehalter in Baden-Württemberg stehen mit dem Rücken zur Wand, die Frustration ist hoch. Zukunftsperspektiven sind schwer erkennbar“, erklärt der LBV-Präsident. „Der Strukturbruch der vergangenen Jahre geht unvermindert weiter. Ein einst starker und traditioneller Betriebszweig steht vor dem Aus. Unsere Tierhalterinnen und Tierhalter brauchen ein klares Bekenntnis aller Marktbeteiligten in der Kette zur regionalen Erzeugung und schnelle politische Entscheidungen, die Zukunftsperspektiven erkennen lassen.“

Mindestlohnerhöhung verschärft Lage weiter

Ab Oktober steigt der Mindestlohn auf zwölf Euro. „Diese Erhöhung verschärft den bereits bestehenden Wettbewerbsdruck bei unseren Sonderkulturbetrieben und gefährdet die Zukunftsfähigkeit unserer Familienbetriebe. Außerdem verdrängt der Mindestlohn vor allem den Obst- und Gemüseanbau in europäische Regionen mit niedrigeren Löhnen und Sozialstandards“, sagt Rukwied. Beispielsweise seien die Erdbeeranbauflächen im Land seit der Einführung des Mindestlohns im Jahr 2015 um 22 Prozent zurückgegangen. Ein derartiges Szenario befürchtet Rukwied auch bei weiteren Kulturen. Die Spargelbauern hätten ihre Anbauflächen ebenfalls reduziert.

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