Bei der Grundwasserüberwachung in Baden-Württemberg konnte die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz des Landes (LUBW) einen verhaltenen Erfolg melden. Wie aus dem von ihr vorgelegten Jahresbericht hervorgeht, ging die mittlere Nitratkonzentration bei 47 % der Messstellen im Land zurück. Gleichzeitig hätten die Analysten jedoch in 44 % der Messstellen eine Zunahme verzeichnen müssen.
Die mittlere Nitratkonzentration im Land sei 2015 um 0,6 mg/l gesunken, womit - wie Jahr 2012 - das niedrigste Belastungsniveau seit Beginn der Datenreihe 1994 erreicht worden sei.
In Wasserschutzgebieten mit hoher Nitratbelastung hat sich die mittlere Nitratkonzentration laut Bericht seit 2001 um etwa 11 % in den sogenannten Problemgebieten und um 15 % in den Sanierungsgebieten verringert. Die Fläche der Sanierungsgebiete sei in dem Zeitraum auf weniger als ein Drittel geschrumpft. „Neben der Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung ist dies als ein Erfolg der Beratung der landwirtschaftlichen Betriebe durch das Land zu werten“, betonte der Stuttgarter Landwirtschaftsminister Peter Hauk.
Die Anstrengungen der Bauern zum Schutz der Umwelt seien dabei ein wesentlicher Bestandteil. Um die Situation weiter zu verbessern, befassten sich vielseitige Projekte im Land mit der nachhaltigen Verbesserung der Stickstoffausnutzung beim Anbau von Gemüse, der optimierten Bodenpflege und Düngung im Weinbau und der Erstellung und Nutzung von Hoftorbilanzen als Instrument zur Beurteilung einer grundwasserschonenden Landbewirtschaftung.
Für Umweltminister Frank Untersteller gibt der Bericht Anlass zu weiteren Schutzmaßnahmen. Es sei außerdem deutlich geworden, dass die Hauptbelastung für das Grundwasser weiter von Nitrat ausgehe. Auffällig war im vergangenen Jahr laut Landesanstalt auch der stark unterdurchschnittliche Jahresniederschlag. Dieser habe nur 75 % des langjährigen Mittels betragen. Trockener sei in den vergangenen 15 Jahren nur der Extremsommer 2003 ausgefallen.