Als hätte es nie einen Benzingipfel gegeben: Die Mineralölbranche, der ADAC und die Ethanolbranche sind sich offensichtlich nach wie vor nicht einig, wie der Ökosprit E10 am besten in den Markt eingeführt werden kann.
Der ADAC setzt sich nun für eine preisgünstige Alternative an den Tankstellen ein, um den Kunden entgegen zu kommen, die kein E10 tanken wollen oder können. Im Blick hat der Verband dabei das alte Super mit 95 Oktan und fünf Prozent Ethanol.
Der Mineralölwirtschaftsverband kritisiert dies nun und schreibt in einer Pressemeldung: Die jetzt gestellte Forderung des ADAC, auf Super 95 zu setzen, entzieht der politisch gewollten Einführung von E10 den Boden. Der ADAC bricht damit die Vereinbarung des Benzingipfels, den gesamt-gesellschaftlichen Konsens dahingehend herzustellen, dass E10 eine wichtige Maßnahme für den Klimaschutz ist.
Dies verwundert umso mehr, als auch der ADAC noch vor Tagen auf dem Benzingipfel erklärt hat, die Einführung von E10 weiterhin zu unterstützen. Wir haben unseren Beitrag unverzüglich geleistet, an jeder Tankstelle über die DAT-Liste mit den rechtsverbindlichen Aussagen der Automobilunternehmen zur Motorverträglichkeit zu informieren.
Wir bedauern diese Entwicklung insbesondere deshalb, weil damit die zunächst von allen Beteiligten unterstützte Strategie der Bundesregierung für mehr Klimaschutz und Ressourcenschonung im Verkehr durch die Etablierung von E10 als Standardkraftstoff nahezu unmöglich gemacht wird.