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Pflanzenschutzempfehlungen vom 4.5.2016

(in Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW) Die Witterung fördert Gelbrost, Getreide nachkürzen, Braunrostgefahr im Roggen, Blütenbehandlung im Raps steht an, Herbizide in Mais einsetzen

Lesezeit: 10 Minuten

(in Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW)


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Aktuelle Situation


Am Mittwoch ziehen die letzten Wolken nach Osten ab. Verbreitet setzt sich die Sonne durch. Sonnig und trocken geht es bundesweit in den kommenden Tagen weiter. Die Temperaturen steigen dabei rasch auf Werte um 20°C an. Am Wochenende sind sogar frühsommerliche 25°C möglich. Über dem Schwarzwald und den Alpen können sich nachmittags vereinzelt erste Gewitter bilden. Meist bleibt es jedoch sonnig und trocken.


Schützen Sie Ihren Weizen vor Septoria und Gelbrost


Das regnerische Wetter der letzten Woche hat Neuinfektionen mit Septoria tritici gefördert. Falls Sie bei hohem Ausgangsbefall (Frühsaaten, anfällige Sorten) Bravo vorgelegt haben, sind die  Bestände geschützt. Ist in einer Frühsaat dagegen noch keine Behandlung erfolgt, sollte man bei Befall jetzt zügig handeln. Geeignet sind vor allem Adexar, Skyway und Aviator Xpro. Wer eine Kurativwirkung von ca. 4 Tagen benötigt, kann alternativ 2,5 l/ha Eleando einsetzen. In späteren Saaten (Mais- oder Rübenweizen) ist meist nur geringer Ausgangsbefall mit Septoria vorhanden. Da der Weizen in diesen Beständen das viertletzte Blatt schiebt, hat Septoria kaum noch eine Bedeutung.

Kontrollieren Sie die späten Weizenbestände jetzt aber unbedingt auf Gelbrost. Frische Pusteln findet man z.B. bereits im Raum Karlsruhe. Das sonnige Wetter mit morgendlichem Tau fördert Neuinfektionen (siehe Karte). Auf die offizielle Sorteneinstufung können Sie sich nicht mehr verlassen, da sich die Gelbrostrassen verändern und anpassen. Wenn Sie erste Nester oder vermehrt Gelbrost auf den unteren Blättern finden, empfiehlt es sich, im Laufe der Woche z.B. Capalo oder Epoxion Top einzusetzen. Da die Pflanzen noch weitere Blätter bilden, müssen Sie diese Zwischenbehandlung einplanen. Auf Standorten, auf denen stärker Mehltau vorkommt, sind Gladio oder Kantik (Strohauflage beachten) zu favorisieren. Für eine lange Dauerwirkung können Sie 0,15 bis 0,2 Talius mit in den Tank mischen.

In Beständen, in denen zurzeit kaum Septoria, Mehltau oder Gelbrost auftritt, können Sie die erste Behandlung noch schieben. Warten Sie in diesen Fällen bis zur nächsten Regenperiode. Mit Behandlungen vor Niederschlägen kontrolliert man die Krankheiten am sichersten.





Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Den Weizen nachkürzen?


Viele Bestände sind in diesem Jahr weniger weit entwickelt, sodass die zweite Wachstumskontrolle sehr flexibel zusammen mit der Fungizidbehandlung erfolgen kann. Eine erhöhte Lagergefahr besteht zurzeit dagegen in hoch angedüngten Weizenbeständen, die zusätzlich sehr dicht stehen. In diesen Fällen empfiehlt sich eine Mischung aus 0,3 bis 0,6 l/ha CCC + 0,15 bis 0,3 l/ha Moddus (oder Nachbauten wie Calma, Countdown, Modan, Flexa, Moxa 250). Das strahlungsreiche, warme Wetter verspricht sehr gute Wirkungsgrade. Liegen die Temperaturen bei 20°C, reichen die unteren Mengen völlig aus.

Wer die erste Überfahrt noch schieben will, kann später mit 0,3 bis 0,6 l/ha Medax Top + gleicher Menge Turbo nachkürzen. Die jeweilige Aufwandmenge können Sie flexibel an die Bestandesdichte anpassen. Achten Sie bei hohen Temperaturen auf Folgendes: Bei sehr warmer Witterung wirken 0,4 l/ha Medax Top genauso wie ein Menge von 0,6 l/ha bei kühler Witterung unter 16°C.



Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Bei Triticale eine Zwischenbehandlung einfügen


Ähnlich wie im Weizen, müssen Sie auch in Triticale mit neuen Infektionen von Gelbrost rechnen. Die Bestände schieben derzeit das drittletzte oder zweitletzte Blatt. Bis zum Wochenende sind ideale Behandlungstermine vorhergesagt. Bei ausreichend hohen Aufwandmengen gelangen Sie damit sicher bis zur Abschlussbehandlung.

Breit und mit bester Halmbruchwirkung eignen sich dafür 1,75 bis 2,0 l/ha Viverda. In Spätsaaten nach Mais können Sie alternativ mit schwächerer Halmbruchwirkung auch 1,5 l/ha Capalo anwenden. Wer die Sorte Adverdo anbaut, muss auch auf Mehltau achten. Mit 0,6 l/ha Unix + 0,6 l/ha Gladio halten Sie Mehltau und alle anderen Krankheiten sicher in Schach.

Kürzen Sie dichte Bestände mit 0,3 bis 0,5 l/ha CCC + 0,15 bis 0,3 l/ha Cerone/Camposan nochmals nach.

 


 


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


In Gerste steht die Abschlussbehandlung an


Die Gerstenbestände sind noch immer sehr unterschiedlich entwickelt. In Höhenlagen haben sie gerade einmal EC 32 erreicht. In diesen Fällen tritt nach den Niederschlägen häufig Rhynchosporium auf. Sofern in diesen Beständen noch die erste Kürzung ansteht, empfiehlt es sich, 0,5 l/ha Input Classic oder 1,0 l/ha Cirkon zuzumischen. Beide Fungizide wirken auch kurativ gut. Selbst in Niederungen schiebt die Gerste oft erst das zweitletzte Blatt.

Weite Bestände in warmen Lagen des Südwestens schieben dagegen zum Wochenende die Ähren. Die letzte Behandlung können Sie zum Grannenspitzen durchführen. Wer nicht mehr nachkürzen muss, kann auch in der Ähre behandeln. Für die Abschlussbehandlung eignen sich breit wirksame Kombinationen z.B. aus 0,5 bis 0,8 l/ha Aviator Xpro + 1,0 l/ha Credo oder 0,8 bis 1,25 l/ha Adexar + 1,0 l/ha Credo oder 1,25 l/ha Bontima + 1,0 l/ha Credo. Diese Mischungen wirken gegen alle Krankheiten inklusive Ramularia sicher.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Gerste darf nicht ins Lager gehen!


Bis zum Grannenspitzen können Sie Gerste noch mit Cerone/Camposan stabilisieren und der Abschlussbehandlung zumischen. Bei deutlich ansteigenden Temperaturen werden 0,3 bis 0,4 l/ha vielfach ausreichen. Auf leichteren Standorten kann man auf Cerone verzichten oder eine sehr geringe Aufwandmenge von 0,15 bis 0,25 l/ha einsetzen. In diesem Jahr hat Gerste in den dünneren Beständen sehr dicke Halme gebildet, sodass ihre natürlicher Standfestigkeit gut ist. Wegen der hohen Bodenfeuchte müssen Sie allerdings mit langen Beständen rechnen.



Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Roggen: Keine Chance für Braunrost


Mit steigenden Temperaturen wird der Braunrost an Bedeutung gewinnen. In den warmen Regionen im Süden sind zwei Behandlungen einzuplanen. Eine Kombination aus 0,6 l/ha Acanto + 0,75 l/ha Osiris oder 1,0 l/ha Diamant + 0,75 l/ha Pronto Plus bringt eine Dauerwirkung von ca. 3 Wochen. Um die Standfestigkeit abzusichern, können Sie je nach Bodengüte 0,2 bis 0,5 l/ha Cerone/Camposan mit in den Tank geben. Zur Blüte empfiehlt sich dann ein Nachlage mit Carboxamiden wie z.B. Seguris, Adexar oder Skyway.

In den Höhenlagen, wie z.B. in Ostwestfalen, schiebt der Roggen oft erst das zweitletzte Blatt. Warten Sie in diesen Fällen mit einer Behandlung bis kurz vor dem Ährenschieben, um letztmalig mit Cerone/Camposan die Wuchslänge nachzuregeln. Im Normalfall hält man mit einer Behandlung zu diesem Termin den Braunrost ausreichend in Schach. Dazu empfehlen sich dann breit wirksame Kombinationen wie z.B. 1,0 l/ha Seguris + 0,33 l/ha Alto oder 1,25 l/ha Adexar + 1,25 l/ha Diamant oder 1,0 l/ha Skyway + 0,75 Pronto Plus.

Kontrollieren Sie Ihre Bestände auch auf Thripse und Blattläuse. Mischen Sie bei Befall ein Pyrethroid zu.




Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Disteln, Kletten & Co. in Getreide ausschalten


Warme, wüchsige Bedingungen erlauben eine verträgliche Bekämpfung von Disteln und Ackerschachtelhalm. Vorzugsweise in Winterweizen und Triticale können Sie gegen beide Unkräuter mit 1,5 l/ha U-46 M-Fluid vorgehen.

Spielt Ackerschachtelhalm keine Rolle, sind aber andere Unkräuter wie Große Kamille zu bekämpfen, ist Ariane C mit 1,5 l/ha das Mittel der Wahl. Ariane C wirkt zusätzlich gegen Klette, Kornblume, Ampfer, Mohn, Hundspetersilie, Vogelmiere und Knötericharten. Geht es auch um Hundskerbel oder Storchschnabel, können Sie 35 g/ha Dirigent SX zumischen oder auch solo einsetzen.

Sind auf Ihrem Schlag Kamille, Disteln und Kornblume noch recht klein, können Sie Ariane C  durch 0,6 l/ha Tomigan ersetzen. Oftmals reichen Randbehandlungen gegen Disteln aus.



Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


In Raps jetzt die Blütenbehandlung durchführen


Die ansteigenden Temperaturen sorgen für optimale Termine zur Vollblütenbehandlung. Durch die Frostnächte gab es regional Fehlbefruchtungen. Die möglichen Verluste gleichen die Nebentriebe aber zum Großteil aus. Die Schädlingsgefahr ist wegen der bislang kalten Witterung sehr gering. Ein Insektizideinsatz ist in diesem Jahr nur in bekannten Befallslagen am Rand notwendig. Um die Bienen zu schützen und Durchfahrtsverluste gering zu halten, sollten Sie besser abends behandeln. Die Stängel sind dann dynamischer.

Für die Vollblütenbehandlung gegen Sklerotinia eignen sich z.B. 0,5 l/ha Cantus Gold, 1,0 l/ha Custodia, 1,0 l/ha Symetra, 1,0 l/ha Propulse, 0,5 l/ha Acanto + 0,5 l/ha Prosaro oder 0,5 l/ha Acanto + 0,5 l/ha Cercobin. Beachten Sie die teilweise hohen Preisunterschiede der Mittel. In längeren Sorten und dichten Beständen empfehlen sich Tebuconazol-haltige Präparate, um noch leicht nachzukürzen. Wählen Sie für eine gute Benetzung eine Wasseraufwandmenge von 300 bis 350 l/ha.



Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Mais: Mit dem Herbizideinsatz noch warten?


In Regionen, in denen der Mais bereits lange im Boden liegt und im Wachstum nur langsam vorankommt, sollten Sie mit der Unkrautbekämpfung noch warten. Wenn die Bestände spitzen,  lässt sich die Bestandesdichte sicher beurteilen.

Bei den früheren Saatterminen (ca. 10 Tage im Boden) können Sie nun bei steigenden Temperaturen einen gleichmäßigen Auflauf erwarten. Sind die Bedingungen günstig (abgesetztes Saatbett, feuchter Boden), können Sie in diesen Beständen die erste von zwei Behandlungen im Vorauflauf durchführen.




Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Rüben verträglich behandeln




Beachten Sie beim Herbizideinsatz unbedingt die Verträglichkeit! Nach der nassen, kalten Wetterphase zeigen die Rüben deutliche Stresssymptome, wie aufgehellte Blätter. Dies ist stärker ausgeprägt, wenn kurz vor Beginn der Kältephase noch ein Herbizideinsatz erfolgte. Unkräuter wie Ausfallraps, Vogelknöterich und Kamille sind in der kühleren Wetterphase weiter gewachsen, sodass Sie noch in dieser Woche handeln müssen. Erste Unkräuter haben bereits Laubblätter entwickelt. Um einen guten Bekämpfungserfolg sicherzustellen, empfiehlt es sich, die Abstände zu verkürzen (ca. 8 Tage). Entschärfen Sie bei der aktuellen Spritzung die Blattaktivität der Herbizidkombination, da man gleichzeitig mit einer hohen Bodenwirkung rechnen kann. Wenden Sie Betanal MaxxPro ohne Additiv-Zusatz an oder nutzen Sie verträglichere Basiskombinationen wie Belvedere Extra oder Eigenmischungen. Zudem sollten Sie jetzt auf Kombinationspartner wie Spectrum oder Lontrel noch verzichten. Gegen eine Verunkrautung aus Ausfallraps, Vogelknöterich und Kamille wirkt z.B. eine Eigenmischung aus 1,0 l/ha Belvedere Extra + 1,5 l/ha Goltix Gold + 15 g Debut + FHS gut.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Krautfäulegefahr in Frühkartoffeln




Sobald es wieder wärmer wird, kann das Kleinklima unter der Folien-/Vliesabdeckung zu frühzeitigem Auftreten von Krautfäule führen. Zeigen sich Symptome, sollten Sie behandeln. Spritzen Sie bei Befall bevorzugt Cymoxanil-haltige Fungizide, wie z.B. Carial Flex, Curzate M, Proxanil, Tanos, Zetanil M in Kombination mit sporiziden Fungiziden, wie z.B. Carneol (= Banjo), Nando, Ranman Top oder Terminus.

Wenn Sie die Folie entfernen und keinen sporulierenden Befall (weißer Pilzrasen auf der Blattunterseite) sehen, ist auch der Einsatz von systemischen Fungiziden, wie z.B. Ridomil Gold, Infinito, Epok oder Fantic M möglich. Zur Resistenzvermeidung sollten Sie Ridomil Gold, Epok oder Fantic M bei sporulierendem Befall nicht einsetzen.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


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