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Energieholz: Wird das Angot knapp?

Holz ist stark gefragt. Der vielseitige Rohstoff wird nicht nur als Bau- oder Werkstoff, sondern immer häufiger auch zur Erzeugung von Wärme genutzt. Die Menge des Energieholzes hat sich in den zurückliegenden zehn Jahren verdreifacht. Auch aus diesem Grund wurde über das Thema Holz in den vergangenen Tagen kontrovers diskutiert.

Lesezeit: 4 Minuten

Holz ist stark gefragt. Der vielseitige Rohstoff wird nicht nur als Bau- oder Werkstoff, sondern immer häufiger auch zur Erzeugung von Wärme genutzt.



Die Menge des Energieholzes hat sich in den zurückliegenden zehn Jahren verdreifacht. Auch aus diesem Grund wurde über das Thema Holz in den vergangenen Tagen kontrovers diskutiert. Der Verband der Waldeigentümer (AGDW) hat drauf mit einem eigenen Positionspapier reagiert. Darin nimmt der AGDW auf die derzeit zehn wichtigsten Fragen in der aktuellen Debatte Stellung. Darin heißt es:



1. Welche Rolle spielt Holz bei der Energiewende?

Holz kommt bei der Energiewende eine entscheidende Rolle zu. Schon heute stammen rund 70 Prozent der erneuerbaren Energien aus Biomasse, davon die Hälfte aus fester Biomasse, also Holz. Als nachwachsender und CO2-neutraler Rohstoff ist er die umweltfreundliche Alternative zu endlichen Rohstoffen wie Öl. Das erkennen immer mehr Menschen und heizen deshalb mit Holz: Etwa 15 Millionen Haushalte sind es mittlerweile in Deutschland. Ein weiterer Beleg, dass Holz als Heizmaterial im Trend liegt: Im vergangenen Jahr wurden hierzulande 25.000 neue Pellet-Heizungen eingebaut. Außerdem gibt es über 14 Millionen Scheitholz-Heizungen. Hinzu kommt: Wissenschaftler des Johann-Heinrich-von-Thünen-Instituts (vTI) haben berechnet, dass die Deutschen durch die Verwendung des Bau- und Werkstoffs Holz im vergangenen Jahr rund 75 Millionen Tonnen CO2 einsparten. Durch die energetische Verwertung kamen weitere 30 Millionen Tonnen hinzu. Insgesamt entsprechen diese Einsparungen in einer Gesamthöhe von 105 Millionen Tonnen im vergangenen Jahr 13 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in der Bundesrepublik.



2. Die Nachfrage nach Holz steigt weiter. Wird dadurch schon bald das Holz knapp?

Zwar steigt die Nachfrage. Es gibt aber dennoch keinen generellen Engpass bei der Versorgung mit Holz. Deutschland besitzt derzeit den größten Holzvorrat in Europa - um mehr als eine Million Hektar hat die Waldfläche in den vergangenen vier Jahrzehnten zugenommen. In Anbetracht dieser Fakten ist die Sorge, dass der Rohstoff knapp wird, zunächst einmal unbegründet. Sollte es lokal dennoch einmal zu Engpässen kommen, besteht die Möglichkeit, dass Holzlieferanten aus dem Umland einspringen."



3. Welche Folgen hat der wachsende Holzbedarf für die Wälder – werden diese jetzt rücksichtslos abgeholzt?

Das wird nicht passieren. In deutschen Wäldern gilt seit 300 Jahren das strenge Prinzip der Nachhaltigkeit. Dieser Begriff wurde Anfang des 18. Jahrhunderts vom Oberberghauptmann Carl von Carlowitz erfunden und bedeutet, dass aus dem Wald nur soviel Holz entnommen wird, wie nachwächst. Dieser Grundsatz bleibt bestehen, auch wenn der Bedarf wächst. Die derzeitige Debatte um eine angebliche akute Holzknappheit zeigt: Es muss jetzt geklärt werden, wie die vorhandene Menge effizient genutzt werden kann und wie die Rahmenbedingungen verbessert werden können, dass künftig das Holzangebot aus Deutschland unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeitskriterien weiter ausgebaut werden kann. Diesen Bedarf können wir nur weiter bedienen, wenn auch künftig der Wald in Deutschland von seinen Eigentümern auf der ganzen Fläche eigenverantwortlich nachhaltig bewirtschaftet wird."



4.Werden die Preise durch die wachsende Nachfrage in Rekordgeschwindigkeit steigen – wie beim Öl?

Auf diese Frage lässt sich keine allgemeingültige Antwort geben. Fest steht: Sowohl endliche als auch nachwachsende Rohstoffe sind in unserer globalen Industriegesellschaft knappe Güter. Wächst die Nachfrage bei gleichbleibendem Angebot, steigen auch die Preise. Auch zum derzeitigen Preis ist Holz nach wie vor attraktiv - gerade wenn man neben den ökologischen Vorteilen auch die Preise im Vergleich zu anderen Bau- und Rohstoffen bedenkt. Außerdem lässt sich Holz sicher lagern."



5. Sind wir schon in Kürze stärker auf Importe angewiesen?

Bevor man über eine Ausdehnung der Importe nachdenkt, sollte man zunächst das vorhandene heimische Potenzial optimal nutzen: Hierzu gehört auch die Mobilisierung von Reserven und die nachhaltige Intensivierung der Produktion unter strikter Einhaltung des Nachhaltigkeitsgrundsatzes! Denn Import ist immer nur die zweitbeste Lösung. Das hat verschiedene Gründe: Heimisches Holz zu verwenden ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die heimische Wirtschaft und tausende Arbeitsplätze in regionalen, mittelständischen Unternehmen. Allein in Deutschland sind in der Forst- und Holzwirtschaft rund 1,2 Millionen Menschen beschäftigt. Grundsätzlich ist es umweltfreundlicher, heimisches Holz zu verwenden, anstatt Holz aus Regionen nach Deutschland zu bringen, die tausende Kilometer entfernt sind. Beim Import steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Holz aus Regionen stammt, in denen weniger strenge oder keine Nachhaltigkeitskriterien gelten. Intensive Nutzung von heimischem, nachhaltigem Holz ist der beste Schutz gegen weiteren Raubbau in anderen Regionen der Welt!



Hintergrundinformationen:

AGDW - Die Waldeigentümer vertritt als Dachverband für 13 Landesverbände die Interessen der über zwei Millionen privaten und körperschaftlichen Waldbesitzer in Deutschland. Der Verband ist Mitglied im Zentralverband der Europäischen Waldbesitzer (CEPF).

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