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topplus Studie zeigt:

Bürgerbeteiligung führt zu mehr Akzeptanz in den Kommunen

Eine neue Studie zeigt am Beispiel von sechs Kommunen, wie eine Bürgerbeteiligung am besten ausgestaltet wird und welche Wertschöpfungseffekte möglich sind.

Lesezeit: 4 Minuten

Wie gelingt es, die Belange von Kommunen und der Bevölkerung bei der Errichtung dezentraler Erneuerbarer-Energien-Anlagen zu berücksichtigen und zugleich eine faire regionalwirtschaftliche Beteiligung sicherzustellen? Eine stärkere finanzielle Beteiligung von Kommunen und Bürgern an der Energiewende könnte ein Schlüssel dazu sein, die Akzeptanz auf lokaler Ebene zu erhöhen.

Neue Studie

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Im Rahmen einer neuen Studie des Instituts für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme (IZES), des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) wurden sechs Kommunen deutschlandweit untersucht, in denen sich die Bevölkerung auf unterschiedliche Weise an erneuerbaren Energien (EE) finanziell beteiligen konnte. Ziel dabei war es, Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen den regionalwirtschaftlichen Effekten und Möglichkeiten der finanziellen Beteiligung sowie der lokalen Akzeptanz von EE-Projekten zu finden.

Sechs Erfolgsfaktoren

Aus den durchgeführten Analysen können sechs zentrale Erkenntnisse abgeleitet werden:

  1. Die Beteiligung von Kommunen und Bürgern an EE-Anlagen sichert den lokalen Verbleib der Wertschöpfung: Die kommunalen Fallbeispiele machen deutlich, dass die Potenziale für lokale Wertschöpfungseffekte durch EE-Anlagen mit gezielten Beteiligungsmodellen gehoben werden können. Vereinfacht gesagt, verbleibt umso mehr Wertschöpfung in der Standortkommune je größer die Beteiligung lokaler Akteuren an den jeweiligen Wertschöpfungsschritten ausgestaltet werden kann.
  2. Der Besitz eigener Flächen für EE-Anlagen dient Kommunen als Grundlage gezielter Steuerung: Eine wichtige Einnahmequelle als Wertschöpfungsbestandteil sind die Pachtzahlungen für die Betriebsflächen der EE-Anlagen. Sind die Flächen in kommunaler Hand, können zudem Steuerungsmöglichkeiten für die Planungsprozesse geschaffen werden. Dabei können Spielräume genutzt werden, um sämtliche akzeptanzrelevanten Belange der Bevölkerung zu berücksichtigen.
  3. (Mit-)Eigentum und Kombination mehrerer Beteiligungsinstrumente schaffen breite Beteiligungsmöglichkeiten: Die Beteiligung der Kommune und der Bürgern auf direktem Weg am Eigentum der EE-Anlagen stellt einen der größten Hebel für den lokalen Verbleib der Wertschöpfung dar. Alternativ oder auch zusätzlich können Formen der indirekten Beteiligung zielführend sein, wie z.B. die Fremdkapitalbeteiligung in Form von Nachrangdarlehen, die direkt zwischen lokalen Akteuren und der Betreibergesellschaft geschlossen werden.
  4. Eine gute Kommunikation der Wertschöpfungseffekte durch EE-Anlagen an Bürgern ist essenziell: Selbst in sehr aktiven Kommunen ist sich die Bevölkerung oft nicht genau über die Möglichkeiten finanzieller Beteiligung und der regional- wirtschaftlichen Effekte durch erneuerbare Energien bewusst. Gezielte und umfangreiche Kommunikation über vielfältige Kanäle ist nötig, um die Öffentlichkeit über die EE-Projekte und die von ihnen ausgehenden Vorteile zu informieren.
  5. Ein niedrigschwelliger Zugang zu finanziellen Beteiligungsangeboten schafft eine Grundlage für weitere Aktivitäten: In den Kommunen zeigte sich eine deutliche Bereitschaft in der Bevölkerung, sich auch zukünftig finanziell an weiteren EE- Anlagen zu beteiligen. Bürgern, die bereits beteiligt sind, zeigen sich auch für zukünftige Beteiligungen offener. Durch einen ersten Zugang zu finanzieller Beteiligung können Unterstützungspotenziale für weitere EE-Vorhaben und andere Klimaschutzmaßnahmen entstehen.
  6. Kommunen müssen in ihrer zentralen Rolle in lokalen Energiewendeprozessen gefördert und befähigt werden: Durch geeignete Rahmenbedingungen auf Bundes- und Landesebene können Kommunen dabei gestärkt werden, den EE-Zubau gezielt zu steuern, Planungsprozesse selbst zu gestalten und sich selbst und die Bevölkerung angemessen wirtschaftlich zu beteiligen.

Sechs Kommunen unter der Lupe

Im Rahmen dieser Studie wurden sechs Kommunen deutschlandweit untersucht, in denen sich die Bevölkerung auf unterschiedliche Weise an Erneuerbaren Energien (EE) finanziell beteiligen konnte. Ziel dabei war es, Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen den regionalwirtschaftlichen Effekten und Möglichkeiten der finanziellen Beteiligung sowie der lokalen Akzeptanz von EE-Projekten zu finden:

  • Hünfelden
  • Lommatzsch
  • Reußenköge
  • Schlöben
  • Tuningen
  • Uttenreuth

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