Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

Schlechte Stimmung

Landwirtschaft braucht keine neuen Auflagen!

Sollten die Pflanzenschutzpläne der EU so kommen, wäre das für die konventionelle Landwirtschaft vielerorts das Aus, warnt das Landvolk. Das sieht auch Prof. Dr. von Tiedemann so.

Lesezeit: 3 Minuten

„Auch wenn die Wirtschaftlichkeit auf den Höfen gut ist, die Stimmung ist schlecht." Das sagte Karl-Friedrich Meyer, scheidender Vorsitzender des Bauernverbandes Weserbergland, beim Landvolktag am 3. November in Bodenwerder.

"Obwohl wir alles machen, was uns aufgebürdet wird, und dies nachweislich zu Verbesserungen führt, stülpt uns die Politik wie bei der Düngeverordnung immer neue Auflagen über. Acht Kreisverbände klagen inzwischen dagegen. Was wir Bauern brauchen, sind verlässliche politische Rahmenbedingungen“, sagte Meyer.

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

So konterkariere die anstehende SUR (Sustainable Use Regulation), die einen stark reduzierten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln vorsieht, den Niedersächsischen Weg. „Hier haben wir viel Arbeit reingesteckt, auf Augenhöhe mit den Umweltverbänden verhandelt und einen Kompromiss erzielt, der auf der politischen Ebene großen Anklang gefunden hat. Sollte die SUR aber so umgesetzt werden wie bisher geplant, wäre das für die konventionelle Landwirtschaft vielerorts das Aus“, prognostiziert Meyer und fordert seine 600 Berufskollegen im Bauernverband Weserbergland auf, nicht nur die Politiker auf die Höfe zu holen, sondern auch mit den Verbrauchern darüber zu reden.

Prof. Dr. von Tiedemann: Restriktionen schwächen die Landwirtschaft

Dass die geplante EU-Verordnung zur SUR wissenschaftlich nicht begründbar ist, zeigte Prof. Andreas von Tiedemann von der Universität Göttingen den Landwirten und Gästen des Landvolktages auf. Die Grundlage für nachhaltigen Pflanzenschutz sind Sortengenetik, chemischer Pflanzenschutz sowie das Anbausystem.

Auf keine dieser drei Komponenten könne laut von Tiedemann verzichtet werden, um eine globale Ernährungssicherung zu gewährleisten. Nicht weniger, sondern effektiverer Pflanzenschutz sei nötig. „Eine falsche Risiko-Nutzen-Bewertung führt seit Jahren zu einer Fehlsteuerung der Pflanzenschutzpolitik. Die SUR ist ein aktuelles Beispiel dafür. Sie ignoriert die tatsächlichen Kausalbezüge zur Biodiversität“, zieht der Professor für Pflanzenpathologie und -schutz sein Fazit.

Die geplanten Restriktionen würden die heimische Landwirtschaft erheblich schwächen, die Abhängigkeit der EU für Importe erhöhen und den Weltmarkt belasten, ohne einen ökologischen Gewinn.

Bauernverband als Problemlöser gefordert

„Die SUR sowie die Anforderungen beim Umbau der Tierhaltung treiben uns Bauern um“, sagte der neue Kreisverbandsvorsitzende Frank Kohlenberg (56) aus Bremke; Karl-Friedrich Meyer und Anthony Lee waren nicht mehr zur Wiederwahl angetreten.

Der Bauernverband müsse immer mehr Probleme lösen. „Wir stellen uns diesen Forderungen aus der Politik, denn wir denken in Generationen – doch dazu brauchen wir verlässliche Rahmenbedingungen. Uns Landwirten ist es ernst: Wir müssen vom Betrieb leben, wir gestalten den ländlichen Raum sowie die Kulturlandschaft. Dazu gehört, dass unsere Leistungen anerkannt werden“, fordert der neue Vorsitzende von der Politik ein.

Mehr zu dem Thema

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.