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topplus Pflanzenschutz-Tipps 21.6.2023

Angekündigte Niederschläge lassen zunehmendes Infektionsrisiko in Kartoffeln und Rüben erwarten

21. Juni 2023: Krautfäule und Blattläuse in Kartoffeln | Blattkrankheiten in Rüben | Maiszünsler

Lesezeit: 6 Minuten

In Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW.

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Aktuelle Situation

In dieser Woche entwickeln sich immer häufiger kräftige Gewitter. Bis Donnerstag besteht örtlich erhöhtes Unwetterpotenzial durch Starkregen, Hagel und Sturmböen. Zum Wochenende beruhigt sich das Wetter wieder und trockenere Luft setzt sich durch. Die Temperaturen liegen um 25°C.

Kartoffeln: Gewitterschauer ermöglichen Krautfäuleinfektionen

Bislang wehrten Trockenheit und Hitze in den meisten Regionen Infektionen mit Krautfäule ab. Die gemeldeten Niederschläge für die nächsten Tage lassen das Phytophthorarisiko aber ansteigen.

Kartoffeln schließen in diesem Jahr den Bestand im Durchschnitt knapp 12 Tage später als im langjährigen Mittel ab 1992. Wassermangel führt vielfach zu ungünstigen Entwicklungsbedingungen. Erste Bestände stehen vor Reihenschluss in der Blüte. Trockenheit und Hitze wehrten bislang Infektionen mit Krautfäule ab, der Erreger konnte nur regional und in einem geringen Ausmaß greifen. In den nächsten Tagen schlägt die Wettersituation Vorhersagen zufolge jedoch um: ergiebiger Regen, Gewitterschauer sowie Hagelschlag sind regional möglich – wieviel und in welcher Ausprägung, bleibt abzuwarten. Mit wieder etwas moderateren Temperaturen steigt das Infektionsrisiko von Phytophthora an.

Wie die proPlant-Karte zeigt, herrschten besonders in einzelnen Küstengebieten in den letzten zwei Tagen sowie in der Vorhersage optimale Infektionsbedingungen. Im Rest des Landes sind vielfach optimale Bedingungen vorhergesagt (gelbe Markierungen).

Dort, wo der Spritzstart bereits erfolgt ist, gilt es auf einen ausreichenden Fungizidschutz zu achten. Erneuern Sie diesen nach Starkregen und Hagelschlag so schnell wie möglich. Für welche Regionen der Spritzstart ausgewiesen wurde zeigt die Risikokarte von ISIP vom 21. Juni.

Achten Sie bei der Kontrolle der Bestände auf Phythophthora-Primärsymptome auch auf Alternaria-Befall, auch für diesen Pilz stellen sich im Laufe dieser Woche vielerorts förderliche Bedingungen ein. Erste Symptome wurden in früh aufgelaufenen und anfälligen Sorten beobachtet.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Kartoffeln: Blattläuse nehmen zu

Auf Monitoringflächen in Nordrhein-Westfalen konnte zuletzt eine starke Vermehrung von Blattläusen beobachtet werden. Kontrollieren Sie auch Ihre Bestände regelmäßig und sorgfältig.

Auf einer Monitoringfläche in Werl (NRW) wurden in der Sorte Corinna Anfang vergangener Woche 165 Blattläuse auf 100 Fiederblättern gefunden. Drei Tage später waren es schon fast 500, d.h. die Bekämpfungsschwelle wurde innerhalb kürzester Zeit erreicht. Auf dem Monitoringstandort in Worringen (NRW) wurden in der Sorte Verdi bereits 635 Blattläuse auf 100 Fiederblättern gefunden, obwohl die Pflanzen erst ca. 15 cm groß waren.

Es treten überwiegend die schwer bekämpfbaren Grünen Pfirsichblattläuse, Kreuzdornläuse und Faulbaumläuse auf, die nur mit systemischen Mitteln, wie z. B. Teppeki/Afinto/Hinode, Mospilan/Danjiri oder Movento nachhaltig zu bekämpfen sind. Pyrethroide wirken hier nicht mehr. Kontrollieren Sie ihre Bestände umgehend und behandeln Sie nach Überschreiten der Schadschwelle (Konsumkartoffeln: 500 Blattläuse auf 100 Fiederblättern). Da besonders die kleinen Blattläuse mit bloßem Auge schwer zu erkennen sind, empfiehlt es sich eine Lupe zu Hilfe zu nehmen. Der Befall kann ansonsten leicht übersehen werden.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Rüben: Blattkrankheiten richtig erkennen

Die Situation bei den Blattkrankheiten ist bislang noch entspannt. Sommerliche Temperaturen kombiniert mit Gewitterschauern in den letzten Tagen sowie im Laufe dieser Woche tragen aber zum Anstieg des Befallsrisikos bei.

Insbesondere in den Rübenanbaugebieten des Südwestens und Westens sollten Sie es nicht versäumen, rechtzeitig mit der Kontrolle der Schläge zu beginnen (erste Cercospora-Flecken sind in der Regel als erstes auf den älteren Blättern zu finden). Förderlich für einen Befall sind zudem die Wahl einer anfälligen Sorte, ein früher Reihenschluss (in diesem Jahr eher die Ausnahme), Beregnung, bekannte Frühbefallsflächen (u.a. Staulagen oder Flussnähe) oder die Nähe zu im Vorjahr befallenen Rübenschlägen. Oft treten die Blattkrankheiten erst ab Reihenschluss in einem bekämpfungswürdigen Umfang auf. Rübenblätter sollten dann bis zum Ende der Vegetation vor pilzlichen Blattflecken geschützt werden.

Bekämpfungsschwelle erreicht? – Blattrupfmethode gibt Auskunft: Bei der Bekämpfung von pilzlichen Blattflecken in Rüben spielt der Behandlungszeitpunkt eine wichtige Rolle, deshalb sollte beim Überschreiten der Bekämpfungsschwelle sofort behandelt werden. Entnehmen Sie 100 Blätter des mittleren Blattbereiches und untersuchen Sie diese auf Blattflecken (Erkennungshilfe: siehe unten). Die Anzahl der befallenen Blätter setzt sich dabei aus der Summe der mit Cercospora, Ramularia, Echtem Mehltau und Rost befallenen Blätter zusammen (d.h. Aufsummieren – unabhängig von Art der Krankheit). Bis zum 31. Juli liegt die Bekämpfungsschwelle bei 5 % befallenen Blättern.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Mais: Planen Sie die Zünslerbekämpfung

Der Zuflug des Maiszünsler wandert langsam Richtung Norden. Mit Beginn des Zuflugs steht auch die biologische Bekämpfung mit Trichogramma-Schlupfwespen an. Für Insektizidmaßnahmen ist es noch zu früh.

Die erste Ausbringung sollte zu Flugbeginn angesetzt werden, die zweite Ausbringung folgt 10 bis 14 Tage später. Verschiedene Schlupfwespen-Larvenstadien in den Karten oder Kapseln gewährleisten unterschiedliche Schlupftermine der Nützlinge, die anschließend die Eigelege des Maiszünslers parasitieren. Neben den auszuhängenden Trichogramma-Karten bieten verschiedene Genossenschaften, Unternehmen und Maschinenringe eine Ausbringung von Trichogramma-Kugeln mithilfe von Drohnen an. In unseren Versuchen konnten bei der Bekämpfung des Maiszünslers mit Trichogramma Schlupfwespen Wirkungsgrade von bis zu 50 % erreicht werden.

In welchen Regionen der Zuflug bereits stattfindet entnehmen Sie der ISIP-Karte.

Der Einsatztermin von Insektiziden zur Bekämpfung des Maiszünslers richtet sich nach dem Flughöhepunkt des Schmetterlings – hier ist also bundesweit noch Zeit. Eine Bekämpfung mit Insektiziden (z. B. 125 ml/ha Coragen) wird nur in Starkbefallsregionen empfohlen, in denen im Vorjahr > 30% der Pflanzen geschädigt waren. Vorzugsweise sollte eine Beschränkung auf Körnermais vorliegen, da dieser bis zur Ernte länger auf dem Schlag verbleibt und das Risiko einer Toxinbelastung mit DON/ZEA durch einen Befall mit Fusarium unter dem Aspekt der Tierfutternutzung höher ist.

Die nachstehende Grafik veranschaulicht den Vermehrungszyklus des Maiszünslers.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Widerruf von Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff Ipconazole

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittel (BVL) hat die Zulassungen der Beizen Rancona i-Mix, Rancona 450 FS und Lumiflex zum 31. August 2023 widerrufen.

Grund für den Widerruf ist die Aufhebung der Zulassung für den Wirkstoff Ipconazole auf europäischer Ebene. Anwendung finden die Produkte in der Bekämpfung gegen Flugbrand bei Gerste und Steinbrand bei Weizen (Rancona i-MIX) sowie beim Kopfbrand bei Mais (Rancona 450 FS; Lumiflex).

Für die betroffenen Pflanzenschutzmittel gilt nach der Durchführungsverordnung (EU) 2023/939 eine Abverkaufs- und Aufbrauchsfrist bis zum 29. Februar 2024. Restbestände müssen nach Ablauf dieser Frist fachgerecht entsorgt werden und dürfen nicht mehr angewendet werden. Diese Mittel/Zulassungsnummer sind betroffen:

  • Rancona i-MIX, Zulassungsnummer: 008073-00
  • Rancona 450 FS, Zulassungsnummer: 008398-00
  • Lumiflex, Zulassungsnummer: 008398-60

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

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