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Günstige Bedingungen zur Unkrautbekämpfung in Mais

10. Mai 2023: Unkrautbekämpfung im Mais | Fungizide im Getreide | Blütenbehandlung Raps

Lesezeit: 13 Minuten

In Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW.

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Aktuelle Situation

Ab der Wochenmitte sind verbreitet kräftige Schauer und Gewitter möglich, die aber auf dem Weg nach Osten an Intensität verlieren. Dort, wo es länger regnet, werden nur 10 bis 15°C erreicht. Freitag und am Wochenende wird es mild, es bleibt aber weiterhin sehr wechselhaft. Kann sich die Sonne durchzusetzen, steigen die Höchstwerte auf 18 bis 22°C.

Mais: Günstige Bedingungen zur Unkrautbekämpfung nutzen

Dank des verbreitet guten Wetters in der letzten Woche ist die Maisaussaat weit vorangeschritten. Die feuchten Böden bieten jetzt gute Bedingungen für erste Herbizideinsätze.

Welche Strategie die richtige ist, entscheiden vor allem die Bodenart und das Unkrautspektrum:

Auf leichten Standorten sind unter anderem Melde/Gänsefuß, Windenknöterich, Storchenschnabel und/oder Hirsen zu erwarten. Besonders auf Standorten mit starkem Unkrautduck sollten Sie die aktuell günstigen Bedingungen für Herbizideinsätze nutzen. Im Vor- und frühen Nachauflauf kann man den erste Unkrautschwung kulturverträglich beseitigen. Der Mais erlangt so einen Vorsprung und weitere Maßnahmen (auch mechanisch) können dann, etwa zum 6-Blattstadium des Maises, gezielt folgen.

Auf bessere Böden mit geringem Unkrautdruck, aber mit Ackerfuchsschwanz bieten sich Behandlungen im Nachauflauf mit Nicosulfuron-Kombinationen, wie z.B. Calaris/Callisto + Primero, mit jeweils 1,0 l/ha oder ein alleiniger Einsatz von Maister power mit 1,5 l/ha an. Weitere Mischpartner verringern die Wirkung gegen Ackerfuchsschwanz.

Auf Ackerfuchsschwanz-Problemstandorten, auf denen ALS-Hemmer wie Primero, Motivell Forte oder Maister power nicht mehr ausreichend wirken, empfiehlt sich eine Vorlage im Vorauflauf mit 3,0 l/ha Gardo Gold (Böden feucht, Niederschläge erwartet) gefolgt von einer Nachlage zum 2-Blattstadium des Ackerfuchsschwanzes mit 2,0 l/ha Laudis OD + 0,3 l/ha Primero.

Sind die Bedingungen im Vorauflauf nicht optimal (z. B. zu klutig) empfiehlt sich zum 2-Blattstadium des Ackerfuchsschwanzes der Einsatz von 3,0 l/ha Gardo Gold + 2,0 l/ha Laudis OD + 0,3 l/ha Primero.

Wichtige Hinweise: Anstelle von Primero können Sie auch andere Nicosulfuron-haltige Produkte nutzen. Diese dürfen aber nur einmal in zwei Jahren auf derselben Fläche eingesetzt werden. Anstelle von Gardo Gold sind auch Spectrum Gold (2,0 l/ha), Successor T (3,0 l/ha), Aspect (1,5 l/ha) und Spectrum Plus (3,0 l/ha) geeignet.

Terbuthylazin-haltige (TBZ-haltige) Produkte dürfen nur einmal in drei Jahren auf derselben Fläche zum Einsatz kommen – dies gilt auch rückwirkend. Von den genannten Präparaten enthalten Calaris, Gardo Gold, Spectrum Gold, Successor T und Aspect den Wirkstoff Terbuthyazin (TBZ). Nicht von der Auflage betroffen sind u.a. Callisto, Maister power und Spectrum Plus.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Getreide: Fungizideinsatz an Situation anpassen

Die unsichere Wetterlage ruft weiter zu regelmäßigen Krankheitskontrollen auf. Je nach Kultur, Befall und Behandlungshistorie ist über die nächste Behandlung zu entscheiden.

Wintergerste ist im Übergang zum Ährenschieben. Erste Flächen zeigen breitflächig Grannen und haben über die sonnigen Tage Ähren geschoben. Ab EC 49 steht eine Abschlussbehandlung an.

Ist die erste Fungizidbehandlung (frühe Blattbehandlung) in EC 31 – 34 erfolgt, wurde ein vorzeitiger Befallsaufbau der Krankheiten eingedämmt. In dem Fall kann man mit der Abschlussbehandlung in der Regel bis zum Grannenspitzen (EC 49 – 51) warten. Achten Sie dann auf einen ausreichenden Schutz gegenüber Ramularia.

Ramularia tritt in der Regel erst nach dem Ährenschieben auf (besonders in Süddeutschland), besitzt aber ein unheimlich schnelles Myzelwachstum. Eine Behandlung ist bis spätestens EC 59 durchzuführen. In diesem Jahr ist Folpan 500 SC zum ersten Mal in der Gerste zugelassen. Es wirkt am besten in Kombination mit Prothioconazol, Revysol oder mit einem Carboxamid. Unter regelmäßig höher auftretendem Ramulariabefall können 1,5 l/ha Folpan z. B. mit 1,0 l/ha Ascra Xpro, mit 1,25 l/ha Balaya oder mit 200g/ha Prothioconazol (z.B. 0,8 l/ha Tokyo) kombiniert werden. Folpan kombiniert mit Ascra Xpro oder einem Prothioconazol lässt dann auch eine gute Wirkung gegen Rhynchosporium erwarten.

Auf leichteren Standorten mit weniger Ramulariadruck sind auch weitere Kombinationen möglich, achten Sie dennoch auf eine ausreichende Wirkung gegenüber Ramularia. Mögliche Kombinationen wären z. B. 1,5 l/ha Revytrex + 0,5 l/ha Comet, der Avastel Pack (Pioli + Abran) mit 1,2 l/ha + 0,5 l/ha oder 0,8 – 1,0 l/ha Elatus Era. Sehr häufig wird man auch mit einer Kombination aus reinem Prothioconazol (175 – 200 g/ha) und Folpan (1,5 l/ha) einen ausreichenden Schutz der Wintergerste erreichen. Rost tritt jetzt vermehrt (u.a. in den Sorten Higgins, Kosmos) in Erscheinung – gewählte Produkte sollten den Befall auf dem Schlag passend abdecken.

Dort, wo Netzflecken schlagweise eine Rolle spielen (siehe proPlant-Karte), ist auf die Resistenzproblematik gegenüber Carboxamiden und Strobilurinen zu achten – gegen Netzflecken wirken z. B. Pyraclostrobin (z. B. Balaya), Prothioconazol und Cyprodinil (z. B. Unix oder Kayak).

Wurden zum frühen Termin keine Fungizide appliziert, da zu diesem Zeitpunkt noch kein behandlungswürdiger Befall vorkam, bestand/besteht jetzt die Möglichkeit einer Zwischenbehandlung gegen entsprechende Krankheiten, um die Zeit bis zur Abschlussbehandlung zu überbrücken – möglich ist auch eine vorgezogene Abschlussbehandlung (dann als Einmalbehandlung) ab EC 39 – hier kommen ebenfalls die oben genannten Carboxamid-Azol-Kombinationen infrage.

Winterweizen befindet sich verbreitet in EC 34/37. Vielerorts ins erste Gelbrostinfektionen zu finden. Die noch teilweise eher frischeren Temperaturen am Morgen und in der Nacht haben dessen Infektion gefördert (siehe auch proPlant-Karte). Um erste Gelbrostinfektionen zu bekämpfen mit gleichzeitiger Wirkung gegen Mehltau empfiehlt sich z.B. der Einsatz von 1,0 l/ha Input Classic (ebenfalls Wirkung gegen Halmbruch).

Dort, wo immer wieder auftretende Regenereignisse und morgendlicher Tau Bestände lang genug nass gehalten haben, sind auch die obersten, jüngsten Blätter vor neuen Infektionen durch Septoria tritici gefährdet. Es liegen z. B. folgende Situationen vor:

  1. Fahnenblatt noch nicht entwickelt, Septoria tritici-Befall, evtl. Gelbrost, bislang nicht geschützt: Hier gelten immer noch die Empfehlungen der letzten Wochen. Es bietet sich an z.B. 1,0 l/ha Input Classic/Input Triple mit 1,5 l/ha Folpan 500 SC zu kombinieren. Diese Prothioconazol-haltigen Produkte wirken auch gegen Halmbruch. Bei einem sehr starken Befall mit Septoria tritici ist z. B. Balaya, je nach Befallsdruck mit 1,0 – 1,5 l/ha eine gute Wahl. Mit den genannten Mitteln ist auch eine Wirkung auf Halmbruch und Rost zu erzielen. Bei Auftreten von einem stärkeren Befall mit Mehltau kann Balaya auch mit 0,8 l/ha Vegas Plus kombiniert werden, um hier einen Breiten Schutz zu erhalten. Zudem treten in wärmeren Regionen erste Braunrostinfektionen auf. Mit den empfohlenen Produkten Input Classic und Balaya wird bereits eine Rostwirkung erzielt. Gerade nach der Entwicklung des letzten Blattes kann der Bestand mit einer Zwischenbehandlung über eine längere Zeit bis zur Abschlussbehandlung geschützt werden.
  2. Fahnenblatt vorhanden: In weiterentwickelten Weizenbeständen, ab EC 37 kann bereits die Blattbehandlung durchgeführt werden. Gerade Gelbrost entwickelt sich durch noch frische Temperaturen von 10 – 15°C sehr gut und kann die obersten Blätter befallen. Tage wie der 1. Mai mit viel Sonne und Temperaturen in der mittleren Tageshälfte von 18 – 20°C können zudem den Beginn von Braunrostinfektionen fördern. Eine Blattbehandlung ist erst zu empfehlen, wenn das Fahnenblatt entwickelt ist, um so auch die neue Blattfläche zu schützen. Es empfiehlt sich der Einsatz eines Carboxamiden. Mögliche Produkte wären z. B.: 1,0 – 1,5 l/ha Ascra Xpro, 1,5 – 2,0 l/ha Univoq (erst ab EC 41) oder 0,8 – 1,0 l/ha Elatus Era + 1,5 l/ha Folpan, 1,2 – 1,5 l/ha Revytrex + 0,5 l/ha Comet oder der Avastel Pack (Pioli + Abran) (80 – 100% der Aufwandmenge) + 1,5 l/ha Folpan. Folpan bringt nur vorbeugend (vor dem Infektionsereignis von Sept. t.) eine Wirkung. Die beste kurative (heilende) Wirkung besitzen die Wirkstoffe Mefentrifluconazol (Revysol), dann Prothioconazol.

Zur Vermeidung einer Resistenzbildung ist es wichtig Carboxamide nur in Verbindung mit einem anderen Wirkstoff einzusetzen. Die genannten Produkte erfüllen dies, bei alternativen Produkten ist auf eine Wirkstoffkombination zu achten. Die Intensität der Behandlung sollte dabei von der Sorte, Standort und dem Krankheitsdruck abhängig gemacht werden. Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Wintertriticale: Wenn in den letzten drei bis vier Wochen kein Fungizid eingesetzt wurde, besteht grundsätzlich die Gefahr von Gelbrostbefall. In Beständen mit einer kürzlich durchgeführten Fungizidbehandlung, bei der die obersten Blätter und auch das Fahnenblatt mit behandelt worden sind, weisen noch einen Schutz bis zur Abschlussbehandlung auf. Tritt Mehltau auf, bietet es sich an, auf ein Spiroxamine zurückzugreifen. Dieser Wirkstoff ist unter anderem in Input Classic (1,0 l/ha) oder in Vegas Plus (0,8 l/ha) enthalten.

Septoria tritici hat in der Triritcale keine Bedeutung. Unter anderem kann in Höhenlagen Rhynchosporium stärker auftreten (siehe proPlant-Karte). Prothioconazol-haltige Produkte sind dann besonders geeignet. Zulassungen sind in Triticale zu beachten (kein Folpan).

Im Roggen spitzen erste Grannen, teils drücken sich die Ähren seitlich aus der Blattscheide. Sobald das letzte Blatt voll entwickelt ist, können Sie die Abschlussbehandlung durchführen. Richten Sie diese flexibel an auftretenden Krankheiten und den Tagen zur Vorbehandlung aus. Wurde in der letzten Zeit keine fungizide Maßnahme durchgeführt und liegt bereits erster Braunrostbefall und eventuell ein Ausgangsbefall an Rhynchosporium vor, ist jetzt ein guter Behandlungstermin. Wurde mit der letzten Einkürzung eine gezielte Behandlung gegen Rhynchosporium durchgeführt, kann man mit der letzten Behandlung gegen Braunrost bis kurz vor die Blüte warten. Auf vielen Schlägen liegt ein Ausgangsbefall mit Rhynchosporium vor. Daher sollte bei einer Behandlung mindestens eine Nebenwirkung auf Rhynchosporium vorliegen (z. B. Elatus Era mit 1,0 l/ha – sehr gute Wirkung gegen Rost und Rhynchosporium). Auf Schlägen ohne Rhynchosporium und bei späteren Anwendungsterminen reicht auch eine etwas geringere Wirkung gegen Rhynchosporium aus. Hier bieten sich z. B. 0,8 – 1,25 l/ha Priaxor + 0,75 l/ha Pronto Plus oder alternativ 1,0 l/ha Skyway an.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Letzte Möglichkeit Wintergetreide einzukürzen.

In der Gerste und im Roggen ist die Stabilisierung der Bestände weitestgehend abgeschlossen. Im Weizen können Sie noch aktiv werden.

Wachstumsreglermaßnahmen in Wintergerste sollten vielfach abgeschlossen sein. In Spätsaaten, die sich noch im Fahnenblattstadium befinden, kann man Cerone 660 oder Camposan Top letztmalig bis EC 49 (erste Grannen spitzen) zur Stabilisierung der Standfestigkeit einsetzen. Durch das Verkürzen des Ährenstiels (Pedunkel) verringert sich die Gefahr des Ährenknickens.

Winterweizen: Mit der Fungizidbehandlung kann, sofern noch nicht geschehen, der zweite Wachstumsregler kombiniert werden. Früh- und Normalsaaten werden länger als Spätsaaten. Jetzt in der späten Schossphase (bis EC 39 – Fahnenblatt voll entwickelt) hat Medax Top Vorteile vor anderen Wachstumsreglern. Dort wo es trocken ist, der Weizen aber dicht und gut steht und der Boden auch noch Wasser hält, könnten Mengen von 0,2 – 0,3 l/ha Medax Top als zweite Behandlung gefahren werden. Bei guter Wasserversorgung empfiehlt es sich in dichten Beständen die Aufwandmenge auf 0,4 – 0,6 l/ha anzuheben.

Auch in Triticale werden für den Einsatz von Ethephon Temperaturen >14°C benötigt. In der Phase von EC 39 bis EC 49 sind Cerone 660/Camposan Top ohne CCC zu favorisieren (situationsangepasst: 0,2 – 0,5 l/ha).

Roggen: Wachstumsreglermaßnahmen sind weitestgehend nicht mehr möglich. In Spätsaaten besteht bis EC 49 eine letzte Möglichkeit zur Einkürzung: Bei warmer Witterung > 17°C können Cerone 660/Camposan ab EC 37 bis EC 49 mit 0,2 – 0,6 l/ha eingesetzt werden. Bei kühler Witterung hat Prodax mit 0,2 – 0,35 kg/ha Vorteile.

Wichtig: Mischen Sie Ethephon-haltige Produkte (Camposan Top/Cerone 660) nicht mit Herbiziden (z. B. späte Herbizidbehandlung gegen Disteln). Ein Abstand von fünf Tagen zur Herbizidbehandlung ist zu empfehlen.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Getreide: Achten Sie auf Getreidehähnchen

Es ist nicht der adulten Käfer des Getreidehähnchens, der den großen Schaden verursacht, sondern die Larve. Bei starkem Auftreten kann eine Bekämpfung sinnvoll sein.

Am häufigsten werden Weizen und Hafer besiedelt. Aktuell findet man Fraßspuren der Käfer und ihre ovalen, gelb glänzenden Eier auf den Blättern. Der sichtbare Käferfraß ist zu vernachlässigen. Eine Bekämpfung richtet sich nur gegen die Larven. Diese sind schleimig, nacktschneckenartig, eigentlich gelb, aber durch eine schleimige Kothülle eher schwarz glänzend. Eine gezielte chemische Bekämpfung ist auch aus Resistenzgründen nur zu empfehlen, wenn folgender Bekämpfungsrichtwert überschritten wird:

  • 1 Larve je Fahnenblatt im EC 39 – 59 (Fahnenblatt voll entwickelt – Ende des Ähren-/Rispenschieben)

Gegen Getreidehähnchen sind nur Insektizide aus der Wirkstoffgruppe der Pyrethroide zugelassen.

Bei Mischungen mit Fungiziden/Wachstumsregerlern ist auf den Bienenschutz zu achten! Sofern blühende Unkräuter im Getreide vorhanden sind, gilt besonders zu beachten, dass sich die Bienenschutzklasse von Tankmischungen aus Insektiziden mit Fungiziden in B2 oder auch B1 ändern kann. Behandlungen sollten generell erst nach dem täglichen Bienenflug erfolgen.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Winterraps: Blütenbehandlungen abschließen

Raps hat jetzt überall die Vollblüte erreicht. Schätzen Sie für noch nicht behandelte Bestände das Risiko einer möglichen Infektion mit Sklerotinia ab.

Niederschläge haben in vielen Teilen Deutschlands ausreichend Feuchtigkeit zur Keimung der Sklerotien (Überdauerungsorgane) und zur Ausbildung der Apothezien (Verbreitungsorgane) hinterlassen. Ausgeschleuderte Sporen besitzen gute Infektionsbedingungen, wenn während der Blüte nach Verbreitung mindestens 16 Stunden Blattnässe vorliegen – optimal ist feucht-schwüles Wetter. Erhöhte Infektionsgefahr besteht in engen Rapsfruchtfolgen und auf Schlägen und in Nähe von Flächen, wo bereits in Vorjahren Befall vorlag.

Empfehlung: Zur Blütenbehandlung (EC 65) steht eine breit wirksame Auswahl an Fungiziden zur Verfügung. Von den Produkten Propulse (1,0 l/ha), Cantus Gold (0,5 l/ha) und Efilor (1,0 l/ha) sind sehr gute Wirkungsgrade zu erwarten. Aber auch von Kombinationen aus 0,6 l/ha Azbany + 0,6 l/ha Tokyo, 0,4 l/ha Zenby + 0,4 l/ha Patel oder auch von 0,4 l/ha Abran + 0,6 l/ha Sinstar sind gute bis sehr gute Wirkungen zu erwarten. Neben einer fungiziden Wirkung auf Sklerotinia haben Fungizide noch eine Nebenwirkung auf eine verbesserte Stängelgesundheit. Achten Sie auf eine ausreichende Benetzung der Stängel und des Blütenpaketes (mind. 300 l/ha Wasseraufwandmenge). Strobilurine sollten nicht solo gefahren werden (z. B. Azoxystrobin in Torero, Azbany/Azoxystar SC/Ortiva, Zeus).

Um Durchfahrverluste so gering wie möglich zu halten, empfiehlt sich eine Behandlung in die Abendstunden zu verlegen – vermeiden Sie Fahrgeschwindigkeiten >5 km/h.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Rüben: Erste Auflaufschädlinge sind unterwegs

Über 90 % der Rübenflächen sind bestellt. Achten Sie auf erste Schadinsekten, um den jungen Pflanzen einen guten Start zu gewährleisten.

Das gilt auch für Rüben, die mit Tefluthrin gebeizt sind. Die Beize schützt vor Auflaufschädlingen, die die Wurzeln beschädigen, wie z.B. dem Drahtwurm oder dem Moosknopfkäfer. Da der Wirkstoff nicht systemisch wirkt, sind die Blätter aber nicht geschützt.

Schädlinge, die auftreten können, sind z. B. Erdflöhe oder Moosknopfkäfer. In vielen Fällen ist eine Behandlung nicht notwendig. Prüfen Sie daher den Befall an mehreren Stellen im Bestand – hier ist genaues Hinsehen gefragt. Wenn der für den Erdfloh geltende Bekämpfungsrichtwert von 20 % Blattflächenverlust überschritten wird, kann man z. B. mit 0,075 l/ha Karate Zeon (B4) behandeln. Bei Moosknopfkäfern, die die Rüben oberirdisch schädigen gilt ein Bekämpfungsrichtwert von 20 % geschädigten Pflanzen oder 10 Käfern pro Pflanze. In diesem Fall ist z. B. eine Behandlung mit 0,075 l/ha Decis forte (B2) möglich.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

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