Während die niedersächsischen Frühkartoffeln bereits einige Wochen gut geschützt unter Vlies und Folie im Boden sind, verzögert die nasskalte Witterung die Pflanzung der späteren Sorten, wie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) berichtet.
Entscheidend für die Pflanzung sind neben der Jahreszeit auch die Bodenfeuchte und die Bodentemperatur. Sind die Böden noch zu feucht, können Bodenverdichtungen und Kluten entstehen, die während der Vegetation und der späteren Ernte Probleme bereiten. Bei Bodentemperaturen ab 8° Celsius laufen die gepflanzten Kartoffeln zügig und gleichmäßig auf. Deshalb sollten Anbauer diese Bedingungen nach Möglichkeit abwarten, wobei sich die leichteren Sandböden in den typischen Kartoffelanbauregionen Uelzen, Emsland, Diepholz oder Gifhorn schneller erwärmen, heißt es bei der Kammer.
Jede zweite Knolle aus Niedersachsen
Die Anbaufläche ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen und lag 2020 in Niedersachsen bei circa 123.000 ha. Somit wird später fast jede zweite Knolle in Deutschland auf Niedersachsens Feldern geerntet. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt in Deutschland bei etwas über 60 kg pro Jahr, verarbeitete Kartoffelprodukte machen dabei mehr als die Hälfte aus.
Der Absatz am Kartoffelmarkt ist nach Beginn der Corona-Pandemie aber noch nicht wieder richtig in Schwung gekommen. Durch die Schließung von Restaurants, Kneipen, Bars und das Verbot von Großveranstaltungen ist insbesondere bei den Verarbeitungssorten ein mehr als ausreichendes Angebot vorhanden.