Die heimische Bioethanolherstellung hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht und betrug im Jahr 2022 mehr als 715.000 t. Sehr stark gestiegen ist der Absatz von Super E10. Das teilt der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) mit.
Im Jahr 2022 haben deutsche Autofahrer mit 17,0 Mio. t etwa 3,5 % mehr Benzin gekauft als im Vorjahr (2021: 16,5 Mio. t), nahm der Verbrauch von Bioethanol ebenfalls leicht zu. Die den Benzinsorten Super E10, Super Plus und Super (E5) beigemischte Menge Ethanol und des aus Ethanol hergestellten Kraftstoffadditivs Ethyl-tertiär-butylether (ETBE) erhöhte sich im Jahr 2022 um 2,9 % auf knapp 1,19 Mio. t (2021: 1,15 Mio. t). Zur ETBE-Erzeugung wurden rund 131.000 t Bioethanol verwendet und damit 16,6 % weniger als im Jahr 2021 (knapp 157.000 t). Gleichzeitig wurde die Beimischung von Bioethanol zu Benzin deutlich stärker ausgeweitet und betrug 1,05 Mio. t (+ 6,0 % gegenüber dem Vorjahr). Somit blieb im Jahr 2022 der Bioethanolanteil im Benzinmarkt mit 6,6 Vol.-% nahezu unverändert.
Anstieg bei E10
Einen deutlichen Anstieg gab es beim Absatz der Benzinsorte Super E10: Dessen Marktanteil erhöhte sich deutlich von 17,2 % im Jahr 2021 auf fast 24 % im Jahr 2022. Die absolute Absatzmenge von Super E10 betrug über 4,0 Mio. t (+42,9 %). Im Vorjahr waren es 2,8 Mio. t. Super (E5) erreichte mit 12,2 Mio. t in 2022 einen Marktanteil von knapp 72,0 %.
Im Vorjahr entsprachen die abgesetzten 12,7 Mio. t Super (E5) einem Marktanteil von 77,2 %. Super Plus lag 2022 mit 4,5 % Marktanteil deutlich unter dem Vorjahresniveau von 5,6 % (- 163.000 t).
Auch Produktion angestiegen
Trotz volatiler Energie- und Rohstoffpreise steigerten die deutschen Bioethanolhersteller ihre Produktion im vergangenen Jahr leicht um 2,0 % auf über 715.000 t (2021: 701.000 t).
Die Herstellung von Bioethanol auf Grundlage von Zuckerrübenstoffen ging dabei im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr deutlich um 39,8 % zurück, während die Bioethanolherstellung aus Futtergetreide um 10,8 % zunahm. Insgesamt wurden im letzten Jahr in den deutschen Bioraffinerien 790.000 t Zuckerrüben und 2,7 Mio. t Futtergetreide zu nachhaltig zertifiziertem Bioethanol und wertvollen Proteinfuttermitteln sowie weiteren Erzeugnissen für die Lebens- und Futtermittelindustrie verarbeitet. Ebenso entstanden im Produktionsprozess organischer Dünger, Biogas sowie biogene Kohlensäure für Getränke und andere Anwendungen.
THG-Quote sorgt für stabilen Absatz
In Deutschland wird die bis zum Jahr 2030 stufenweise ansteigende Treibhausgasminderungs-Quote (THG-Quote), die seit Anfang diesen Jahres 8,0 % beträgt und im kommenden Jahr auf 9,25 % steigen soll, neben dem Anrechnungsausschluss palmölbasierter Biokraftstoffe im laufenden Jahr für einen stabilen Bioethanolverbrauch sorgen.
Der starke Absatzanstieg des klimaschonenden Kraftstoffs Super E10 verdeutlicht nach Ansicht des BDBe das gestiegene Umweltbewusstsein und das Vertrauen der Verbraucher sowie die Bedeutung nachhaltigen Bioethanols für bezahlbaren Klimaschutz im Verkehr.
Die ausführlichen Marktdaten 2022 mit weiteren Infografiken und Details zu Produktion und Verbrauch von Bioethanol finden Sie in unserem Marktdaten Report.
