Die Biogaserzeugung hat laut Heinz-Peter Mang, Bioenergieberater an der Universität für Wissenschaft und Technik in Beijing, international ein enormes Ausbaupotential. Länder wie Südkorea und Pakistan stünden noch ganz am Anfang der Entwicklung, erläuterte Mang in einem Pressegespräch mit dem Informationsdienstleister Proplanta.
In Pakistan werde Gülle derzeit noch größtenteils ungenutzt abgeleitet. Für deutsche Hersteller von Biogasanlagen ergeben sich daraus große Chancen. Allerdings gebe es in dem Land keine ausreichend geordnete Düngerwirtschaft, weshalb der Transport der Gärreste oftmals zu Problemen führt. Daher seien dezentrale Kleinanlagen zu bevorzugen, betonte Mang. Die Entwicklung in China und Indien sei dagegen bereits deutlich weiter. Hier würden vor allem landwirtschaftliche Abfälle und Reststoffe aus dem forstwirtschaftlichen Bereich zur Biogaserzeugung genutzt.
In Deutschland gibt es laut Experten ein hohes ungenutztes Biogas-Potential. Im Blick haben die Wissenschaftler dabei Abfall- und Reststoffe wie etwa Biomüll, Exkremente oder Substrate aus der Landschaftspflege. Gülle und Mist werden bislang erst zu 15 % für die Herstellung von Gas genutzt. In China stehen hingegen bereits heute rund 40 Millionen Kleinanlagen, die aus Abfällen Strom erzeugen. Deutschland habe auf diesem Gebiet dagegen erheblichen Nachholbedarf. Bei dem augenblicklichen Viehbestand wären rund 50.000 dezentrale Kleinanlagen mit einer Leistung von jeweils etwa 50 KW denkbar. (AGE)