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Energiestatistik

Erneuerbaren-Anteil auch nach drei Quartalen nur bei 43 %

Erneuerbare Energien haben in Deutschland rund 43 % des Bruttostromverbrauchs in den ersten drei Quartalen 2021 gedeckt. 2020 waren es noch 48 % nach neun Monaten.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch bleibt in Deutschland unter dem Vorjahreswert. Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Nach neun Monaten lag der Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch bei 43 %, im Vorjahreszeitraum waren es noch 48 %.

Der hohe Anteil an erneuerbaren Energien im Jahr 2020 war allerdings von einem ungewöhnlich windreichen ersten Quartal 2020 und einen durch die Corona-Einschränkungen deutlich niedrigeren Stromverbrauch geprägt. Da die Erneuerbaren-Quote als Anteil am Stromverbrauch ausgewiesen wird, führt ein geringerer Verbrauch allein schon zu einem Anstieg des prozentualen Wertes. In diesem Jahr lag der Stromverbrauch hingegen wieder auf dem üblichen Niveau.

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Weniger Windstrom

Einen merklichen Rückgang hat es in den ersten drei Quartalen 2021 bei der Stromerzeugung aus Windenergie an Land gegeben. Denn das laufende Jahr war deutlich windärmer als das Vorjahr. Im Juni erzeugten Windenergieanlagen an Land lediglich 3,4 Mrd. Kilowattstunden Strom, das ist der niedrigste Monatswert seit August 2015. Im gleichen Monat gab es jedoch einen Höchstwert bei der Stromerzeugung aus Solarenergie. Viel Sonne und der kontinuierliche Ausbau von Photovoltaikanlagen haben im Juni dazu geführt, dass 7,8 Mrd. Kilowattstunden Strom durch Photovoltaikanlagen erzeugt wurden. Dies sind 11 % mehr als im bislang stärksten Monat, dem Juni 2019, mit sieben Mrd. Kilowattstunden. Im restlichen Jahr bewegte sich die Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen auf einem durchschnittlichen Niveau.

BDEW fordert mehr Tempo

„Die Energiewende muss ganz oben auf der To-Do-Liste der neuen Bundesregierung stehen“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Das bedeutet vor allem: Mehr Tempo beim Erneuerbaren-Ausbau, insbesondere bei der Windenergie an Land. Hemmnisse wie langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren, fehlende Flächen und uneinheitliche Regelungen im Artenschutz müssen dringend aus dem Weg geräumt werden.“ Der BDEW hatte hierzu ein 25-Punkte-Papier vorgelegt. Um Phasen mit ungünstigen Wetterverhältnissen ausgleichen zu können, müsse aber auch die Entwicklung von Speichertechnologien vorangetrieben und in regelbare gesicherte Kraftwerksleistung auf Basis von Gas investiert werden. Neue Gaskraftwerke und Gas-KWK-Anlagen müssten technologisch bereits in der Lage sein, zukünftig Wasserstoff als Energiequelle zu nutzen und damit langfristig klimaneutral arbeiten zu können.

ZSW setzt auf Stromeffizienz

„Wir müssen auch bei der Stromeffizienz sehr viel schneller vorankommen“, fordert Prof. Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführender Vorstand des ZSW. „Dies ist zwingend notwendig, weil der Strombedarf durch die neuen Stromanwendungen im Verkehr, auf dem Wärmemarkt und in der Industrie sowie für die Produktion von ‚grünem‘ Wasserstoff deutlich steigen wird.“ Damit der Strombedarf nicht schneller wachse, als die Erneuerbaren zugebaut werden können, müssten Stromspar- und Stromeffizienzmaßnahmen bei den klassischen Stromanwendungen konsequent umgesetzt werden: Das reiche von Klima- und Lüftungsanlagen sowie Druckluftanlagen in der Industrie über Heizungspumpen im privaten Haushalt bis zur effizienten Straßenbeleuchtung. „Darum muss sich die neue Bundesregierung intensiver kümmern, wenn sie das ambitionierte Klimaschutzziel von 65 % weniger Treibhausgas-Emissionen gegenüber 1990 bis zum Jahr 2030 erreichen will“, unterstreicht Staiß.

Die Erzeugungszahlen im Einzelnen

In den ersten drei Quartalen 2021 lag die Bruttostromerzeugung nach vorläufigen Berechnungen bei 426 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) – ein Anstieg von 4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Quartal 1-3 2020: 411 Mrd.kWh). Insgesamt wurden knapp 178 Mrd. kWh Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt (Quartal 1-3 2020: 191 Mrd. kWh). Davon stammten gut 63 Mrd. kWh aus Wind an Land, knapp 46 Mrd. kWh aus Photovoltaik, knapp 37 Mrd. kWh aus Biomasse (einschließlich biogenen Siedlungsabfällen), rund 16 Mrd.kWh aus Wind auf See und knapp 16 Mrd. kWh aus Wasserkraft. Konventionelle Energieträger erzeugten knapp 249 Mrd. kWh. Im Vorjahreszeitraum waren es etwa 220 Mrd. kWh.

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