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Landesbauernpfarrerin Bullinger: Landwirte als Täter, Opfer und Retter?

Die Landwirtschaft gehört auf die Seite der Verursacher, der Täter. Andererseits muss sich die Landwirtschaft mit den veränderten Bedingungen arrangieren, sagt Landesbauernpfarrerin Bullinger.

Lesezeit: 3 Minuten

Eine Meinung von Sabine Bullinger, Landesbauernpfarrerin der Ev. Kirche in Württemberg Hohebuch:

Schauen wir zurück auf das vergangene Jahr. Der Ukrainekrieg hält uns seit Monaten in Atem und hat gerade auch für die Landwirtschaft gravierende Auswirkungen. Daneben be­gleiten uns unsere ständigen Sorgen angesichts des Klimawandels.

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Betrachtet man bestimmte Konflikte unter dem sogenannten Täter-Opfer-Retter-Schema, erkennt man besonders gut, wie kompliziert mancher Sachverhalt ist.

Lassen Sie mich am Beispiel Klimawandel dieses „Dramadreieck“ genannte Rollen-Schema durchspielen:

Die Treibhausgasemissionen durch die Landwirtschaft sind beträchtlich. Zum Beispiel durch trockengelegte Moore, Tierhaltung, Stickstoffdüngung. Die Landwirtschaft gehört durchaus auf die Seite der Verursacher, der Täter. Andererseits muss sich die Landwirtschaft mit den veränderten Bedingungen arrangieren. Wer nicht eine gewisse Betriebsgröße hat und intensiv wirtschaftet, hat keine Chance zu überleben.

Landwirtschaft ist auch Opfer des Strukturwandels und steht beileibe nicht allein auf der Seite der Verursacher des Klimawandels. Daneben leistet die Landwirtschaft wichtige Beiträge zum Klimaschutz, z. B. durch humusfördernde Bodennutzung, durch den Erhalt von Grünland oder durch Paludikultur auf wiedervernässten Mooren. Die Landwirtschaft ist auch Retterin des Klimas.

Alles Leben auf der Welt ist eine Gabe ­Gottes

Die biblischen Aussagen über den Menschen haben einen anderen Schwerpunkt. Sie betonen, dass der Mensch ein Teil von Gottes Schöpfung ist. Die ganze Natur, alle Pflanzen und Tiere sind seine Mitgeschöpfe. Alles Leben auf der Welt ist eine Gabe ­Gottes. Dem Menschen ist dabei eine besondere Aufgabe übertragen. Er soll wie ein fürsorglicher Statthalter im Sinne Gottes und in Verantwortung vor Gott mit der Welt umgehen. Ausbeutung der Natur gehört nicht dazu.

Aus biblisch-wissenschaftlicher Sicht ist genau das gemeint, wenn die ­Bibel von der Gottebenbildlichkeit des Menschen und seinem Herrschaftsauftrag spricht. Die beiden Begriffe sind recht missverständlich und dienen oft genug dazu, Raubbau an der Natur zu rechtfertigen. Leider.

Im Vergleich zum Täter-Opfer-­Retter-Schema steckt in der biblischen Sicht weniger Vorwurf. Es ist vielmehr ein Vertrauensbeweis: Weil Gott uns zutraut, es zu schaffen, können wir Menschen es wagen, Verantwortung in dieser unserer Welt und für unsere Mitgeschöpfe zu übernehmen. Das gibt Mut und Zuversicht angesichts der Herausforderungen unserer Zeit.

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