Letzte Woche erreichte die niedersächsischen Landwirte eine erfreuliche Nachricht: Die von der aktuellen Mäuseplage betroffenen Betriebe aus Niedersachsen und Bremen können ab sofort einen Antrag auf Grünlandreparatur stellen. Doch das Antragsverfahren sei für die Landwirte viel zu bürokratisch, sagt das niedersächsische Landvolk.
Der gute Wille ist erkennbar, aber unkomplizierte Verfahren sehen tatsächlich anders aus.“ - Dr. Karsten Padeken
Dr. Karsten Padeken, Vorsitzender im Landvolk Wesermarsch, erkennt das Bemühen der Politik um Abhilfe in der Feldmausproblematik an, aber als unbürokratisch bezeichnet er das vom Land angebotene Verfahren nicht. „Wir hätten uns nach dem sogenannten Feldmausmonitoring durch die Landwirtschaftskammer eine pauschale Genehmigung zum Umbruch und der Neuansaat unserer Wiesen und Weiden gewünscht“, schildert er. Allein in der Wesermarsch dürfte jeder vierte Milchviehhalter deutliche Schäden melden, die betroffene Fläche wird auf mindestens 150.000 Hektar beziffert.
„Not der Bauern wird ausgenutzt“
Bevor die Bauern mit dieser Arbeit loslegen können, sollen sie Beweisfotos der kahl gefressenen Flächen und entsprechende Anträge an die Genehmigungsbehörden schicken. „Hier muss eindeutig pragmatisch und praxisnah entschieden werden“, fordert Padeken. Erbost reagiert er auf die ganz offensichtliche Absicht einiger Naturschutzverbände, die Entwicklung extensiven Grünlandes in Wiesenvogelschutzgebieten zu bevorzugen. „Hier wird die Not der Bauern noch ausgenutzt“, sagt der Landwirt. Auf absolutes Unverständnis stößt daher die in diesem Zusammenhang ausgesprochene Empfehlung einiger Behördenvertreter und Umweltverbände, auf eine natürliche Regeneration der Wiesen und Weiden zu warten. Dann dürften sich Moos, Ampfer, Vogelmiere und im Laufe der Jahre zusätzlich Sumpfschachtelhalm und Jakobskreuzkraut ausbreiten, vermutet das Landvolk.