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Pflanzenschutzempfehlungen vom 25.5.2016

Abschlussbehandlung in Roggen und Triticale, Unkrautnester abmulchen, Mais verträglich behandeln, Sommergerste und Hafer einkürzen.

Lesezeit: 8 Minuten

In Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW.


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Aktuelle Situation


Die Temperaturen steigen wieder deutlich an, zum Wochenende werden verbreitet bis knapp 30 °C erwartet. Die höchsten Werte erreichen wahrscheinlich der Osten und Süden. Vormittags scheint zunächst jeweils die Sonne, während in der zweiten Tageshälfte bis in die Nacht die Neigung zu Wärmegewittern zunimmt. Örtlich besteht dabei auch wieder Unwettergefahr.


Roggen: Den Braunrost bekämpfen


Der Roggen steht in der Ähre und blüht demnächst. Jetzt kann man die Kultur abschließend gegen Braunrost und andere Pilzkrankeiten schützen. Wer bislang noch nichts gegen Pilze gemacht hat, kann mit optimaler Wirkung gegen Braunrost z.B. 1,0 l/ha Seguris + 0,33 l/ha Alto oder 1,0 l/ha Adexar + 1,0 l/ha Diamant ausbringen. Besonders im Süden tritt aufgrund der hohen Niederschläge in diesem Jahr auch Rhynchosporium verstärkt auf. Die Mittel decken die Krankheit mit ab.

Hat der Braunrost bereits das Fahnenblatt befallen, können Sie mit leichter eradikativer Wirkung zum Carboxamid 0,75 l/ha Pronto Plus oder 1,0 l/ha Osiris zugeben.

Ist der Roggen nach einer Vorlage oder geringem Braunrost-Druck weitestgehend sauber, reichen zum Abschluss 1,0 l/ha Seguris oder 1,0 l/ha Skyway Xpro.




Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Fusarium-Gefahr in Triticale


Triticale wird in Süddeutschland demnächst in die Blüte übergehen. Im Norden schieben die Bestände noch die Ähren. Gelbrost und regional Mehltau waren bislang die dominierenden Krankheiten. Die Abschlussbehandlung sollten Sie nun Fusarium-wirksam fahren. Oft steht Triticale mit Mais in einer Fruchtfolge. Herrscht zur Blüte feucht-warmes Wetter (Gewitter), ist die Fusarium-Gefahr hoch! Erst wenn alle Ähren komplett geschoben sind, beginnt Triticale mit der Blüte. Sobald Sie erste Staubbeutel in der Mitte der Ähre sehen, empfiehlt sich nahe an Niederschlägen eine Behandlung. Carboxamid-frei können Sie mit guter Rost- und Fusariumwirkung 2,5 l/ha Osiris oder mit noch besserer Wirkung gegen Fusarium 0,75 l/ha Input Classic + 1,0 l/ha Osiris spritzen. Haben Sie bislang noch kein Carboxamid (z.B. Viverda, Skyway, Seguris etc.) in der Spritzfolge eingesetzt, können Sie mit z.B. 0,6 l/ha Skyway Xpro + 1,5 l/ha Osiris arbeiten. Die Mischung hat Vorteile in der Wirkung gegen Septoria nodorum (oft auf besseren Böden). Ist es für Fusarium-Infektionen zu kalt oder zu trocken, können Sie die Aufwandmengen um 20 % reduzieren.



Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Weizen abschließend schützen


Die ersten Weizenschläge sind im Ährenschwellen, frühe Sorten schieben bereits die Ähre. Nicht immer spielt Fusarium die Hauptrolle bei der Abschlussbehandlung. Das gilt für Standorte, auf denen eine gesunde Sorte steht und kein Mais in der Fruchtfolge vorkommt. Dies ist z.B. im Osten häufig der Fall. Ab EC 51 bis 55 können Sie mit der Abschlussbehandlung beginnen. Mit guter Dauerwirkung und auch kurativer Wirkung auf Septoria tritici können Sie z.B. mit 1,0 l/ha Skyway Xpro oder 1,0 l/ha Siltra Xpro arbeiten. Falls stärker Mehltau auftritt, können Sie zusätzlich 0,2 l/ha Vegas (bis EC 59 zugelassen) mit in den Tank geben. Als carboxamid-freie Lösung kann man z.B. 0,5 l/ha Rubric/Epoxion + 1,5 l/ha Osiris nutzen.

Wer eine Fusariumbehandlung plant, muss evtl. noch eine Zwischenbehandlung gegen Gelbrost durchführen. Auch Braunrost, z.B. im Tobak, nimmt langsam zu. Hier empfiehlt es sich, mit 0,5 l/ha Epoxion/Rubric oder 0,6 l/ha Orius zu behandeln. Septoria tritici spielt vor allem im Süden eine größere Rolle. Bei hohem Ausgangsbefall (Frühsaaten) können Sie zur Zwischenbehandlung vor höheren Niederschlägen noch 1,0 l/ha Bravo zumischen.





Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Getreide: Achtung Läuse


Nachdem der erste Schnitt im Grünland abgeschlossen ist, besiedeln Blattläuse zurzeit verstärkt alle Getreidearten. Die angekündigten höheren Temperaturen führen zum Anstieg der Population. Neben geflügelten Blattläusen findet man auch schon Läusekolonien. Wer auf den ersten Blick Läuse entdeckt, kann 250 g/ha Pirimor dem Fungizid zumischen. Das Mittel wirkt nicht gegen Nützlinge, sodass man im Idealfall mit einer Maßnahme auskommt.


Achtung: Will man zwei B4-Insektizide miteinander mischen, rutscht man automatisch in die B1-Stufe. Befinden sich noch blühende Unkräuter im Bestand (z.B. Ehrenpreis), ist dies nicht erlaubt.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Unkrautnester im Getreide jetzt abmulchen


Bei immer breiter werdenden Spritzgestängen wird es zunehmend schwieriger, alle Feldecken zu erreichen. Hier können Unkräuter und Ungräser ungehindert wachsen. Fehlt zusätzlich noch die Konkurrenz durch eine Kultur, entwickeln sich an diesen Stellen vor allem Kamille und Fuchsschwanz. Die Samen verteilt der Mähdrescher bei der Ernte über das ganze Feld. Von diesen Unkrautnestern geht oft eine Resistenzentwicklung aus. Die Nester können sich auch an vernässten Stellen oder am Vorgewende der Schläge befinden. Um die Wirksamkeit von Herbiziden zu erhalten, empfiehlt es sich, die Unkrautnester jetzt abzumulchen.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Maisherbizide verträglich einsetzen


Nach den landesweiten Niederschlägen sind nun günstige Bedingungen für Herbizideinsätze gegeben. Auf eine Wachsschicht müssen Sie nicht zu viel Wert legen. Bei den Gräsermitteln wie Cato, Motivell forte oder Maister power ist sie nicht erforderlich. Dies gilt auch für Bodenherbizide wie Gardo Gold, Spectrum Gold oder Aspect. Ätzschäden können nur Präparate wie B 235, Buctril, Sulcogan, Calaris, Callisto, Elumis, Clio-Produkte und Laudis verursachen. Diese treten vor allem auf, wenn Sie feuchte Pflanzen behandeln und kurz darauf stark die Sonne scheint. Meiden Sie diese Übergangsphasen. Falls dies nicht möglich ist, senken Sie die Menge des blattaktiven Partners um gut 25 %. Bleibt die Witterung eher bedeckt, ist die Gefahr von Ätzschäden deutlich geringer. Als Einfachbehandlung können Sie auf Fuchsschwanzstandorten z.B 1,5 l/ha Maister Power + 1,5 l/ha Aspect spritzen.




Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Schnecken im Mais


Auf schwereren tonigen Böden bereitete die Bodenbearbeitung oft Probleme. Das Saatbett ist klutig und weist Hohlräume auf. Achten Sie auf diesen Schlägen weiterhin auf Schneckenfraß. Insbesondere Maiaussaaten nach Feldgras und Grünroggen sind aktuell noch gefährdet. Unter extremen Bedingungen empfiehlt sich der Einsatz von Schneckenkorn. Zugelassen sind z.B. 5 kg/ha Metarex Inov oder 7 kg/ha Sluxx HP. Gefahr besteht bis zum 4-Blattstadium.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


NAK 3 in Rüben steht an


Hohe Temperaturen und regionale Niederschläge haben das Wachstum der Rüben in der letzten Woche stark beschleunigt. Bei im März gelegten Rüben steht jetzt die NAK 3 an. Nach Niederschlägen am Vortag sollten Sie erst am Nachmittag des Folgetages die Herbizidmaßnahme durchführen, damit die Rüben eine ausreichende Wachsschicht bilden können. Wer Betanal maxxPro verwendet, sollte aufgrund der guten Formulierung keine weiteren Additive zumischen. Bei weniger blattaktiven Basisherbiziden wie Belvedere Extra oder Betasana Trio reicht der Additivzusatz von 50 % aus. Steht verstärkt Klette im Schlag, sollten Sie Metafol SC oder Goltix Gold durch 1,5 l/ha Goltix Titan ersetzen bzw. 0,2 bis 0,3 l/ha Ethofumesat (Stemat) zu Betanal maxxPro-Mischungen hinzugegeben. Tritt gleichzeitig verstärkt Vogelknöterich oder eine neue Welle Bingelkraut auf, ergänzen Sie die Tankmischung aus 1,0 l/ha Betanal maxxPro + 1,5 l/ha Goltix Titan + 0,2 l/ha Stemat noch um 20 bis 25 g/ha Debut + 250 ml/ha FHS. Achten Sie bei der Bemessung der bodenwirksamen Wirkstoffkomponente wie Metamitron auf eine ausreichende Wirkstoffmenge in der Spritzfolge. Dominieren Ausfallraps, Nachtschatten, Gänsefußarten oder Kamille, sollten Sie die Menge von 3000 g/ha Metamitron nicht unterschreiten.






Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Sommergerste und Hafer: Standfest und gesund


Zur Wuchsregulierung im Hafer eignen sich zum Schossbeginn 0,25 bis 0,4 l/ha Moddus bei guter Wasserversorgung (siehe Tabelle). Bei Wasserknappheit können Sie auf diese Durchfahrt verzichten. Ab EC 33 bis 39 kommen Sie mit 1,0 bis 1,5 l/ha CCC gut zurecht. Bei Moddus-Vorlage kann man CCC in üppigen Beständen noch nachlegen. Gegen Haferkronenrost hat sich als Zusatz ab EC 32 z.B. 0,5 l/ha Juwel Top (5 m) oder 1,5 l/ha Osiris bewährt. Stärkeren Mehltau halten Sie mit 0,2 l/ha Vegas oder Talius in Schach.

In Sommergerste ist die doppelte Einkürzung mit 0,3 l/ha Moddus in EC 31 bis 34 und nachfolgend 0,25 bis 0,4 l/ha Camposan/Cerone in EC 34 bis 39 sicherer. Bei Trockenheit kommen Sie mit der letzten Maßnahme aus. Gegen Mehltau (stark im Süden) empfehlen sich z.B. 0,4 l/ha Gladio oder 0,5 l/ha Agent. Wer Läuse findet, sollte 75 ml Karate Zeon mit in den Tank geben (auch in Sommergerste). Die Mikronährstoffversorgung sichern Sie z.B. durch 5 kg/ha Epso Combitop ab.




Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!




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