Günther Oettinger, Energiekommissar der EU, warnt vor zu hohen Strompreisen in Deutschland. In kaum einem anderen EU-Mitgliedsstaat sei Energie so teuer wie in der Bundesrepublik. Nur die Dänen zahlen derzeit noch mehr.
Oettinger sieht vor allem den Ausbau der neuen Energien als Übeltäter. Dieser wird von allen Verbrauchern über die EEG-Umlage mitfinanziert, die Teil des Strompreises ist. Erst vor kurzem wurde bekannt, dass die Umlage von derzeit 3,6 Cent je Kilowattstunde auf fast 5 Cent im kommenden Jahr steigen könnte. Oettinger fordert daher, die Kosten zu deckeln. So könne es nicht weitergehen.
Experten kritisieren allerdings, dass die Regierung die stromintensive Industrie von der Umlage befreit hat. Daher müssten die Bürger nun deren Anteile mittragen und noch mehr zahlen. Außerdem hätten die neuen Energien einen strompreissenkenden Effekt, der derzeit nicht bei den Kosten berücksichtigt würde. Zudem fahren die Energiekonzerne nach wie vor satte Gewinne ein. Ob die hohen Strompreise gerechtfertigt sind, stellen daher viele infrage. (-ro-)