Die EU-Kommission muss für ihre Pläne, die Produktion von Biokraftstoffen aus Raps, Getreide und Co. deutlich zu drosseln, derzeit viel Kritik einstecken. Es gibt aber auch Zustimmung.
Claus Sauter, Vorstandsvorsitzender der Vereinigte BioEnergie-AG (VERBIO), sieht die Europäische Kommission mit ihrem Vorschlag, dass mindestens die Hälfte der rund zehn Prozent aus erneuerbarer Energie im Verkehr einzusetzenden Biokraftstoffe aus Abfällen und Reststoffen zu erzeugen sind, auf dem richtigen Weg. Endlich stünden in der Kommission die nachhaltige, nahrungs- und futtermittelunabhängige Produktion von Biokraftstoffen und das Treibhausgasminderungspotential im Fokus der Energiewende im Mobilitätssektor.
Laut Vorschlag bleibt die Quote zwar unverändert, es würde aber bedeuten, dass bis 2020 nur noch maximal fünf Prozent der CO2-Reduktion aus herkömmlichen Biokraftstoffen (Biokraftstoffe der 1. Generation) erzeugt werden dürfen. Die anderen fünf Prozent müssen durch Biokraftstoff der 2. Generation erfüllt werden, die aus Abfällen, agrarischen Reststoffen, Zellulose und Algen hergestellt werden.
VERBIO produziert bereits seit 2010 weltweit die größten Mengen Biomethan, das aus agrarischen Reststoffen hergestellt und als Biokraftstoff mittlerweile an fast 100 Erdgastankstellen im gesamten Bundesgebiet angeboten wird. Damit unterstützt der Vorschlag der EU-Kommission die Unternehmensstrategie von VERBIO, bei der weiteren Steigerung des Biokraftstoffanteils im Verkehrsbereich nicht noch mehr Getreide und Pflanzenöl für die Produktion von Biokraftstoffen einzusetzen.