Der Preis für Holzpellets ist im Juni das zweite Mal in Folge wieder gestiegen. Eine Tonne (t) kostet nach Angaben des Deutschen Pelletinstituts (DEPI) durchschnittlich 408,41 €. Das sind 13,6 % mehr als im Mai, als die Tonne 359,41 € kostete. Im April hatte der Preis auf einem Preistief von durchschnittlich 350,93 € gelegen.
Regional variieren die Pelletpreise im Juni 2023 geringfügig. In der Mitte der Republik kosten Pellets bei einer Abnahme von 6 t im Schnitt 408,46 €/t, dicht gefolgt von Süddeutschland mit 408,73 €/t. In Nord-/Ostdeutschland sind Pellets mit 412,50 €/t etwas teurer.
Beim Vergleichsportal Heizpellets24 liegt der Tagespreis am 19.6.2023 bei 390,20 €. Er liegt auch hier knapp 12 % höher als im Vorjahresmonat. Vor einem Jahr hingegen kosteten die Holzpellets mit 419,40 €/t rund 7 % mehr als jetzt. Vor drei Jahren musste für eine Tonne Pellets allerdings zum selben Zeitpunkt nur 205,16 € gezahlt werden.
Hohe Einlagerungstätigkeit treibt den Preis
Damit verhält sich der Pelletpreis für die Jahreszeit unnormal. „Steigende Preise im Juni sind untypisch für Pellets“, erklärt DEPI-Geschäftsführer Martin Bentele. Diese Entwicklung hänge mit den überaus hohen Einlagerungsmengen im letzten Sommer zusammen, die bei einem Großteil der Heizungsbetreiber dann im Frühjahr und Frühsommer dieses Jahres zu leeren Pellettanks geführt hätten. Hieraus resultiere eine saisonal unüblich hohe Nachfrage.
Das Deutsche Pelletinstitut geht allerdings davon aus, dass sich die Nachfrage- und Preissituation in den kommenden Wochen beruhigen werden.
Spanne zwischen 300 und 400 €/t als neues Normalniveau
Das Vergleichsportal Heizpellets24 prognostiziert, dass Preise für Holzpellets in einer Spanne zwischen 300 und 400 €/t als neues Normalniveau angesehen werden können. Auf Grund der allgemeinen Inflation und der gestiegenen Nachfrage durch die gestiegene Anzahl an Heizungen seien Preise von 200 €/t bis auf Weiteres passé, schreibt das Portal in seinem Juni Marktbericht. Hohe Preise von 800 €, wie sie im Sommer 2022 vor kamen, seien nicht mehr zu befürchten, heißt es dort.
Dazu wie sich die Pelletpreise über den Sommer entwickeln, gibt es widersprüchliche Signale. Die Zahl der Bestellungen gehe zwar - wie im Juni saisonal üblich - zurück, liege aber weiter deutlich über dem Niveau der Jahre 2015 bis 2021, heißt es bei Heizpellets24. Auf Grund der noch immer hohen Nachfrage sollten Verbraucher nicht auf eine sommerliche Rabattschlacht im Handel wetten, rät das Portal. Doch an der hohen Nachfrage könne sich trotzdem auch bald etwas ändern. Denn wegen der schlechten Erfahrungen aus dem Vorjahr haben viele Kunden 2023 frühzeitig ihre Reserven zwischen Januar und Mai aufgestockt und sind damit bedient.
Angebotsseitig bräuchten sich Verbraucher keine großen Sorgen machen. Die Statistiken zu Pelletproduktion und Inlandsnachfrage zeige weiterhin eine auskömmliche Versorgung mit Überschüssen, die exportiert werden.