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Agroforst

AbL-Protestschreiben an Klöckner: Agroforst in Gefahr

Das BMEL will den Fokus bei der Agroforstförderung auf energetische oder stoffliche Holznutzung setzen. Obstbäume und andere Gehölze würden herausfallen, kritisiert die AbL Mitteldeutschland.

Lesezeit: 2 Minuten

Fernab der öffentlichen Aufmerksamkeit werden die Förderrahmenbedingungen für die künftige Agroforstförderung vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) und den Bundesländern erarbeitet. Doch einige der nun vorgedrungenen Informationen stoßen bei der Arbeits-gemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Mitteldeutschland auf harte Kritik.

Obstbäume nicht eingeschlossen

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Obstgehölze und andere essbare Gehölzkulturen könnten nämlich aus der künftigen Agroforstförderung möglicherweise herausfallen, da der Fokus bislang offenbar recht einseitig auf die energetische und stoffliche Holznutzung sowie nachwachsende Rohstoffe gelegt wurde.

Daniel Fischer, Agroforst-Beauftragter der AbL Mitteldeutschland, gibt dazu bekannt: 
“Wir sind von den zahlreichen Vorteilswirkungen von Agroforstsystemen überzeugt, doch eine einseitige fördertechnische Beschränkung auf einige wenige agroforstliche Nutzungsvarianten und -systeme wäre ein völlig verfehlter Förderansatz. Denn so verprellt man letztlich viele aufgeschlossene Landwirte, die neben einer möglichen Holznutzung zugleich auch einen wichtigen Zukunftsbeitrag zur Ernährungssicherheit durch klimaschonenden, regionalen Agroforst-Anbau leisten könnten.“ Darüber hinaus könnten diverse Laubgehölze Tieren auch als Futterquelle dienen und als willkommener Schattenspender oder Windschutz das Tierwohl befördern. Des Weiteren könnten Agroforstsysteme ebenfalls zahlreiche Umwelt- und Klimaleistungen bereitstellen. „All diese Nutzungsvarianten und -optionen gilt es zu fördern, statt sie durch eine bürokratische Regulierungswut auszuhebeln“, fordert Fischer.

Auch Bundestag und Bundesrat für Vielseitigkeit

Von Julia Klöckner erwartet die AbL nun eine rasche Antwort, da die Ministerin bereits mehrfach ihr Versprechen gegeben hat, sich für mehr Umwelt- und Klimaschutz, mehr Tierwohl und eine zukunftssichere Landwirtschaft einzusetzen. Zum Handeln aufgefordert wurde sie ebenfalls auch schon von der großen Bundestagsmehrheit (Bundestagsbeschluss vom 13.1., Drucksache 19/24389) sowie der Ländermehrheit im Bundesrat (Bundesrats-beschluss vom 25.6., Drucksache 420/21). Von beiden Gremien wurde hierbei anerkannt, dass vielseitige Formen von Agroforstsystemen zukünftig benötigt werden.

Ambitionierte Klimaschutzziele sowie eine wirksame Erhöhung der Klimaanpassung und Klimaresilienz in der Landwirtschaft können nach Überzeugung der AbL zudem nur dann erreicht werden, wenn deutlich mehr Gehölze in ihr dauerhaft integriert werden. Laut Fischer sind dafür großzügige Handlungsspielräumen beim maximalen Gehölzflächenanteil erforderlich. „Ein maximaler Gehölzflächenanteil von 40 bis 50 % wäre nötig, um auch für die Entwicklung komplexerer Agroforst- und Waldgartensysteme einen angemessenen Handlungsspielraum zu eröffnen”, gibt Fischer abschließend zu bedenken.

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