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topplus IVA im Dialog

Preisexplosion bei Düngemitteln: Nicht düngen ist keine Option

Trotz hoher Kosten mineralischer Düngemittel seien diese zur Ertragsabsicherung essentiell. Landwirte berichten davon, für die nächste Saison anspruchslosere Kulturen anbauen zu wollen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Düngemittelmarkt befindet sich derzeit in einer nie dagewesen Ausnahmesituation: Die Preise für Düngemittel sind seit Mitte 2021 stark angestiegen und anhaltend teuer. Besonders betroffen sind Stickstoffdünger, hier gibt es Preissteigerungen von bis zu 300 %. Aber auch andere Düngemittel mit Phosphat und Kali sind betroffen. Neben der extremen Preissteigerungen machen Herstellern, Handel und Landwirten aufgrund von Lieferengpässen bei Rohstoffen und gestörten Handels- und Lieferketten regional zunehmend auch die Verfügbarkeiten zu schaffen. Der Krieg in der Ukraine verschärft diese schwierige Situation zusätzlich. Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) diskutierte am Freitag mit Vertreter aus Politik, Landwirtschaft, Wissenschaft bei der digitalen „IVA im Dialog“ über die aktuelle Düngekrise.

Düngemittel essenziell zur Ertragsabsicherung

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Viele Landwirte seien für die jetzt startende Anbausaison noch nicht ausreichend mit Dünger eingedeckt – auch weil sie auf niedrigere Preise gehofft haben. Ein Teufelskreis, der sich auf die Ernte 2022 mit teilweise deutlichen Ertragsrückgängen und Qualitätseinbußen auswirken könnte, so der IVA. In der Diskussion wurde deutlich, dass trotz hoher Kosten mineralische Düngemittel essenziell zur Ertragsabsicherung bleiben. Es gelte, eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung aufrecht zu erhalten und dabei die Nährstoffeffizienz weiter zu erhöhen. Nahrungsversorgung und Vermarktung müssten gesichert und die Verfügbarkeit von Düngemitteln sichergestellt werden. Es sei nicht die Zeit für Panik. Denn nicht nur die Probleme seien gerade so groß wie nie, auch die Chancen, die sich aus der Situation ergäben, seien es.

Anbau anspruchsloserer Kulturen

Laut Landwirt Marco Gemballa habe es jeder Landwirt ein Stück weit selbst in der Hand, seine Lage durch die beispielsweise rechtzeitige Absicherung an den Terminmärkten, zu verbessern. Der Ackerbauer aus Vorpommern werde im kommenden Erntejahr möglicherweise anspruchslosere Kulturen wie Sonnenblumen und Senf in seine Fruchtfolge aufnehmen. Diese würden Weizen oder Raps nicht ersetzen, seien aber Teil seiner Strategie, mit den steigenden Düngerpreisen umzugehen. Die höheren Produktionskosten werden nicht ohne Folgen für die Verbraucher bleiben, glaubt Gemballa. Die Präsentation des Vortrages finden Sie hier.

Dr. Michael Grunert vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) plädierte bei der Onlineveranstaltung für eine angepasste Ausbringstrategien: Zusammenlegung von Düngergaben, den Ausbau von Precision-Farming-Technologien oder die nährstoffkonservierende Optimierung der Bodenbearbeitung. Auch er riet dazu, unter Umständen weniger nährstoffhungrige Kulturen wie Mais anzubauen. Den Vortrag von Herrn Grunert finden Sie hier.

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